Mit einer Tasche von Tiffany & Co verließ Dane gerade den gleichnamiten Laden. Er hatte den ganzen Tag in seinem Büro durchgemacht und kam gerade von diesem, weshalb er noch seinen Anzug trug. Manche Dinge musste man leider tagsüber unternehmen. Noch den Termin gleich und dann würde er diese Nacht im Bett verbringen ... wohl oder übel. Kaum stand er wieder auf der Straße und war aus der Schmuckhölle raus piepte sein Blackberry. Es war Freitagabend und er war sowieso nicht bei bester Laune denn in ungefair einer halben Stunde hatter ein Treffen mit einem neureichen Investor, dessen Geschäftspartner und Frau. Doch als den Anruf entgegen nahm und sich meldete, bröckelte seine Laune noch mehr. Simon sagte ab. Klasse! Er hängte sich die Tasche über den Arm und wechselte das Handy in seiner Hand. Lauschte den Ausflüchten des Menschen der sich urplötzlich eine Erkältung eingefangen hatte. Menschen waren so verdammt leicht anfällig für Krankheiten das es beinahe schon ans Lächerliche grenzte. Doch man konnte nichts machen, der Mann würde nicht zum Tennismatch kommen. Und nun? Dane legte auf und sah die Geschäftsstraße herunter. Er wollte noch kurz zu Bergdorfs rein, weil er sich dort einen Anzug zur Maßanpassung hatte zurück legen lassen den er nun abholen wollte. Also setzte er sich in Bewegung udn steckte den Blackberry weg. Noch am überlegen, wen er als Ersatz für Simon für das Doppel nehmen könnte ...
Ein rasantes Tempo auf seinem Fahrrad haltend, machte Lieven zwischen den Fußgängern eine halbe Kurve und kam - eine leichte Bremsspur hinterlassend - vor Bergdorf Goodman zum stehen. Zwar hörte er einige Leute um sich herum fluchen, aber er reagiere nicht auf einen einzigen. Die Beschwerden kannte er zu gut und die meisten Sprüche schon auswendig. 'Pass doch auch'. 'Vollidiot'. 'Bist wohl lebensmüde?'. Auch gern gesehen sind angedrohte Beschwerden bei der Polizei. Lieven kennt da wirklich so ziemlich alles. Es ist erstaunlich, welche Worte diesen Schnöseln über die Lippen kommen, wenn sie keine Zeit haben nachzudenken, sondern nur auf den Schreck reagieren. Da er gerade allerdings nicht weiter auf seine Umgebung achtete, übersah er auch Dane, der auf den gleichen Laden wie er zusteuterte. Nur mit größter Wahrscheinlichkeit aus ganz anderen Gründen. Lieven hatte ihr nur eine seiner legalen Lieferungen zu betätigen. Also nahm der das kleine Päckchen und einen Brief, aus seinem Rucksack und maschierte damit in den Laden der hauptsächlich Maßgeschneitete Anzüge verkaufte, wenn er sich nicht irrte. Genau drauf achten tat er auch hier drauf nicht. Einfach weil er es sich eh nicht leisten konnte. Eine Dame um die Mitte 50, aufgetaktelt wie eine vornehme 30 jährige kam ihm entgegen, kaum das er den Laden betreten hatte. Ihr Parfüm war so penetrant, das Lieven am liebsten das Atmen verlernt hätte. »Bitte,Mademoiselle.«, er hielt ihr das Päckchen und den dazu gehörigen Brief mit einem charamntern Lächeln hin. Er konnte ja zumindest so tun als ob ... Als ob er Manieren besaß und es ihm 'wichtig' war Rücksicht auf die Umgebung und ihre Kunden zu nehmen. Zu fragen, nach dem Namen fragen brauchte er nicht mehr. Lieven lieferte hier in der Gegend öfters aus, somit kannte er die Frau und auch die meisten anderen Angestellten bereits. Zumindest vom sehen.
Kaum hatte sie ihm alles abgenommen, drehte er sich bereits auf den Absatz herum und lief fast in einen Anzugträger hinein. Wich ihn aber in dem er seinen Körper leicht seitlich drehte noch im selben Atmenzug, da e den Laden betrat, aus. Als Lieven seinen Kopf hebt, um sich den Kerl genauer anzusehen schaut er doch tatsächlich mitten in Danes Gesicht. »Ich wusste ja du stehst auf Körperkontakt, aber das finde ich doch ziemlich plump.«, seine Lippen waren zu einem Grinsen verzogen. Bevor er seinen Blick über die 'Aufmachung' des Mannes gleiten lies. Verdammt! Anzüge standen dem Typen noch besser, als den Kram den er sonst so trägt. Er trat nun vollkommen an Dane vorbei, so dass dieser zu Bergdorf hinein konnte. Drehte sich allerdings dabei und nahm ihn auch von hinten in Augenschein.
Als Dane auf Bergdorfs zutrat bemerke er das die Menschen davoro sich über irgend etwas zu beschweren schien. Doch er konnte noch nicht sehen, was oder wer es war, da er noch zu weit entfernt war. Er hatte immer noch keine Lösung wegen des Simon-Problemes gefunden. Klar, er konnte sich irgend jemanden schnappen. Aber er war nicht der Typ, der sich irgend jemanden -irgend eine x beliebige Person- nahm. Nein, er musste sich sicher sein das ... nunja, in seinem fall jetzt, sportlich war. Und schnelle Reflexe hatte. Dane hatte nicht vor das 'geschäftliche' Tennismatch zu verlieren. Der Gen Zwei hasste Niederlagen wie nichts anderes. Er verlor nicht oft ...
Dane kam bei Bergdorfs an und kaum wollte er den Laden betreten rannte auch schon irgend so ein Vollhonk in ihn rein. Ganz ehrlich, was war heute nur los? Mit aalglatter und abweisender Miene sah er die Person an - und blickte in das grinsende Gesicht Lievens. Sein Blick sagte eines deutlich aus: Nicht dein ernst!? Und dann auch noch dieser dumme Spruch ... Dane hob seine Brauen an, blickte Lieven prüfend, ja fast schon arrogant an und als der Mann beiseite trat ging er einfach weiter. Nein, er hatte den Kerl jetzt nicht begrüßt. Er wechselte die türkise Tiffany Tasche in die linke Hand und ging dann auf eine der Verkäuferinnen zu, um sich nach seinem Anzug zu erkundigen.
Lieven war ja eigtl davon ausgegangen das er die miese Laune von Dane schon kannte, aber anscheinend ging es noch mieser. Oder arroganter, war vielleicht die bessere Bezeichung. Das Lächeln das er auf den Lippen hatte verschwand und wich einer neutralen Mienie, als er den generven Blick der dunkelvioletten Augen bemerkte. Ehrlich dieser Kerl schien launen und sprunghafter zu sein, als alle Frauen zusammen. Nicht das der junge Kurier sonderlich viel Erfahrung mit den Launen von den weiblichen Geschöpfen dieses Planeten hatte. Auch wenn er die ein oder andere Freundin besaß. In Form eines weiblichen Kumpels. Aber die waren doch meist anders drauf, als die meisten Frauen.
Als er nicht einmal eine Antwort - welcher Art auch immer - bekam, zuckte er innerlich mit den Schultern. Und ging wieder zu seinem Fahrrad, das er vor dem Laden abgestellt hatte. »Sag ja, zu wenig Privatleben.« Dies sagte er aber schon mehr zu sich selber. Als er zu seinem Fahrrad zurück ging, das er vor dem Laden abgestellt hatte. Dane sah wirklich aus, als bräuchte er mal ordentlich was zum entspannen. Nur sollte das echt nicht Lievens Problem sein. Er hatte ihn ja eine Möglichkeit geboten ... Aber wer nicht will, der hat schon und genau in dem Moment bemerkt er erst die Tiffany Tasche. Mh ... heißes Date? Offensichtlich mit einen von jenen die eben in seine 'Preisklasse' gehörte. Lieven stieg allerdings auf seine Bike, ohne sich weiter darüber Gedanken zu machen. Der nächste wartete auf seine Lieferung.
Den Menschen hatte er anscheinend ganz schön abgeschreckt. Und einen nicht so guten Eindruck gemacht. Aber ganz ehrlich, Dane konnte auf den Eindruck den er machte gerade wirklich verzichten. Ihm war das in solchen Momenten -wenn irgendetwas was er geplant hatte schief/falsch lief- wirklich scheiß egal wie ihn andere sahen. Wobei es ihn sonst auch nicht wirklich kratzte. Er sah wie das Grinsen auf Lievens Gesicht erlosch aber ging einfach weiter. Die Verkäuferin begrüßte ihn fast schon auf wiederlich untergebene Weise sodass Dane sich ehrlich fragte ob sie nicht gleich auf ihrer Schleimspur ausrutschen und mit voller Wucht, dem Gesicht voran, dem edlen Mahagoniboden Hallo sagen würde. Der Anzug war fertig und abholbereit. Was Lieven sagte, hörte er nicht doch - moment! Dane wand sich mitten im Gespräch mit der Verkäuferin einfach ab und um und blickte aus dem Laden heraus wo er den jungen Menschen gerade zu einem Bike gehen sah. Ganz kurz -minimal- zögerte er, einfach weil er sonst nie Bitten sondern viel mehr Bedingungen stellte. Doch dann ließ er die Verkäuferin vorerst einfach stehen und trat aus dem Laden heraus. »He!«, machte er Lieven auf sich aufmerksam und packte den Kerl am Arm. »Du stehst auf Sport?« Er ließ ihm garkeine Zeit zum Antworten. »Prima. Du kommst mit mir und kannst dich gleich auspowern.« Er zog seine Brauen fragend hoch, doch im Grunde war nur eine Antwort für Dane akzeptabel. Deswegen legte er schon eine Hand auf Lievesn Rücken und schob den Kerl zurück in den Laden - er hatte schließlich noch einen Anzug abzuholen. Und so lamgsam spürte er das er seid fast schon 24 Stunden kein Auge zu getan hatte! Immer noch eine Hand auf Lievens Kreuz wand er sich wieder der Verkäuferin zu. »Ich warte.« Sein Lächeln war charmant aber bestimmend. Die Dame mit dem zu stark riechenden Parfüm nickte übereifrig und verschwand dann gleich nach hinten währenddessen Dane Lieven Richtung Kasse schob.
Lieven war in seinen Gedanken schon längst wieder bei seinem Job gewesen. Er überlegte kurz wie er am besten und vorallem schnelltens zu der nächsten Adresse auf seiner Liste kam. Deshalb fuhr er mit verwunderte Miene herum, als jemand rief und er im nächsten Augenblick schon am Arm gepackt wurde. Dane! Das 'was?' das ihn auf den Lippen lag, wurde von der Stimme des anderen Mannes abgeschnürt, noch bevor er seinen Mund hatte öffnen können. Klar, stand er auf Sport. Auf so ziemliche jede Art von Sport. Aber was genau sollte das hier jetzt werden? Noch bevor er überhaupt wirklich reagieren konnte, wurde er schon in den Laden zurück gezogen. Dane wollte das Lieven ihn begleitete. Zu irgendetwas wo er sich auspowern konnte. Dachte der Kerl, er hatte nichts anderes zu tun, als sich von ihm einfach herumkommandieren und verschleppen zu lassen? Während er im Bergdorfs der Verkäuferin dabei zusah, wie sie in den hinteren Bereich des Ladens trat, wand sich Lieven von der Hand auf seinem Rücken fort. »Vielleicht suchst du dir lieber jemanden der nur fragt 'wie hoch?', wenn du sagst 'spring'.«, schlug er in einem neutralen Tonfall fort, was so viel heißen sollte wie 'vergiss es'. Davon einmal abesehen, das Lieven nun einmal noch Lieferungen zu erledigen hatte, sah er auch so keinen Grund Dane einfach so zu begleiten. Schon gar nicht bei diesem Befehlston. Auch wenn ihn normalerweise durchaus die Neugierde - von was für eine Art Sport er sprach - dazu bringen könnte, ersteinmal sich das Ganze zumindest anzusehen. Aber im Augenblick müsste schon etwas mehr kommen, da er wie erwähnt eigtl noch bei der Arbeit war. Weshalb er sich schon wieder abwand. Lieven war wirklich niemand der nach den Pfeifen andere Leute tanzte. Außer Arbeitsbedingt und selbst da muckte er noch liebend gern auf und bereitete 'Probleme'. Zumindest sahen die anderen dies so.
Lieven hatte ihn verdutzt angesehen und war wohl vorerst nur mitgegangen da er gerade zu perplex gewesen war und Dane ihn anscheinend überrumpelt hatte. Denn nun, als die Verkäuferin gerade im hinteren Teil des Ladens verschwand um seinen Anzug zu besorgen, wand sich der junge Mann aus Danes 'Griff'. Dane bemühte sich um eine neutrale Miene. Ganz ehrlich! Klappen tat es nicht ganz. Erst sah er etwas angesäuert aus, dann zeigte sich ein glatter Ausdruck auf seinem Gesicht und im nächsten Moment hatte er sein Checkbuch -aus seiner Anzug-Jacke- in der Hand. »Wie hoch?« Fragend und fordernd hob er eine Braue. Ihm war eigendlich klar das Lieven das nur noch stinkiger machen würde und wohl nicht zum gewünschten Erfolg führte. Verkneifen konnte er es sich gerade jedoch auch nicht. Und dann wand sich der Kerl ab. Innerlich knirschte Dane mit den Zähnen. Er war niemand, der jemand anderem nachrannte -war er nie gewesen! Lieven anscheinend aber auch nicht ... Schach ... und Matt? »Gut, wie klingt das?«, begann Dane seinen zweiten -und wohl letzten- Versuch. »Zutrit zu einem der exklusivsten Tennisclubs. Das Treffen von Tennisprofis ist da mit inbegriffen.« Die trieben sich dort häufiger rum als man vermuten mag. War das vielleicht etwas? Entweder die Aussicht auf den Einblick in die gehobene Gesellschaft (manchmal das Karrieresprungbrett) oder die Aussicht auf einen Profisportler zu treffen ... eins von beidem musste doch ziehen ... Derweil kam die Verkäuferin wieder und Dane steckte das Checkbuch weg und ging zur Kasse um den Anzug zu bezahlen. Und hoffte doch das Lieven nicht weiter gehen würde ...
Er konnte beobachten wie sich die Züge des anderen noch mehr anspannten. Danes Ausdruck war eindeutig. Ihm gefiel die Antwort die er erhielt nicht und irgendwie schien es so als hätte er damit auch nicht wirklich gerechnet. Was jedoch folgte nachdem Lieven im Grunde nein gesagt hatte, war - für ihn - das Letzte. Er wollte ihn bezahlen? Die verschiedenfarbenen Augen des jungen Mannes hatten vorerst verwundert und dann beleidigt beobachtete wie Dane sein Scheckbuch herauszog. Das sollte ein Witz sein? »Du denkst auch mit Geld bekommt man alles, he?« Gerade noch so verkniff er es sich mit herhoben Mittelfinger aus den Laden zu spazieren. Aber diese Aktion trug wirklich nicht dazu bei, das Lieven es sich anders überlegte. Was war so wichtig - und vorallem wie tief saß er in Dane in der Patsche - das er so dringend Lieven als Begleitung wollte oder eher 'brauchte'? Im Grunde konnte es im egal sein. Es sollte ihn egal sein! Dennoch blieb er stehen, als er wieder die tiefe und immer noch genervte Stimme vernahm. Tennis, darum ging es also. Ok, Lieven war nicht abgeneigt sich in der gehobene Klasse einmal umzuschauen. Auch wenn - oder gerade weil - er wusste das er da nicht rein passt. Gar nicht rein wollte. Wobei ihn irgendwelche Tennisstars nicht prickenld interessierten. Kurze Hosen hin oder her. Er sah aus den Augenwinkel wie die Verkäuferin mit einem Anzug wieder vorkam und überlegte noch ... In der nächsten Sekunde drehte er sich mit einem innerlichen seufzen um. Seine Neugierde war manchmal zum kotzen. »Probiers mit mal mit nem 'bitte', dann kannst du mir Adresse und Uhrzeit nennen und wir sehen ob ich komme.« und Lieven würde kommen, denn er war niemand der andere hängen lies. Egal wie gut er den jenigen kannte. oder eben nicht kannte.
Unglauben war das erste was auf Lievens Zügen zu erkennen war nachdem Dane die Aktion mit dem Checkbuch einfach nicht hatte lassen können. Sie war einfach viel zu verlockend gewesen. Egal wie sehr Lieven jetzt wohl denken mag was für nen verdammtes Arschloch der Stammesvampir war. Dane war es das absolut wert. Nach der Verwunderung folgte Beleidigung. Der Mensch fühlte sich von seinem Verhalten beleidigt. Nun, durchaus verständlich denn er hatte Loieven gerade als käuflich bezeichnet. Was dieser, wie man bei den 100 Dollern auch schon sehen konnte, nicht war. »Sogut wie alles.«, war Danes schulterzuckende Antwort. Und es war die wahrheit. Die heutige Gesellschaft war zum größten Teil käuflich. Und Dane hatte sich das Geld schließlich selber verdient. Er hatte sich etwas aufgebaut. Das er dafür mehrere Menschenleben zeit gehabt hatte, war jetzt Nebensächlich. Fast war es so, als würde Lieven ihm irgend ne verbale oder nonverbale Beleidigung an den Kopf werfen und dann raus gehen ... doch es kam nichts Dergleichen.
Dann war die Verkäuferin zurück gekehrt nachdem Dane es noch mit ein paar anderen Argumenten versucht hatte. Dane bezahlte mit seiner Blackcard und nahm den anzug in der schwarzen Schutzhülle entgegen und legte ihn sich über den Arm. Gerade als Lieven doch antwortete. Er war also nicht gegangen ... Dane drehte sich nun zu dem jungen Mann um. Er sollte es mit nem Bitte und Zeit sowie Ort versuchen. Der Gen Zwei trat auf den anderen Mann zu. Schnappte sich sein Blackberry und tippe rasch etwas ein. Klickte auf 'Senden' und nun hatte Lieven Adresse sowie Ort als SMS. »Es hätten ja nicht einmal die knappen Tennisröcke gezogen ...« Weil er eben nicht auf Frauen stand. Dane Blickte den anderen Mann direkt an. »Hättest du gleich zugesagt hätte ich dich abgeholt.« Sein Lächeln konnte man einfach nur als arrogant bezeichnen. »Der Club liegt etwas außerhalb.« Er steckte sein Blackberry weg und trat an Lieven vorbei nach draußen und ging nach rechts die Straße weiter runter. Wo sein BMW am Straßenrand stand.
Auf die Tatsache das wirklich versucht wurde ihn zu kaufen, konnte Lieven gar nicht anderes als mit Beleidigung reagieren. Das war genauso eine Scheißaktion, wie mit den 100 $ Schein. Wobei ihm der Gedanke kam, das er mit so etwas vielleicht hätte rechnen müssen. Ob es Dane irgendein Vergnügen bereitete? Wenn dann erkannte der junge Mann nicht, welcher Art dieses Vergnügen sein sollte. »So gut wie.« wiederholte Lieven ein Teil von Danes Worten. Und zwar jene, die darauf hinwiesen, das eben nicht alles käuflich war und er selbst schon gar nicht. Egal wie tief er in der Scheiße sitze, er würde sich nicht einfach kaufen lassen und Dinge tun, zu denen er keinen Bock hatte. Schon gar nicht sich herum kommandieren lassen.
Aus diesem Grund hatte er nach diesen Fehltritt von Dane, sich nur noch fester entschlossen gehabt, ihn nicht zu begleiten. Ihm den Mittelfinger zu zeigen oder etwas wie 'leck mich' zu sagen oder gar beides zu tun, hatte er sich gerade noch verkneifen können. Auch wenn er gerade nicht erklären konnte, warum er es sich denn verkniffen hatte. Ihn scherte es einen Scheißdreck, was die Leute hier von ihm denken könnten. Vielleicht hatte er es einfach nur nicht noch offener Zeigen wollte, wie beleidigt er deswegen war. Selbst ihm viel es irgendwann schwer ruhig zu bleiben.
Nachdem es Dane dann allerdings auch noch einmal auf eine andere Weise versucht hatte, hatte Lieven doch inne gehalten. War das denn echt alles was der Kerl konnte? Mit Dingen winken, die ihm vergönnt waren aber anderen nicht? Lieven hatte kurzerhand beschlossen, ersteinmal zu testen, ob Dane wirklich so schwer ein 'bitte' über die Lippen kam und es folgte prompt die Bestätigung. Kurze Zeit später, nachdem Dane seinen Anzug bezahlt und entgegen genommen hatte, tippte dieser etwas in sein Blackberry. Der junge Mann nahm sein Handy aus der Tasche, welches kurz darauf piepte und fand eine SMS mit der Adresse eines Tennisclubs von Dane auf dem Display wieder. »Kommt drauf an, wer das Tennisröcke trägt.«, wand er dieses mal ohne Lächeln ein. Dazu war ihm gerade aufgrund der Aktion von vorhin nicht. Als er den Kopf wieder hob - und 'naiver' Weise immer noch auf ein Bitte wartet - sah Dane ihn direkt an. »Ich habe noch nicht zugesagt.«, wies Lieven den anderen Mann hin, als dieser schon dabei war an ihm vorbei nach draußen zu gehen. Es kam ehrlich kein Bitte! Außgerechnet dieser Kerl mochte es nicht wenn man sich nicht entschuldigte? Anscheinend war er es gewöhnt das man ihn die Füße küsste und den Boden auf dem er ging. Aber da würde bei Lieven die meiste Zeit doch auf Granit beißen. Sein heißes Äußeres hin oder her. Der Club lag etwas außerhalb und mit diesem Hinweis trat Dane aus den Laden heraus. Er ging bereits nach rechts, als Lieven noch: »Habe ich bemerkt.«, sagte. Er kannte sich in dieser Stadt beinahe so gut aus wie in seiner Westentasche - oder wie man sagt.
In dem Augenblick als er ebenfalls das Bergdorfs wieder verlies und auf sein Fahrrad stieg, war er sich noch sicher Dane sitzen zu lassen. Warum sollte er einem deratrigen Arschloch helfen? Wenn da nur nicht seine Neugierde wäre, was für eine Treffen denn da abging, das Dane so dringend einen Tennispartner brauchte. Hätte Lieven erwähnen sollen, das er nur ein einziges Mal Tennis gespielt hatte? Noch dazu das es einige Jahre her ist? Es wird sich wohl zeigen wie er sich anstellte, falls er doch hingehen sollte.
Ob es ihm Vergnügen bereitete? Andere zu 'demütigen'? Nun, Dane würde sich nie als so sadistisch bezeichnen. Nein, Vergnügen bereiteten ihm ganz andere Sachen. Nur tat der Gen Zwei eben meist auch die Dinge nach denen ihm war. Ganz egal, ob er dabei andere verletzen könnte oder nicht. Und Lieven schien 'verletzt'. Zumindest beleidigt. Etwas, das Dane durchaus verstehen konnte. Sich seinem Handeln jedoch trotzdem nicht schämte.
Der junge Mann wollte von ihm ein 'bitte' hören. Und wenn es eines gab, das Dane wirklich schwer fiel -was er nicht über die Lippen brachte- dann war es das, andere um etwas zu bitten. Es entstand durch seine Erziehung die ihm gezeigt hatte das man Angriffsfläche bietet, wenn man andere um etwas bat. Dane würde nur jemanden um etwas bitten, dem er vertraute. Und da es davon wirklich ganz wenige Personen gab .. nunja, deswegen sprach er das Wort 'Bitte' nicht aus. Zumindest nie ernst gemeint. Kurz darauf hatte Dane Lieven die Adresse sowie die Uhrzeit per SMS geschickt und kein Bitte hinzugefügt. Lievens Erwiederung auf die Tennisröcke kam ohne ein Lächeln und Danes Reaktion darauf war nur ein Schulterzucken ehe er an dem Mann vorbei, nach draußen ging. Nun, Lieven hatte wirklich noch nicht zu gesagt, aber Dane hatte das Gefühl das der Mensch kommen würde. Das war die natürliche Neugierde der Menschen. Dane ging zu seinem BMW. Stieg ein und würde erst einmal noch zu seinem Apartment fahren um die Sachen weg zu bringen und dann in 20 Minuten beim Tennisclub zu sein. Fraglich ist nur, ob Lieven rechtzeitig kommen würde. Dane hoffte es.