Wieso trifft man sich meistens an Orten, an denen man etwas isst oder trinkt? Dane hatte sich daran gewöhnt bei Geschäftsessen Restaurants zu wählen auch wenn es ihm wirklich egal war, WO genau er seine Geschäfte abschließt, solange er eben derjenige bleibt der Gewinn daraus zieht. Seiner Meinung nach könnte man auch genauso gut ein Geschäft in irgend einer versifften Nebengasse machen. Ihn würde das nicht stören und wenn sein Gegenüber durch die Umgebung auch noch abgelenkt oder verunsichert werden würde wäre dem Ganzen doch genüge getan. Dane könnte so sogar mehr Umsatz heraus schlagen. Und doch bevorzugen die Menschen sittliche Umbegungen wie eben ein Restaurant oder ein Büro. Er besaß ein Büro. Es war in dem Teil Dovers der als 'Industrievirtel' bezeichnet werden könnte und befand sich in der obersten Etage eines modernen Bürokomplexes. Und auch dort schloss Dane das ein oder andere Geschäft ab. Nur handelte sich dieses Treffen jetzt nicht direkt um ein Geschäft wie er sie ansonsten führte. Es war eher eine mehr als nervtötende und banale Angelegenheit die ihn nun in den Starbucks geführt hat.
Dane trug schlichte dunkle Jeans und ein langärmliges weißes Hemd. Natürlich abermals wieder die teuersten und feinsten Designersachen. Er stand einfach auf den 'Schick'. Doch sein Outfit wirkte heute nicht so förmlich. Denn statt Slippern, wie er sie beim Anzug trug -wobei es sich auch da eher auf Anzughose mit Hemd belief-, hatte er heute einfach schwarze Chucks angezogen. Sie waren Mode und ehrlich, er fand die Dinger nicht schlecht. Zudem passten sie auch zu Jeans und Hemd. Seinem Blackberry zugewand saß er an einem Tisch, der sich an der Fenstersiete des Starbucks befand wodurch man einen guten Blick nach draußen hatte. Er laß sich gerade Geschäftsmails durch, während er auf seinen 'Gast' wartete. Er hatte für dieses Treffen nicht allzu viel Zeit eingeplant und hoffte, das der Junge -Lieven, wie Dane nun wusste- nicht ein notorischer Zu-spät-Kommer ist. Er hatte dem Kerl eine knappe SMS mit den Daten des Treffen gegeben welches eben am 03.09 um 19:30 Uhr statttfinden sollte. Das war der Zeitpunkt an dem um diese Jahreszeit die Sonne unterging. Dane erwartete, das der Kerl kommen würde. Seine Anzughose hatte er gestern in die Reinigung gebracht und sie vorhin abgeholt -sie befand sich in seinem BMW. Alles war in einem straffen Zeitplan gefasst der auch eingehalten werden sollte. Nach diesem -hoffentlich doch kurzen- Treffen hatte er noch einige geschäftliche Termine zu erledigen.
Dane hob seinen Blick vom Blackberry und ließ ihn durch das Café wandern. Er fand sich an solchen Orten fehl am Platz denn er hatte einen Kaffe bestellt, den er nicht einmal angerührt hatte. Eine unnötige Investition damit die Menschen nicht argwöhnisch werden. Unnötig aber zu verschmerzen - ein Kaffe kostet schließlich nicht die Welt.
Manchmal fragte sich Lieven wie er es eigentlich immer wieder schaffte sich in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen. Selbst wenn es wie jetzt 'nur' Geldschwierigkeiten waren. Irgendetwas war immer. So wie vor zwei Tagen. Er war derzeit schon mehr als knapp bei Kasse und hatte dann auch noch das ironische Glück jemanden seinen Drink auf den Schoß zu verteilen, der auf eine Reinigung bestand. Dabei wäre es um einiges günstiger gewesen, wenn der Wodka sich auf jemanden verteilt hätte, der das Ganze mit einem Servietten wischen und 'halb so wild' abgetan hätte. Aber das hatte Lieven offensichtlich nicht vergönnt sein sollen.
Deswegen fuhr er gerade mit dem Skateboard die Straße entlang die zu dem Starbucks führte, bei dem er erscheinen sollte. Lieven hielt bereits von etwas weiteren nach dem Mann, dessen Namen er gar nicht kannte, Ausschau. Langsam lies er sich auf das Café zurollen und entdeckte den dunkelhaarigen Kerl von letzend an einen der Plätze nah des Fensters. Er hatte ihn gleich erkannt, da dessen Züge doch etwas unverkennbares hatten. Eben wie er befand etwas makelloses. Und beinahe würde er sie als zeitlos schön bezeichnen. Doch diese Blöße das ihn dieses Äußere so anzog würde er sich nicht einmal in seinen Gedanken eingestehen. Deshalb blieb es dabei, das dieser Mann schlichtweg gut aussah. Nicht mehr und nicht weniger.
Sich und sein Board ausrollen lassend kam er zum Stand in dem er einen Fuß auf den Bordstein setze und mit der Hacke des anderen das Skaeteboard nach oben 'schnippen' lies. Eben indem darauf mit der Ferse Druck auf den hinteren Teils ausübte. Lieven sah sich seine 'Verabredung' beim betreten des Ladens und sich nähern genauer an. Heute war er legerer gekleidet, als beim letzten Mal. Zwar trug der Fremde wieder ein Hemd - dieses Mal in weiß - doch sonst nur eine Jeans und Chucks. Lievne dagegen hatte ein einfaches weiß ausgeschnittenes graues Shirt an, hellblaue Jeans und eben Skaterschuhe.
Mit zielstrebigen Schritten ging er auf den Tisch des Mannes zu, der mit seinem Blackberry beschäftigt war. »Hey«, seine Begrüßung war knapp aber nicht unfreundlich. Allerdings umspielten seine Lippen gerade kein Lächeln, wie eigentlich sonst immer. Dieses Treffen hier würde ihm noch mehr Kosten aufhalsen, die er im Grunde nicht zahlen konnten. Mit einer -trotz den Verletzungen - fließenden Bewegung setze er sich dem Typ mit dem amethystfarbenen Augen gegenüber. Ob er zu spät kam oder genau richtig konnte er nicht sagen, denn seit er sich auf den Weg gemacht hatte, hatte er nicht mehr auf die Zeit geachtet. Er musterte sein Gegenüber der heute ausgeglichner wirkte als vor zwei Tagen. Sein heutiger Tag war dann wohl nicht so mies gewesen. Lievens bisher jedenfalls nicht. »Ich schätze du willst gleich zum Punkt kommen, mh?«, hakte er nach, während er sein Board an die Seite des Stuhls lehnte und sich selber etwas zurück.
Sein Blackberry piepste abermals. Das vierte mal in 5 Minuten. Eigentlich war diese Frequenz Dauerzustand und Dane würde es als Normal abstempeln. Erneut wand er sich dem kleinen Gerät zu und überflog kurz die eingekommene Mail. Anscheinend würde er heute Abend mehr Freizeit haben - einer seiner Temine hatte abgesagt. Nun, es soll nicht sein Problem haben, denn derjenige wird so bald nicht mehr einen Termin mit ihm bekommen. Er war auch eher jemand unwichtigeres. Zumindest wollte der Mensch was von ihm und nicht anders herum also war es darum nicht schade. Und wenn Dane deswegen noch etwas Freizeit hatte ... Denn in letzter Zeit konnte er den Begriff 'Freizeit' wirklich klein schreiben. Er schlief im Augenblick immer weniger und musste einigen Papierkram durchgehen da zwei 'Unternehmen' die Dane auch 'betreute' eine mutmaßliche Infusion anstrebten. Was nicht gerade in seinem Interesse lag, also würde er versuchen müssen dies zu unterbinden - und leider kann man eben doch nicht alle Menschen einfach ausschalten, egal wie unbedeuten die Spezies der Homo Sapiens auch ist.
Nun hob Dane seinen Blick als er Schritte hörte und kurz darauf auch diesen ... diesen verfluchten Geruch wieder wahrgenommen hatte. Seine dunkelvioletten Augen trafen auf den Kerl von vorgestern. Lieven. Dane schloss den Mail-Verteiler in seinem Blackberry und schaltete die Tastensperre ein ohne seinen Blick von dem anderen Mann zu lösen. Seine Augen verrieten nichts und auch seine Miene war ebenfalls glatt und wie immer wirkte siei arrogant und selbstverliebt. Eben das, was Dane auch war. Der Junge hatte diesmal zwar keine zerrissenen sondern heile Kleidung an, aber sie sah nicht besonders teuer aus. Es war der typische Skater-Style der eben auch von dem Board unterstrichen wurde, was der Mann mit sich rum schleppte als er zu Dane an den Tisch rüber ging und sich dann auf den freien Stuhl Dane gegenüber fallen ließ. Diesmal grinste der Kerl nicht und seine Begrüßung fiel auch knapp aus. Der Blackberry blinkte auf, gab aber keinen Ton von sich. Dane hatte anscheinend erneut eine Nachricht erhalten. Doch er nahm das Gerät und ließ es dann in seine Gesäßtasche gleiten indem er eben kurz seinen Hintern etwas hob. »Hay« Klar er wirkte vlt kultivierter als der Kerl im Gegenüber aber wieso sollte er denn ein 'Guten Tag' benutzen? Das kam spießig rüber und das war er eben nicht ... keineswegs. Der junge Mann musterte ihn und kam dann zu dem Entschluss das Dane es schnell hinter sich haben wollte. »Wenn du dich dabei besser fühlst kannst du dir auch gern nen Kaffe bestellen...« Er klang gelcihgültig wie eh und je. Dann fischte er auch schon einen Zettel hervor. Die Rechnung der Reinigung und schob sie auf dem Tisch zu dem Mann ihm gegenüber hinüber. »80 Dollar. Ich musste auf eine mittelmäßige Reinigung ausweichen.« Eben weil die andere dummerweise gestern schon um 17 Uhr geschlossen hatte - und da war die Sonne noch nicht einmal vollständig untergegangen gewesen.
Der Mann dem er sich jetzt gegenüber befand musste ziemlich beliebt sein, um nicht zu sagen beschäftigt. Denn auch ohne das man irgendeine Art von Supergehör besaß, konnte man das ständige Piepen seines Handy's kaum überhören. Auch wenn Lieven sich ihm und dem Tisch an dem er saß, hatte etwas mehr nähern müssen, für diese Erkenntnis. Und in Mitten dieser Annäherung, hatte der Blick des Anderen genauso unablässig auf Lieven gelegen, wie seiner auf ihn. Beinahe schien es so, als hätte dieser gespürt das er Starbucks betreten und auf den Weg zu seinem Platz war. Denn kaum war Lieven durch die Tür hatte er seinen Blick von dem Blackberry gehoben, das jetzt verstummt war. Nur kurz war abermals ein Aufleuchten zu sehen, bevor der Mann danach griff und es sich in die Gesäßtaschte steckte.
Aufmerksam ruhte seine blauen und grünen Augen auf seinem Gegenüber. Auf den glatten Zügen die zwar Arroganz preisgaben, aber sonst nichts. Allerdings zog Lieven immerhin so viel seiner Aufmerksamkeit auf sich, das er jeden seiner Schritte zu beobachten schien. Jede seiner Bewegungen. Beinahe wie ein Raubtier das seine Beute taxierte. Bloß das Lieven nicht glaubte das dieser Kerl ihn als etwas wie eine Beute ansah. Davon abgesehen das er auch nicht zulassen würde zu einer solchen zu werden. Auf welche Art und Weise auch immer. Sicher er hatte hin und wieder so einige Probleme. Doch er sah sich dennoch nie als Beute oder Opfer. Lieven sah es wie es war - Selbstverschulden. Die meiste Scheiße in die er geriet, in dier ritt er sich von ganz allein. Ob bewusst oder durch einen - wie jetzt - Unfall. Das wichtigste jedoch war, er holte sich auch stets allein wieder aus dieser Scheiße herraus.
Nachdem seine ihm unbekannte Gesellschaft Lieven begrüßt hatte, schien er es ihm doch wirklich angenehmer macher zu wollen. Was er im Augenblick eher als etwas wie einen Scherz betrachtete. Wie sollte ein Kaffee dafür sorgen das er sich in dieser Situation - in der ihm noch mehr Geld abgeknöpft wurde - besser machen? »Ich trinke keinen Kaffee«, was in diesem Moment zudem noch bedeutete das er auch nicht vor hatte sich irgendetwas anderes zu bestellen. In seinem Portemonnaie befanden sich 100 Dollar mit denen er noch den halben Monat auskommen musste. Damit kam ein Kaffee, der nichts an seinem Gemütszustand oder den jetztigen Gegebenheiten änernd würde, nicht in Frage. Wenig später sollte er doch Recht behalten das der Geschäftsmann gleich zum eigentlichen Thema kommen wollte. Denn er bekam die Rechnung der Reinigung über den Tisch geschoben. Den Kommentar, das er auf eine mittelmäßige Reinigung hatte umsteigen müssen vernahm Lieven beiläufig. Selbst die 80 Dollar, waren mehr als er im Augenblick zahlen konnte. Kurz warf er einen Blick auf das Papier, das ihm gereicht wurden war und hob dann wieder sein Gesicht. »Wäre vielleicht eine Ratenzahlung drin? Ich geb dir jetzt 30 « - und selbst die waren schon mehr als er wirklich hergeben wollte oder konnte. - »und die restlichen 70 Dollar bekommst du Ende des Monats.« Dann wäre Lieven nämlich wieder flüssiger. Er hoffte das dieser Mann auf seinen Vorschlag eingehen würden. Von seiner Sicht aus, konnte es ihm relativ egal sein wie schnell er sein Geld bekam, solang er es bekommen würde, oder? Und ein Monat warten, war doch kein wirklicher Weltuntergang. Jedenfalls empfand Lieven dies so, wenn er bedachte wieviel Geld dieser Typ wohl so besaß.
Lächeln tat Lieven immer noch nicht. Auch lies er sich von der kalten und gleichgültigen Art seines Gegenübers nicht beeindrucken. Manche Menschen - und er ging nuneinmal davon aus das dieser Mann ein Mensch war - waren eben distanzierter und unnahbarer als andere. Das er nicht lächelte lag gerade aber daran das er keinen Grund fand seine Lippen so einem solchen zu verziehen.
Ebenso wie Dane seinen Blick nicht von dem Kerl im Gegenüber abwand, so sah auch dieser ihn aus seinen blauen und grünen Augen aufmerksam an. Doch Dane bezweifelte das dieser Mensch mehr sehen würde als das, was er auch Peis geben wollen würde. Seine Maske hatte Dane immerhin schon seid Jahrhunderten perfektioniert. Außerdem war dies für ihn wirklich nicht mehr als eben ein Geschäft. Ein Handel, oder nennt es 'Schuldausgleich'. Seinen Kommentar zu dem Kaffe schien der Kerl als Scherz verstanden zu haben aber das war ihm auch egal. Er trank keinen Kaffe, hatte er gesagt. Dane zuckte mit den Schultern. Eine wortlose Antwort im Sinne von 'Wenn du meinst'. EInladen würde er diesen Mann schließlich nicht. Es handelte sich nicht um ein wirkliches Geschäftsessen und selbst dann überlegte Dane es sich zweimal für wen er denn Geld ausgeben würde.
Man konnte den alten Stammesvampir durchaus als geizig bezeichnen wenn man sich darüber im Klaren ist, das dieser keineswegs unter Geldmangel zu leiden hatte. Aber Dane sah es eben auch nicht ein, wieso er für andere unnötig Geld ausgeben sollte. Er hatte es sich ja schließlich auch erarbeitet. Ganz gleich ob legal, oder illegal. Kurz darauf hatte er dem Kerl die Rechnung der Reinigung zugeschoben und bemerkte das dieser nicht gerade erfreut über den Betrag war den Dane ihm genannt hatte. Kurz darauf verstärkte sich Danes Gefühl, das dieser Mann anscheinend Geldprobleme hatte nur noch mehr. Er hatte zwar schon vorgestern Abend, durch die zerirssenen Sachen, angenommen das dieser Mensch nicht ganz flüssig war, aber seine Frage nach einer Ratenzahlung bestätigte das Ganze eben noch. Er wollte jetzt 30 und die restlichen 50 Dollar (Ich denke du hast dich einfach nur verschrieben) am Ende des Monats bezahlen. Dane bickte den Mann unnachgiebig an. Ihm passte es nicht das sich diese Situation länger als notwenig hin ziehen würde, und wäre es nicht gegen seine Prinzipien, so hätte er fast gesgt 'Scheiß aufs Geld'. Aber das tat er eben nicht, auch wenn die 80 Dollar für ihn nun wirklich kein Abbruch waren. Dane lehnte sich zurück, seine dunkelvioletten Augen weiterhin auf den Mann ihm gegenüber gerichtet. Dieser lächelte nicht, was nochmals darauf hindeutete das ihm diese Situation nicht gefiel. Und das er eben Geldprobleme besaß. »Einverstanden.« Danes glatte Stimme durchschnitt die aufgekommene Stille. Er tat dies wohl aus einem Anflug von ... ja von was? Nächstenliebe? Lachhaft! Denn Dane besaß so etwas nicht. Aber doch hatte er diesem Kerl nun zugestimmt. Dem, in Skatersachen, mit einem Tattoo über seine Gesichtshälfte und den verschieen farbigen Augen. Und auch die Schrammen waren noch zu erkennen.
Vielleicht hatte er es getan, weil er einer unnötigen Diskussion aus dem Weg gehen wollte. Er hatte nun zwar ein paar Stunden Zeit -der Termin hatte schließlich abgesagt- aber es war immer ein unnötiges Unterfangen sich mit der Spezies der Homo Sapiens zu streiten. Da konnte man seine Energie wirklich auf Wichtigeres konzentrieren. »Die 30 Dollar jetzt und am Ende des Monats werde ich dich noch einmal kontaktieren. Wenn du das Geld bis dahin niich hast-« Dane hielt kurz inne und neigte seinen Kopf etwas zur Seite. »-finde ich einen anderen Weg wie du deine Schulen begleichen kannst.« Irgend einen Weg gab es immer, und es waren eben seine Prinzipien das Schulen beglichen werden mussten.
Lieven hatte es sich in der Kürze der letzten Jahre einfach angewöhnt sein Gegenüber stets im Auge zu behalten. Jede Regung des Anderen zu beobachten. Vorallem die Augen, denn diese verrieten mehr, als die meisten bereit waren preiszugeben. Allerdings sagte ihm ein Gefühl, das dieser Mann, selbst die Fenster zu seiner Seele gut zu 'kontrollieren' wusste. Einfach wusste wie er verbergen konnte, was ihn seinem Kopf vorging. Lieven dagegen lies sich zwar auch nicht so leicht in die Karten schauen, aber zu so einem Eisblock wie er sich ihm wohl gerade gegenüber befand, wollte er nun auch nicht werden. Wobei er hin und wieder doch auch einmal offen zeigte, wenn er etwas wollte. Direktheit war noch nie etwas gewesen womit er Probleme hatte.
Deswegen fragte er den Mann der sich auf der anderen Seite befand nach einer Ratenzahlung. Eine Ratenzahlung für 80 Dollar. Er wusste wie lächerlich das manchen vorkommen mussten. Allerdings stecken diese Leute dann auch nicht in derartigen Geldproblemen wie Lieven. Nachdem der Kerl mit den faszinierden, dunklen, violetten Augen auf seine Äußerung er trinke keinen Kaffee nur gleichgütlig mit den Schultern gezuckt hatte, schien er nun zu überlegen. Derweil sah sich Lieven das Gesicht seiner ungewollten Verabredung an. Die ebenen Züge, die die Glätte seiner Haut noch zu unterstreichen ziehen. Die beinahe perfekt geformte Nase, sowie die geschwungen Lippen, bei denen er sich fragte ob dieser Mann sie jemals auch zu einem echten und nicht kalten Lächeln verzogen hat. Er konnte nicht abstreiten das dieses Äußere eine gewisse Anziehung auf ihn ausübte. Was den Charakter anging ... nun Lieven war stets jemand der anderen immer eine zweite Chance einräumte. Egal wie mies das erste Treffen gelaufen war. Okay, hierbei musste er sich korrigieren. Immer eben auch nicht, denn den Studenten von vor zwei Tagen, hatte er sicher nicht vor noch eine Chance zu geben. Wenn man es genau nahm hatte er dieser ja bereits. Einmal an einem Abend an den sich Lieven nur vage erinnern konnte und dann eben vor zwei Tagen.
Sobald er die dunkle Stimme seines Gegenübers vernahm, richtete er seine volle Aufmerksamkeit wieder direkt auf ihn. Das er sich zurück gelehnt hatte bemerkte er erst jetzt richtig. Dies war nicht unbedingt etwas worauf man genauer achten mussten. Einverstanden, Lieven glaubte es ja fast gar nicht. Aber zeigte seine Verwunderung nicht. Auch wenn er sich schon einige Argumente zurecht gesucht hatte, damit die Ratenzahlung eben doch möglich wäre. Währenddessen er weitersprach hob Lieven bereits die eine Seites seines Hinterns leicht an um nach seinem Portemannaie zu greifen, welches sich in seiner Gesäßtasche besaß. Das er ihn nicht ansah, hieß nicht das er ihm nicht auch zuhörte. »Es wäre vielleicht hilfreich, wenn du mir deinen Namen nennen würdest.«, Lieven gefiel es nicht so Recht, das er bei jemanden in Schulden stand, dessen Namen er nicht einmal kannte und sei es eben nur der Vorname. Mehr hatte er selbst ja auch nicht preisgeben. »30 Dollar jetzt«, mit diesen Worten zog er die kleine Anzahlung aus seinem Portemannaie und reichte sie dem Mann herüber. Dann nahm er sich die Rechnung der Reinigung und steckte sie zw die restlichen Scheine. Die 70 Dollar die noch den halben Monat reichen mussten. »Ich werde mich bemühen, das dies nicht nötig sein muss«,das dieser dunkelhaarige Typ eine anderen Weg für Lieven finden musste seine Schulden zu begleichen. Und nun umspielte seine Lippen doch ein kleines, kaum merkliches Lächeln, der Selbstsicherheit.
Der junge Mann hatte anscheinend nicht mit einer Zustimmung von Danes Seite gerechnet. Denn auch wenn er sich bemühte seine Verwunderung zu verbergen, bemerkte Dane sie doch. Er roch sie nämlich. Neben diesem verflucht angenehmen Geruch nach frischem Blut, das wacker durch die Adern des Menschen gepumpt wurde -von einem kräftig schlagenden Herzen- nahm Dane nun auch den schalen Geruch von Verwunderung wahr. Nun, es war ihm egal. Er hatte zugestimmt und damit war die Sache erledigt. Anderderseist wäre es doch vielleicht recht unterhaltsam gewesen wie dieser Mensch womöglich versucht hätte, sich um Kofp udn Kragen zu reden nur um seine Schulen an Dane in raten zahlen zu können ... Fast bedauerte Dane seine knappe Zustimmung. Nur war so etwas banales nun wirklich nicht des Bedauerns wert.
Er bemerkte durchaus wie der Junge seine Züge beinahe studierte, und wie dessen Blick auch zu seinen Lippen geglitten war. Dane wusste um sein Aussehen und er mochte es. Das er Aufmerksamkeit auf sich zog, dnn er wusste deutlich das man ihn als 'schön' bezeichnen konnte. Und hatte auch keine Probleme das sich gegenüber einzugestehen. Im Gegenteil. Der junge Mann -Lieven- hob kurz seinen Hintern an und zog dann ein Portemonai hervor. Er wollte seinen Namen wissen. Dane blickte den Kerl unnachgiebig an -wobei ihm aufgefallen ist das dieser ihn auch immer direkt ansah, wenn er ihn denn ansah. Was sollte dieser JUnge schon mit seinem Namen anfangen können. Seinen Vornahmen brachte er nie in die Geschäfte mit ein. »Dane.«, sagte er deswegen schlicht. Kurz darauf reichte der Junge ihm das Geld an -30 Dollar- und er nahm es entgegen und ließ es dann in seine Hosentasche gleiten während sein gegenüber die Rechnung einsteckte. Der Mann wollte dafür sorgen, das ein anderer Weg nicht nötig sein wird. Und Dane konnte das kleine, selbstsichere Lächeln auf dessen Lippen erlennen. Er selbr verzog seinen Mund nun leicht zu einem amüsierten Lächeln. »Ich habe mit einem anderen Spruch gerechnet.« Schließlich war ihm dieser Mann vorgestern doch etwas ... nunja direkter? - zumidnest anders- vorgekommen. Vielleicht hatte er sich aber auch geirrt...? Dane besah sich sein Gegenüber noch einmal und diesmal machte er keinen Hehl daraus das er den jungen Mann musterte. Dann zuckte er mit den Schultern als er seinen Blick mit Absicht etwas länger auf den Lippen des Mannes ruhen lassen hat. »Anscheinend habe ich mich geirrt.« Seine Stimme klang gleichgültig - aber ih Wirkliuchkeit konnte Dane es kein Stück ab, wenn er sich irrte. Deshalb auch die etwas provokante 'Geste' auf den Mund des Mannes.
Lieven wäre ein Lügern wenn er behaupten würde, das ihm nicht gefiel wie auch der Andere ihn genauer in Augenschein nahm. Jetzt da er ihm seinen Namen genannt hatte - Dane. Kurz, bündig und ohne Schnörkel. So präsize wie Lieven sich sicher war, das dieser Mann es auch ist. In vermutlich allen Lebenslagen und nicht nur bei geschäftlichen Dingen. Ja, der Name passte zu ihm. So als hätte jener der ihn diese 'Bezeichnung' gab, genau gewusst zu was für einer Persönlichkeit, dies einst so kleine Wesen heranwachsen würde. Oder dieser jeman hat einfach nur gewollt, das der Name leicht einprägsam war und nicht auf irgendeine weise verhunzt werden konnte. Durch diverse unschöne Spitznamen.
Dane - wie er nun wusste - steckte die 30 Dollar fort, während er das Gleiche mit seinem Portemannaie tat. Seine Augen immer noch auf ihn ruhend. Der anderen Mann hatte offensichtlich mit einer anderen Antwort gerechnet und in dem Moment hatte die Musterung von Lievens Zügen begonnen. Wobei er ein amüsiertes Lächeln aufwies, das seinen distanzierten Zügen dennoch kaum einen Abbruch tat. »Damit das ich mich auf unser nächstes Treffen schon freue? Der Monat ist noch lang, Dane.« Er sprach diesen Namen auf eine Weise auf die offenkundig zur Schau stellte, das er ihn lieber säuseln würde, als so laut auszusprechen wie eben. Eine Veränderung seines Timbre die Lieven beabschichtigte. Und Lieven würde kein großen Hehl daraus machen, das die der Wahrheit entsprach. Wieso aus? Der Mann ihm gegenüber war gutaussehend - was er sehr offensichtlich genau wusste - und er war nie irgendwelchen flüchtigen Bekanntschaften die in das ein oder andere Bett führten. Vorrausgesetzt diese Bekanntschaft war männlich, passte in sein Beuteschema und hatte nicht die Absicht ihn auf irgendeine Weise an sich zu binden. Allerdings benötigte Lieven dazu nicht einmal unbedingt ein Bett. Wobei er das Vergnügen lieber erst mit dem Geschäft verband, wenn er seine Schulden los war und es sich dann nur noch um einen süßen, lockenden Zeitvertreib handelte.
»Somit bleib mir noch genügend Zeit um mir zu überlegen, wie ich unser unerfreuliches Kennenlernen, vielleicht doch noch versüßen kann.«, sein linker Mundwinkel war leicht nach oben gezuckt und Lieven hatte vor den Bruchteil einer Sekunde seine Lippen leicht geteilt, bevor er sie ganz öffnete um dem Mann ihm gegenüber zu Antworten. Der Blick der etwas länger auf seinen Lippen verweilt war, war ihm nicht entgangen. Nur fragte er sich ob gerade nicht eventuell mit ihm gespielt wurde. Oder ob dieser Mann heute einfach nur bessere Laune hatte und deshalb, was diese Dinge anging etwas zugänglicher war. Davon einmal abgesehen, das Lieven ihn aus irgendeinen Grund eher als jemanden abgestempelt hätte, der sich lieber dem weiblichen Geschlecht zuwand. Man sollte doch nie nach dem ersten Eindruck urteilen. Allerdings war ihm ebenfalls aufgefallen, das es Dane zu missfallen schien, das was Lievens Direktheit anging geirr haben könnte. Vielleicht täuschte er sich aber auch. Ihm jedenfalls gefiel es durchaus das dieser Mann von seiner Seite aus, auf diese Dinge zu sprechen kam. Auch wenn ihre Unterhaltung nur andeutungsweise auf ein bestimmtes Thema hinwies. Nichtsdestotrotz würde Lieven gern wissen wie weit er womöglich kommen würde, wenn er es darauf anlege. Auf der anderen Seite, glaubte er nur nicht, das dieser dunkelhaarige Kerl auf leicht zu habende Dinge stand. Nicht das Lieven ein solches Dinge war ...
Dane hatte sich nun wirklich noch nie sonderliche Gedanken um seinen Namen gemacht. Dane Alexander Seymour. Oder auch gerne 'von Seymour' beziehungsweise dann doch eher 'von Somerset'. Als Duke hatte er sich auch eine ganze Zeit lang vorgestellt und auch wenn ihm dieser Titel immer noch gehörte, so gebrauchte er ihn schon seid Längerem nicht mehr. Namen gaben einem Macht und so achtete er stets darauf das man von ihm entweder nur den Vornamen oder nur den Nachnamen kannte. Jedoch nie seinen ganzen Namen und schon garnicht den Zweitnamen oder seinen Titel womit man ihn nur unnötigerweise noch schneller identifizieren könnte. Im Allgemeinen dachte er auch nicht über Namen von anderen nach, so auch nicht über den von Lieven. Nicht, ob er vielleicht zu dem Mann passte oder was sich seine Eltern wohl bei der Namenswahl gedacht hatten. Das war ihm wirklich egal. Vielleicht gerade weil Dane so viele Namen und Titel besaß ... Mit leicht amüsierten Gedanken erinnerte er sich daran, das es auch eine zeit gegeben hatte in der man ihn 'The Black Prince' -auf Deutsch: Den schwarzen Fürsten- genannt hatte. Diese Bezeichnung war auf die Rüstung zurück zu führen gewesen, die eben aus geschwärstem Stahl und Eisen gefertigt worden war.
Kurz darauf hatte Dane sich den Zügen des Mannes genauer zugewand und dessen selbstsicheres Lächeln nur amüsiert erwiedert. Die Worte Lievens hatten etwas ironisches an sich, außer der Teil wie er Danes Namen aussprach. Seine Stimme veränderte sich dabei und ließ offenkundig wissen das er dessen Namen lieber auch säuseln würde. Danes glatte distanzierte Züge hellten sich auf. Ja, er fand den Mann ihm gegenüber doch gerade recht amüsant. »Ich habe keineswegs damit gerechnet das du dich darauf freuen werden.« Nein, schließlich würde Dane entweder dessen Geld nehmen oder eben etwas anderes von ihm ... und er bezweifelte doch, das man sich darauf nun direkt freute. Und doch hatte er eher mit einer direkten Erwiederung gerechnet, wenn er an die Sache mit der Servierte dachte. Dane war sich immer mehr sicher das Lieven auf Männer stand. Und wenn das nicht der Fall war eben auf einzelne Fälle, so wie Dane einer war. Denn er würde sich nun nicht als 'Durchschnitt' bezeichnen.
Der Mann ihm gegenüber ging auf seine Provokation -ein herrliches Spiel- jedoch ansatzweise ein. Er teilte seine Lippen kurz etwas und hob einen Mundwinkel an, ehe er Dane antwortete. »Wenn sie ihre Schuld mir gegenüber abgezahlt haben-« Und Dane ließ seine Stimme danach klingen das er auch mit etwas anderem als Geld rechnen würde- »-ist unser Treffen für mich bereits süß genug.« Und beendet. Das Geschäft war dannach vorbei, sp verlockend der Geruch des Mannes für Dane auch war.
Allem Anschein nach fand Dane etwas äußert amüsant, an dem was er sagte oder vielleicht seinem Verhalten im allgemeinen. Zumindest wirkte seine Mine nicht mehr ganz so ... versteinert. Wohingegen er das Wort nicht ganz passend fand und doch traf es durchaus teilweise zu.»Aber das ich dir auch noch eine andere Art der Schuldenbegleichung anbiete.«, mutmaßte Lieven weiter. Nahezu als hätte er dessen Gedanken erraten, das der andere Mann an sein direktes Angebot mit der Serviette zurück dachte. In diesem Moment hatte es sich einfach zu verlockend angeboten, ihm diese eher aufreizende Art der Hilfe anzubieten. Wobei Lieven immer noch davon überzeugt war, das sie auf dieser Art Beide zufrieden aus dem ungewollt entstanden Geschäft herausgehen würden.
Gerade als er dies ausgesprochen hatte viel sein Blick plötzlich auf den unangerührten Kaffee Dane's. Er wusste ehrlich nicht was manche daran fanden. Diese schwarze Brühe war ihm zu bitter und wenn er erst zich Würfel Zucker darin ertränken musste, konnte er das trinken dieses koffeinhaltigen Nahrungsmittels auch lassen. Um wach zu werden oder zu bleiben bevorzugte er dann doch andere Aufputschmittel. Wie Energy Drinks oder die ein oder andere kleine bunte Pille. Letzters nahm er meist aber nur in seiner Freizeit und eben auf Partys zu sich. Denn Lieven besaß durchaus etwas wie Verantwortungsbewusstsein.
»Wie leicht du doch zufrieden zu stellen, zu sein scheinst.«, entgegnete er Dane mit einem neckenden Lächeln. Das zeigte das auch eher einer anderen Regelung für seine Begleichung der Schulden nicht abgeneigt war. Die Frage war nur ob der Mann mit den amethystfarbenen Augen, in eine ähnliche Richtung dachte wie er selbst. Und genau dieser Gedanke veranlasste Lieven dazu seine Unterarme auf den Tisch abzulegen. Sich etwas über diesen zu beugen und somit näher zu Dane, dessen Augen er neugierig fixierte. »Da frag ich mich doch ob dem wirklich so ist und ich es nicht einfach darauf ankommen lassen soll. Nur um zu sehen was für eine nette 'Strafe' du dich für mich ausdenkst, wenn ich nicht zahlen kann.« mit einem Aufleuchten in seinen Augen, das verriert das er gern auf Risiko spielte, sah er Dane weiterhin an und wartete auf dessen Reaktion. Er konnte nicht leugnen, das er gespannt war, was dieser erwiedern würde. Allein schon deswegen weil seine Stimme danach geklungen hatte, als würde er auch andere Zahlungen, als nur Geld annehmen. Ob dies nur in Lievens Fall - was seine Selbstbewusstsein natürlich durchaus noch mehr stärken würde - oder im allgemeinen, darüber machte er sich gerade keine Gedanken.
Im Übrigen hatte er mit Absicht das Wort 'Strafe' benutz, anstatt etwas wie 'alternative Zahlung'. Denn gewissen 'Bestrafungen' war er in der Tat nicht abgeneigt. Vorallem nicht bei einem männlichen Exemplar, wie es sich ihm gerade gegenüber befand. Es kam eben nur auf die Art der Bestrafung an. Allerdings war Lieven nun auch wieder niemand der sich erniedrigen lassen würde. Domieren gern ab und an mal, aber sicher nicht erniedrigen!
Aber das ich dir auch noch eine andere Art der Schuldenbegleichung anbiete. Hatte er damit gerechnet? »Ich hatte eher mit Andeutungen gerechnet.« Denn würde der Mann ihm sofort schon eine andere Art der Schuldbegleichung anbieten -und dachten sie da gerade beide an dieselbe Art- so würde Dane dies eher als 'Betteln' abstempeln was keineswegs auch nur ansatzweise etwas Anziehendes hatte ... Dane bemerkte nun, wie der Blick von Lieven auf seinen unangerührten Kaffee fiel. Dane sah das Gebräu ebenfalls an. Sein 'Alibi' wenn man es so will. Er hatte noch kein einziges mal in seinem Leben einen Kaffee oder etwas Ähnliches zu sich genommen. Es hatte mal eine Zeit gegeben da hat er sich an menschlicher Nahrung probiert, doch da gab es das Wort 'Kaffe' noch lange nicht.
Nun bemerkte Dane das neckende Lächeln und er verzog seinen Mund zu einem etwas arroganten Lächeln was eher einem 'Belächeln' glich. »Das täuscht. Es liegt hier nur daran, das ich nach dem Schuldausgleich dieses Thema abhaken werde. Wie ein Geschäft was abgesegnet wird.« Mit dem 'Thema' meinte er Lieven bzw die Situation mit diesem und den Schulden. Es war eien Situation die ihm mehr von seiner kostbaren Zeit raubte und solche 'Verkomplikationen' waren doch recht nervtötend. Deshalb wäre das Treffen für Dane bereits süß genug wenn die Schuld abgeglichen -und das Treffen eben beendet/abgehakt- wäre. Doch was Dane auch bemerkte war, das der junge Mann -der Mensch- ihm gegenüber einer anderen 'Zahlung' der Schuld nicht abgeneigt war. Und anscheinend überlegte der Mann nun ob das bei Dane auch der Fall war. Er beobachtete ihn, wie Lieven seinen Unterarm auf den Tisch zwischen ihnen beiden legte und sich näher zu Dane beugte. Wobei er ihn weiterhin fixierte und auch Dane dessen Blick nicht auswich. Er nahm das Wort 'Strafe' in den Mund und bei dem Gedanken an an Strafe -und egal welche Art- blitzen Danes dunkelvioletten Augen kurz gefährlich auf. Er war immer noch ein Stammesvampir der zweiten Generation. Das 'Raubtier' in ihm schlummerte noch ganz dicht unter der Oberfläche. »Dabei solltest du dir aber sicher sein ob ich unter dem Begriff 'Strafe' dasselbe verstehe wie du. Oder - es auch verstehen will.«, fügte Dane nach einem kurzen Schweigen dazu hinzu. Er musste sich eingestehen, das er nicht ganz abgeneigt war auch wenn er im Augenblick eher noch mit den Reaktionen des Jungen spielte.
Dane hatte sich bei dem Satz vorgelehnt, richtete sich nun aber wieder auf und schob den unangerührten Kaffe beiseite und griff dann nach seinem Blackberry. Es blinkte immer noch. Er löste die Tastensperre und überfog die 5 eingetroffenen Mails rasch bevor er auf die Uhranzeige des Gerätes sah. Er hatte noch gut 2 Stunden bis zu seinem nächsten Termin.
»Wenn ich immer mit Andeutungen komme, wird es doch langweilig.« und er ziemlich durchschaubar. Was nicht hieß das er nicht gern mit Andeutungen um sich warf. Vorallem der Art die man auf mehrere Weisen deuten konnte. Je nachdem wie man diese auslegte. Sodass sich Lieven - falls nötig - auch noch aus ihnen herauswinden konnte. Zumal er es liebte sie so zu formulieren das der Andere sie genauso verstand wie er es wollte. Ob Lieven es dann nun auch wirklich so meinte war eine ganz andere Geschichte.
Nachdem er den unangerührten Kaffee bemerkt hatte, sah auch Dane sein bestelltes Getränk an. Nur das die Tatsache das es sich dort befand ihn ziemlich kalt zu lassen schien. »Entwerder du hast ein merkwürdiges Faible dafür deine Kaffee kalt zu trinken oder gerade festgestellt das, dass Gesöff zu ekelhaft ist, wie ich es in Erinnerung habe.« meldete er sich zu Wort, obwohl ihn der Grund für das kaltgewordende Getränk nicht sonderlich interressierte. Es war ihm nur aufgefallen das es unangetastet geblieben war und er hatte sich aus einer Laune heraus dazu entschieden darauf zu reagieren. Es gab nicht viel worauf Lieven nicht reagierte.
Jetzt wand er sich aber wieder direkter und mehr dem Mann zu, dem dieser Kaffee gehörte, indem er seinen kurz gesenkten Blick wieder anhob. Seine blau und grünen Augen trafen das dunkle Violett von Dane's. Bevor dessen Mund - der zu einem Lieven belächelnden Grinsen verzogen war - abermals seine Aufmerksamkeit in Beschlag nahm. »Dacht ich mir schon«, das er niemand war, den man leicht zufrieden Stellen konnte. Dieser Mann wirkte mit seinem durchaus gehobenen Niveau wie jemand er nach Perfektsion strebte. Auf der anderen Seite gab es kaum jemanden der das in gewisser Weise nicht tat. Also schenkte Lieven diesem - eventuell ausgeprägteren - Charakterzug vorerst kaum Beachtung. Von der Tatsache das Dane die Bekanntschaft mit Lieven gern schnell abzuhaken beliebte, lies er sich nicht beirren. Wenn er wirklich wollte, würde er schon einen Grund finden, damit Dane dies begann anders zu sehen und sich etwas länger auf ungewollte Weise mit ihm beschäftigte.
Lieven beobachtete ihn dabei wie Dane sich zu ihm beugte, nachdem dieser sich leicht über den Tisch zw ihnen gestreckt hatte. Während der Mann von der anderen Seite mit ihm sprach glitt Der Blick der verschiedenfarbenen Augen über dessen Züge hinab zu seinem Hals/Nacken und dann erst wieder zu den fremden Augen. Eine beabsichtigte 'Liebkosung', nachdem er das Aufleuchten in Danes dunklen Augen bemerkt hatte. Nicht das Lieven nicht dort hinsehen hatte wollen. »Das wäre etwas das ich wohl herausfinden müsste«, ob sie beide an die Gleiche Art von 'Strafe' dachten. Nach dieser kurzen erneuten Näherung ihrer Körper richtete sich auch er, wieder mehr auf. Wobei er darauf bedacht war - aufgrund seiner Verletzungen - keine zu rückartigen Bewegungen zu machen. Und dennoch saß er bei dem Zurücklehnen, keineswegs steif oder verkrampft aus.
Er beobachte den anderen Mann, wie dieser sein Blackberry wieder hervorkramte und sicher die Nachrichten studierte die er bekommen hatte. »Was für eine Art von Geschäft betreibst du eigentlich?«, so neugierig war er am Ende dann doch. Immerhin sah sein Gegenüber nicht wirklich älter aus als er selbst und doch schien er nichteinmal irgendwo einen Kaffee - auch wenn er diesen unbeachtet gelassen hatte - trinken gehen zu können, ohne das irgendwer etwas von ihm wollte. Lieven hatte für heute - wie es den Anschein hatte - zum Glück Feierabend.
Er ist der Meinung das es langweilig wird mit Andeutungen. »Und manche trauen sich eben nicht mehr.« Und Danes Stimme klang mit voller Absicht so als würde er anzweifeln das Lieven nicht vielleicht auch so ein Jemand ist. Zu dem Kaffe musste der Kerl anscheinend auch noch etwas sagen. Dane hatte dieses Menschengesöff schon beinahe vergessen. Er bestellte sich schlicht immer irgend etwas -meist das Erstbeste- wenn er irgendwo in einem Restaurant, einer Bar oder einem Café war. »Ich mag keinen Kaffee.«, war Danes schlichte Antwort und auf weitere dämliche Nachfragen würde er nicht eingehen. Wie, wenn der Junge ihm gegenüber nun fragen würde, warum er ihn denn dann bestellt hatte.
Lieven hatte gedacht das er nicht jemand ist, der leicht zufrieden zu stellen ist. Dane besah sich den Kerl noch einmal etwas genauer. Er wirkte zwar nicht kuliviert aber doch besaß er irgendwo einen gewissen Anstand. Und Dane glaubte auch nicht das dieser Kerl wirklich dumm ist. Ob er ihn nun als schlau bezeichnen würde bleibt noch offen. Besonders da er im Allgemeinen nicht sonderlich viel von der Spezies der Homo Sapiens hält. Hinzu kam noch, das Dane es von klein auf an gerne Perfekt hatte. Er hatte gelernt das s Schwächen gibt und gleichzeitig, das man diese nicht dulden sollte. Genauso wie Fehler eben. Wenn man etwas nicht kann muss man es so lange lernen, bis man es doch kann und am Besten natürlich auch in Perfektion.
Als Dane auf dessen Annäherung sich ebenfalls vorgebeugt hatte ist ihm der Blick des Mannes ihm gegenüber aufgefallen der von seinen Augen hinab zu seinem Hals und seinem Nacken geglitten war. Gut, anscheinend hatte der Kerl den gefährlichen Funken in seinen Augen bemerkt. Und ihn als indirekte Zustimmung empfunden. Dane überlegte kurz wie es wohl wäre die Lippen des Mannes auf seinem Hals oder in seinem Nacken zu spüren. Auch wenn die menschlichen Zähne wirklich jämmerlich stumpf sind ... leider. Wenn ein Stammesvampir einen 'liebkost' setzt er messerscharfe Fänge ein und auch Dane hatte einmal zu spüren bekommen wie es sich anfühlte ... es war ein herrliches Gefühl, das konnte er nicht abstreiten. Das wäre etwas das ich wohl herausfinden müsste. Abermals zuckten seine Mundwinkel kurz ehe seine Miene sich wieder glättete und er sich zurück lehnte. »Ob es sich lohnt, das Risiko einzugehen ...« Er beobachtete den Kerl der allen Anschein nach immer noch Schmerzen hatte. »Denn ich nehme an, das es deinem Körper nicht zusagen wird, wenn man dich, nunja ... zu grob anfasst?« Mit voller Absicht hatte Dane seine Stimme herab gesenkt.
Wenig später -als wäre nichts besonders geschehen- wand er sich schon seinem leuchtenden Blackberry zu. Und zog so das ungewollte Interesse Lievens wieder auf sich. Beziehungsweise seine berufliche Tätigkeiten. Dane hob seinen Blick von dem Gerät und sah in die zwei verschiedenfarbigen Augen. Seine Miene nun wieder glatt und arrigant wie eh und je. »Das braucht dich nicht zu interessieren. Wir sind hier bei keinem Date. Und selbst dann solltest du nicht davon ausgehen das ich darauf antworten werde.« Dane sprach nicht gerne über Privates und zudem verstand er sowieso nicht wieso die Menschen dachten, sie würden solche Informationen etwas angehen nur weil man am selben Tisch saß und kurz miteinander geredet hatte. »Ich schätze, du sagst mir ebenfalls nicht, was du tust.« Bei dem Satz -oder der Feststellung?- hatte Dane Lieven wieder angesehen nachdem er seinen Blackberry wieder gesperrt hatte.
»Manche wohl nicht, nein.«, bestätigte er ihn und sein Blick wurde auf eine herausfordernden Art fragend. So als zweilfe er ein wenig daran das Dane zu denen gehörte, die es sich trauten. Lieven hatte nicht das Bedürfnis sich ihm - oder irgendjemanden sonst - zu beweisen. Weshalb er den zweifelnden Klang von Danes Stimme ebenfalls mit Zweifel entgegente, anstatt - als würde er sich auf den Schlips getreten fühlen - gleich mit irgendeiner Zweideutigkeit zu kommen, um zur Schau zu stellen das er es eben doch konnte. Diese Art der Reaktion empfand Lieven als etwas jämmerliches. Als würde man nach Aufmerksamkeit betteln, die man letztenendes genau dadurch verlor.
Dane mochte keinen Kaffee, damit wahren sie schon einmal zwei. Doch warum hatte er dann einen bestellt? Um von den Kellnerinnen nicht genervt zu werden, indem sie ständig fragten, ob er nicht doch etwas möchte? Die erstbeste Erklärung die ihm einfiel. Und deswegen hakte er auch nicht weiter nach. Deswegen und weil er wohl intuitiv merkte, das er keine weitere Antwort zu dem kaltgewurdenen Kaffes bekommen würde.
Als er kurz darauf nochmals genauer betrachtet wurde, kam es Lieven so vor, wie wenn Dane sich überlegte ob er etwas sah, das ihn zufrieden stellen könnte. Oder zumindest genügend Reiz ausübte, um herausfinden zu wollen ob diese Möglichkeit - der Zufriedenstellung durch seinen Gegenüber - vielleicht bestand. Was Lievens Mundwinkel erneut dazu brachte sich zu einem kurzen zähneblitzenden Lächeln zu verziehen. So dass man einen winzigen Augenblick für einen Menschen recht spitze Eckzähne erkennen konnte. Allerdings nicht so lang das unnatürlich wirkte. Ein kleine Auffälligkeit die in Lievens Kiefer schon immer vorhanden war. So wie einige andere Auffälligeiten an seinem Körper eben auch - seine Augen. »No risk, no fun ... und ich halte einiges mehr aus, als es vermutlich den Anschein hat.«, Lieven konnt es sich nicht nehmen lassen den anderen gutaussehenden Mann kurz versprechend zu zuzwinkern. Nicht nachdem er das leichte Zucken von Danes Mundwinkel bemerkt hatte. In seinen Augen hatte man erneut Neugierde aufblitzen sehen. Neugierde darauf wie es wohl war mit diesem Mann - für eine Nacht - das Bett zu teilen. Natürlich wusste Lieven durchaus das Dane seine Andeutungen und Drohnung auch auf ganze andere Weise meinen könnte. Aus unangenehm schmerzvolle Art, doch hintere ihn nicht daran die Sätze gerade dennoch so zu deuten, wie es ihm mehr 'Vergnügen' bereitete. Vorallem das sein Gegenüber seine Stimme auf lockenden - oder vielleicht auch drohende - Weise herabgesenkt hatte.
Das Thema Arbeit war anscheinend her ein Tabuthema, denn kaum hatte er es angeschnitten, wurden Dane wieder noch distanzierter. Er lehnte sich in den Stuhl etwas mehr zurück und hob abwehrend seine Hände, wobei er sich leicht nach hinten beugte und seine Rippe nur noch mehr quälte. Weshalb kurz doch Schmerz in seinen Augen zu erkennen war. »Das würde dich nur langweilen.« und er hatte nicht vor den Mann mit den anziehend Augen zu langweilen. Ganz zu schweigen davon, das Lievens Job eben nicht gerade legal war. Auch wenn er ja nicht erwähnen müsste, das er nicht als 'normaler' Fahrradkurier arbeitete. Zudem Rest sagte er deshalb nicht, weil er verstanden hatte, das dieses Thema wohl etwas wie ein Tabu war. Nachdem - aus Danes Sicht - Lieven kein Recht hatte zu fragen.