Lieven hatte ehrlich nicht geglaubt das der Tag noch schlimmer werden konnte. Doch gerade befand er sich gegenüber eines sterbenslangweiligen Studenten wieder. Der nichts anderes als Thema kannte als sein Studium. Das im übringen irgendetwas mit Geographie zu tun hatte. Jedenfalls soweit es Lieven mitbekam, wenn er ab und an doch versuchte hinzuhören. Er wusste gerade nicht einmal mehr warum er diesem Date - und eigentlich wollte er das nicht einmal so nennen - zugestimmt hatte. Seine grundverschieden farbenen Augen ruhten auf den jungen Mann ihm gegenüber. Dieser Typ war vermutlich genauso alt wie Lieven selbst. Und während er dessen eher feinen und fast noch pupertär wirkenden Züge betrachtete fragte er sich noch einmal - Warum?. So genau konnte er sich daran leider nicht mehr erinnern. Vielleicht war es auch besser so. Denn irgendetwas sagte dem jungen Mann - der mit seinem Stuhl am liebsten schon vor Langeweile begonnen hätte wie früher in der Schule zu kippeln - das er sich gar nicht daran erinnern wollte. Zudem er dem Ganzen hier vermutlich nicht gerade in nüchteren Zustand zugesagt haben wird.
Der Kerl ihm gegenüber schien es so gar nicht zu stören, das Lieven sich gerade lieber über das Steak vor sich her machte, als diesen aufmerksam zu zu hören. So langsam glaubte er das dieser sich einfach wahnsinnig gern selber reden hörte. Das hier ist wirklich einer der beschissensten Tagesabschlüsse den Lieven seit langem hatte. Erst hatte sein verfluchter Wecker den Geist aufgegeben und er war mit einem Sturmklingeln seines Handy's geweckt wurden. Nachdem er sich irgendwie aus den Bett gequält hatte - da dieses Mistding einfach nicht zu klingeln aufhören wollte - hörte er die Stimme seines Chefs am anderen Ende der Leitung, nachdem er abgenommen hatte. Scheiße - war das einzige was noch hatte hervorbringen können, bevor er ehr im Flug geduscht und dann auch noch statt ein neues Shirt das von Vortag geschnappt hatte. Lieven war zwei Stunden zu spät gekommen und die Lieferungen hatten sich schon gestapelt. Zu guter Letzt hatte er bei der letzten Auslieferung auch noch mit einer Motorhaube und dem Asphalt Bekanntschaft gemacht. Wie die noch leicht blutigen Schrammen auf seiner rechten - nicht tätowierten - Wange bewiesen. Wenigstens war sein Rad heil geblieben. Scheiß Autofahrer!
Und nun saß er hier in einem Steakhaus - Gott, sei dank, war es ein Steakhaus! -, mit leicht zerrissenen Shirt und Jeans. Wobei die Jeans noch nie wirklich anders ausgesehen hatten. Während seine 'Verabredung' wohl meinte das sei einfach Lievens 'Look'. Hatte er damals als er dieser Schnarchnase über den Weg gelaufen war, auch schon so beschissen ausgesehen, wie heute?
Lieven lies ihn weiterhin reden und gab nur ab und zu ein 'Hm' oder 'Interessant' oder auch nur mal ein Nicken von sich. Doch wirklich zuhören tat er diesem Studenten - der im übrigen dieses herrliche Steak kalt werden lies - nun wirklich nicht mehr. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah über den Tisch, der sich etwas abseits an einen der Fenster befand, durch den Raum. Alles hier war spannenden als dieser Milchbubie ihm gegenüber. Verdammt nicht mal Sex winkte ihm! Konnte der Tag eigentlich noch schlimmer werden?
Er streckte sich kurz und zog dann scharf die Luft ein. Hatte er sich auch noch eine Rippe geprellt? Wahrscheinlich wäre es doch besser gewesen. Wenn er dort geblieben wäre. Doch aus irgendeinem irrsinnigen Grund hatte er zu diesem 'Date' - das sich als Disaster - herausstellte, nicht zu spät kommen wollen. »Schnauze!«, fuhr Lieven, den blonden Jungen ihm gegenüber nun doch an. Er hatte einfach keinen Bock mehr. »Vor einer halben Stunde habe ich aufgehört zu versuchen dir zu zu hören. Seit der letzten halben Stunde versuche ich dich NICHT zu hören. Aber du labberst immer noch irgendeinen Stuss der mich einen Scheißdreck interressiert.«. Der Student, sah ihn an, als hätte Lieven ihm ans Bein gepisst und als wäre er zuvor noch aus allen Wolken gefallen. »Da ich schätze, das du das hier nicht mehr essen willst.«- und damit griff er über den Tisch und nahm sich das sicher schon kalte Steak seines gegenübers. »Kannst du ja jetzt auch gehen. «, der blonde möchtegern Schönling erhob sich immer noch total entsetzt übers Lievens - für ihn - plötzlichen Sinneswandel und stampfte mit irgendwelchen empörten Beschimpfungen davon. Nur das Lieven ihn erneut nicht zuhörte, sondern lieber über das Steak herviel.
Dummerweise kann man nicht jedem Geschäftsessen absagen. Nun, Dane war natürlich der Meinung das er das zwar könnte, aber man sollte es eben nicht. Schließlich hat man Kontakte zu pflegen und das bedeutete auch, das man sich einem Geschäftsessen hingeben müsste. Auch, wenn es da mehr als nur das 'Problem' des Desinteresses an Menschen gab. Denn schließlich aß Dane nicht und so würde er, um die Neugierde des Menschen mit dem er sich gleich treffen würde, zu stillen wieder irgend welche dämlichen Lügen erfinden. Nicht das er damit Probleme hatte. Lügen gehörte praktisch schon zu seinem Wesen und es war viel mehr eine Seltenheit wenn er denn die Wahrheit sagte. Nun, aber manchen Treffen sollte man eben nicht absagen und der Mann mit dem er sich nun treffen würde, bedeutete für Dane einen weiteren informativen und lokrativen Kontakt. Und auf Gewinnoptimierung war er natürlich immer aus. Es würde für ihn keine weiteren Nachteile als eben dieses eine Essen geben. Der Mensch hatte ihn sehen wollen. Er konnte es ihm nicht verübeln. In der Drogenszene war Dane so etwas wie ein Geist - oder eben ein Schatten. Man wusste das es ihn gab und doch konnte niemand wirklich viel über ihn berichten. Und nur wenige konnten wirklich behaupten persönlichen Kontakt mit ihm zu haben. Doch dieser eine Kontakt war eben doch wichtig genug -oder eher: Gewinnbringend genug- das er sich mit ihm treffen würde.
Dane hatte in dem importierten BMW vor dem Steakhouse gesessen und gewartet bis sein Gast eintreffen würde. Es war bereits 18 Uhr und somit war die Sonne hier in Dover schon unter gegangen. Es ging auf den Herbst zu -sie hatten Septembmer- und auch wenn er nicht frieren würde, so hatte Dane nicht das Bedürfniss draußen in der Kälte vor dem Steakhouse auf seinen Gast zu warten. Wie ein bestelltes Date. Gegen welche er im Übrigen eine rege Abneigung hatte. Danes dunkelvioletten Augen blitzen erkennend auf als ein schwarzer Royce vor dem Steakhouse vorfuhr und anhielt. Ein blonder Mann im gepflegten und maßgeschneiderten Nadelstreifenanzug stieg aus. Da hat sich aber wer schick gemacht. Seine Gedanken waren nicht wirklich interessiert, er nahm es eher zur Kenntniss. Dane taxierte den Mann kurz -Vladimir Iwanov- und stieg dann ebenfalls aus der Fahrertür seines BMW's. Sofort schlugen ihm einige Gerüche entgegen. Die nach Essen das für ihn kein bisschen schmackhaft war, aber auch die nach Parfum oder der Gosse die sich nur wenige Straßen hinter ihnen anfing zu erstrecken und einen mit Bordsteinkotze und Bettlern begrüßte. Ohne Umwege ging Dane -in eleganter schwarzer Hose und einem schwarzen langärmligen Hemd bei dem der erste Knopf offen war- auf den blonden Geschäftsmann zu. Natürlich waren auch seine Sachen alles Designerstücke und der offene Knopf wirkte bei ihm auf verbotene Weise aufreizend. Er hatte noch keine Nahrung zu sich genommen. Wie auch, wenn die Nacht gerade erst begonnen hatte. »Mr Iwanov. «, seine Stimme drang klar und eisig arrogant und selbsteingenommen durch die Luft und der Mann dreht sich zu ihm herum. Ein frostig-charmantes Lächeln lag auf Danes Zügen als er mit seinen dunkelvioletten Augen die überraschte Reaktion des Menschen ihm Gegenüber mit ansah. Er hatt jemand älteren erwartet, so wie fast alle die auf den mysteriösen und uminösen Dane A. Seymour trafen. Wenn diese Menschen nur wüssten ..., war Danes Standartgedanke dabei immer nur.
Die beiden Geschäftsmänner begrüßten sich förmlich und beschlossen dann in das Steakhouse zu trefen. Dane ließ Iwanov den Vortritt und folgte dem großgewachsenen, schlacksigen Menschen ins Innere. Das Steakhouse war voll wie man an einem frühen Abend vermuten würde. Es war edel und doch nicht so teuer das sich auch die 'Normalbürger' nichts leisten könnten. Gerade als sie eingetreten waren, kam ihnen ein blonder junger Mann entgegen der aussah als wäre er aus dem Campus ausgerissen. Dane konnte an ihm Ärger und Enttäuschung riechen. Wiederlich bittere Gerüche. Er hörte das Murmeln des Mannes den er eher als 'Jungen' bezeichnen würde und der sich über irgend einen anderen Kerl zu beschweren scheint. Wenn er es nicht laut aussprach, so fand Dane, dann würde es auch nicht so schlimm sein. Ärger in sich hinen zu fressen hatte er noch nie nachvollziehen können. Sein Blick war nur kurz über den für ihn uninteressanten Menschen gewandert und auch kurz über einen jungen Mann an einem Tisch wo für zwei gedeckt war und der sich gerade den anderen Teller auf dem Tisch widmete. Aber auch hier war das ganze oberflächlich und nichts davon für Dane interessant oder von Bedeutung.
Die beiden Männer wurden an ihren bestellten Tisch im hinteren Bereich des Hous geführt und dann wurden die Getränke bestellt. Es war immer Vodka-Pur. War es schon seid seinem ersten Geschäft gewesen. Egal, was man darüber denken würde. Dane lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte einen Arm locker auf den Tisch, die andere Hand ruhte auf seinen Oberschenkel. Sein Blick auf Iwanov war prüfend, intelligent und wissend. »Sie haben großes Glück Iwanov, das sie wichtig genug für mich sind. Fühlen sie sich geehrt.« Fing er an nachdem die Kellnerin fort war und aufgehört hatte ihn mit ihren Augen aufzufressen. Er hatte dafür gerade kein Interesse - nachher ja, jetzt nicht. Sein Lächeln war charmant und seine Stimme klang wie immer von sich selbst eingenommen. So wie er auch seine Worte gewählt hatte. Denn der Mensch HATTE Glück.
Manchmal wäre es doch besser wenn man dem Bauchgefühl in sich einfach mal nicht nachgeht und auf sein Gehirn hören würde. Denn Lievens Gefühl - dieses ''Verabredung' nicht verpassen zu sollen - hatte nur dazu geführt das er noch gefrusteter war. Aber wäre das nicht schon genug, zermarterte er sich doch tatsächlich das Hirn darüber wie er diesem ganzen Schwachsinn hier hatte zusagen können. So stonded konnte er nicht gewesen sein. Oder sollte an dem angeblichen 'schön saufen' doch etwas dran sein? Sahen Leute die einen normal kaum bis gar nicht gefallen würden unter Alkohol - und Drogeneinfluss, besser aus? Nein. Lieven würde das lieber darauf schieben, das dann der Drang nicht allein zu sein größer ist und man vermutlich 'alles' nehmen würde. Aber genau in dem Moment wo er den Gedanken fasste, hoffte er das er niemals wirklich 'alles' nehmen würde, was ihn in solchen Momenten vor die Nase gesetzt wurde.
Sich die allmählich schmerzenden Schläfen reibend, lehnte er sich erneut zurück. Da das Steak seiner eben davon gelaufenden 'Verabredung' eh schon kalt war, konnte das Stück Fleisch auch noch etwas länger warten. Lieven brauchte dringend irgendeine Ablenkung, oder etwas hochprozentiges oder einen Schuss ... am Besten wäre allerdings alles drei zusammen. Seine Augen schweiften wachsam durch das Lokal. Auf der Suche nach einer der Kellnerinnen. Und die einzige die er gerade entdecken konnte, war augenscheinlich mehr damit beschäftigt jemanden anzuschmachten, als dessen Bestellung aufzunehmen. Bereits einen bissigen Spruch - eben seiner Laune entsprechend - auf den Lippen, wollte er sie zu sich rufen, als sie gerade beiseite trat. Der junge Mann, mit dem Tribaltattoo das eine hälfte seines Gesichts bedeckte, hob seine Hand. Doch während die Kellnerin auf ihn zu kam, blickte er an ihr vorbei und sah den dunkelhaarigen Mann an, an dessen Tisch sie zuvor gewesen war.
Lieven hatte nicht bemerkt das er und sein Begleitung das Steakhaus betreten hatten. Aber er wusste das der Tisch an dem sie sich befanden vor wenigen Augenblicken noch frei gewesen ist. Also waren sie wohl hereingekommen, als er sich gerade dem 'fremden' Streak gewidmet hatte. Er hört die Kellnering etwas fragen wie 'ob er nicht umwerfend ausehe' und erst da nahm Lieven wieder seinen Blick von dem ganz in schwarz gekleideten Mann fort. Die Kellnerin sah in die selbe Richtung wie er zuvor. »Ein Whiskey on the rocks,«, war alles was die Frau von ihm zu hören bekam. Sie glaubte doch nicht wirklich das er auf diese Frage antworten würde. Schon gar nicht wenn sie diese stellte, als wäre sie ein verliebter Teenie.
Dennoch konnte Lieven es nicht ganz abstreiten, das diese kalte, abweisende Aura die diesen Mann umgeben zu schien, durchaus anziehend war.Aber davon einmal abgesehen, das er nicht wirkte als hätte er Interesse an seinem eigenen Geschlecht, würde Lieven sich seinen Tag nicht noch beschissener machen und riskieren sich eine Abfuhr einhandeln.
Die Kellnerin war Dane sichtlich egal doch das schien diese Frau nicht zu stören und so war sie auch erst gegangen als sie anscheinend gerufen wurde. Er hatte sich nicht danach umgesehen, wer ihn von dieser Aufmekrsamkeit befreit hatte. Nicht das ihm die Aufmekrsamkeit zuwieder war. Nein, im Gegenteil, Dane 'genoss' sie und war der Meinung das sie ihm auch nur zurecht zuteil wurde. schließlich musste man doch eben einiges aufbringen und er hatte eben stets das gewisse Etwas 'Mehr' als die Menschen wie er fand. Und nicht nur, weil er vom Stamm war. Das Alles mag sehr eingebildet und von sich selbst eingenommen klingen, doch auch das war Dane keinesnwegs peinlich oder unangenehm. Seine Aufmerksamkeit lag jedoch auf dem Russen ihm gegenüber. Ein normaler Mensch und ein knallharter Geschäftsmann der nicht davor zurück scheut mit unfairen Mitteln zu spielen. Zu Iwanovs Glück spielte dieser damit auch noch echt gut, was eben Danes Aufmerksamkeit auf den Russen gelenkt hatte und ihn nun an diesen Tisch führte. Iwanov belächelte ihn gerade doch Danes dunkelvioletten Augen blickten ihn vielmehr kalt und verletzend statt verletzt über die geringschätzige Geste an. Er hörte zu wie Iwanov begann vom Geschäftlichen zu reden. Der Mann wollte sich ihm gut verkaufen und Dane würde sehen, wie gut.
Es dauerte nicht lange bis die Getränke kamen. Sie wurden von derselben Kellnerin wie eben gebracht und wieder bemerkte Dane ihr offenkundiges Interesse in ihren Augen als er zu ihr auf sah als sie die Getränke auf den Tisch stellte. Vielleicht würde er sich ja ihrer Ader bedienen - nun er hatte noch Zeit um zu überlegen. Er schenkte ihr ein eisig-charmantes Lächeln -nur ein Zucken seines Mundes- und hob das Glas an die Lippen während die Kellnerin sich aufgekratzt durchs Haar strich und sich dann an Iwanov wand als sie bemerkte das Dane ihr schon garnicht mehr seine Aufmerksamkeit schenkte. Sie fragte, was er -Iwanov- denn bestellen würde. Währenddessen glitt Danes Blick mehr desinnteressiert aber doch aufmerksam und wachsam durch den Raum. Erneut sah er zu dem Tisch an dem der junge Mann saß. Nun bemerkte er, das er zerrissene Kleider trug und auch ansonsten Schrammen im Gesicht hatte. Was Dane dazu noch bemerkte war sein Tribal-Dragon Tattoo auf der einen Gesichtshälfte -auf der sich keine Schrammen befanden als würde das Tattoo ihn vor solchen schützen- und die verschieden farbigen Augen auch wenn der Junge gerade nicht zu ihm blickte. Er hatte bisher wirklich wenige Menschen mit verschieden farbigen Augen gesehen. Und er lebte schon eine beachtliche Zeit. Dane setzt sein Glas wieder ab und schon lag sein Blick auf nicht mehr auf dem Jungen sondern war zu Iwanov zurück geglitten der gerade in dem Moment seine Bestellung beendet hatte. »Ich esse nichts.«, sagte er noch bevor die Kellnerin zu einer Frage hatte ansetzen können. Er ließ auch keine Frage oder Wiederrede zu sondern wand seinen Blick schon wieder zu dem Russen ihm gegenüber. »Silverside also. Sie sind ein Feinschmecker, mutmaße ich. Das Beste vom Rind.« Dane hatte alles um sich herum mit bekommen während sein Blick kurz und oberflächlich zu dem jungen Mann geglitten war.
Schon erstaunlich wie gut einem selbst ein kaltes Steak noch schmecken kann, wenn man beinahe ausgehungert ist. Lieven hatte heute morgen weder gefrühstückt noch später irgendetwas an Nahrung an sich genommen. Außer ein paar Zigaretten und Wasser zwischen durch, hatte er also im Grundee nichts zu sich genommen - bis gerade eben. Dennoch packte er es dieses köstliche Ding wie ein zivilisierter Mensch zu sich zu nehmen. Und nich darüber herzufallen wie der ausgehungerte Typ der er gerade eigentlich war. Man mag es ihm vermutlich nicht ansehen oder glauben wenn man ihm das erste Mal gegenüber tritt. Aber Lieven besaß durchaus Benehmen und war 'vorzeigbar'. Vorraussetzung war, das er auch vorzeigbar sein wollte. Genau das wollte er aber die meiste Zeit eben nicht. Er scherte sich einen Dreck darum was andere von ihm dachten. Am Ende war er es der mit sich klar kommen musste ...
Als Lieven nun mit dem Steak des Studeten beschäftigt war, lies er seinen Bick abermals zu den dunkelhaarigen Kerl gut 3 Tische weiter, schweifen. Genau dann als dieser und der Blonde der bei ihm saß - der im übrigen nicht aussah, als wäre er Amerikaner - ihre bestellten Drinks bekamen. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke und Lieven war es als könnte er das Desinteresse in diesen greifen. Überhaupt befand er das das Gesicht dieses Mannes - so makellos es auch war - beinahe wie eine Maske auf ihn wirkte. Eine Maske der Abweisung. Und so merkwürdig es klingen mal, aber Lieven empfand dabei beinahe etwas wie Neid. Seine Gesichtszüge spiegelten seine Ansicht nach zu oft genau das wieder was er empfand. Er war sich sicher, bei diesem Fremden war dem nicht so. Oder - und das glaubte Lieven gerade eher, als seinen 'wilden' Spekutaltionen - er empfand wirklich für absolut nichts hier drinnen irgendeine Art von Interesse. Lieven hätte hin und wieder wirklich gern mehr eine solche 'Maske'. Doch er war jung und aus irgendeinem Grund war er sich auch sicher das er ebenso jung sterben würde. In dem Milieu in dem er sich herumtrieb und mit den Dingen die mit denen er so sein Geld verdiente wäre das kein Wunder. Würde ihm da noch Zeit bleiben, mehr 'Distanz' zu lernen? Nicht das sich Lieven um Dinge wie den Tod Gedanken machte ...
Jetzt jedenfalls, wo er endlich seinen Drink bekam, leerte er sein Glas in einem Zug und kramte dann in seiner Hosentasche nach seinem Portemonnaie. Indem er seinen Hintern auf den Stuhl etwas anhob und in eine der Gesäßtaschen griff. Erneut zog er scharf die Luft ein und dennoch verzog er kaum das Gesicht. Wenn er eines konnte, dann war das Schmerzen verbergen. Ob körperlicher oder emotionaler Natur. Also schenkte er dem stechenden Schmerz in seiner Seiter kaum Beachtung. Das Geld für beide Steaks und den Drink, sowie auch etwas Trinkgeld landeten wenig später auf den Tisch vor ihm. Lieven hatte vor zu gehen, bevor der Tag sich doch noch entschied zu einem vollkommenen Distaster zu werden. Da konnte er sich lieber in seiner Wohnung 'einschließen'.
Im aufstehen lies er sein Portemonnaie wieder in die hintere Hosentasche gleiten. Selbst jetzt merkte man ihm nicht an, das er vermutlich eine geprellte Rippe hatte. Oder etwa auf einer Motorhaube gelandet und von dieser dann auf den Asphalt geprallt war. Oh ja, dieser Tag schrie förmlich danach abgehackt zu werden. In einer fließenden Geste strich sich Lieven durch sein nach hinten gegeeltes Haar, als er sich in Bewegung setzte. In Richtung des Ausganges.
Genau in dem Augenblick schwang die Tür des Silverside wieder auf und es betrat ein Sonnenstudio - gebräunter Mann das Steakhaus. In Begleitung einer jungen dunkelhaarigen Frau. Was Lieven nicht im Augenblick nicht interressiert hätte, wenn der Typ wie es sich gehörte im Gang zwischen den Tischen und Stühlen etwas Platz zu machen um ihn vorbei zu lassen. Oder auch nur so, das Beide ohne Probleme aneinander vorbei kommen würden. Da seine Stimmung eh bald den Tiefpunkt erreichen würde, sah Lieven es jedoch auch kein Stück ein, dieser indirekten Provokation aus dem Weg zu gehen. Nur hat Lieven seine verletzte Rippe - und wie er jetzt erst richtig bemerkte, auch sein Arm - nicht mit einberechnet und stößt gegen einen der Tische, als er mit dem vermutlichen Bodybuilder zusammen 'knallt'. Ein gezischtes »Scheiße!« ist zu hören, während der Schrank - der im übrigen einige Zentimeter kleiner war als Lieven - mit einem 'pass doch auf', einfach weiter geht.
Bereits kurz davor sich umzudrehen und es auf eine Prügellei ankommen zu lassen, bemerkt Lieven etwas feuchtes an seinen Händen. Weshalb er sich dann doch lieber zu dem Tisch umdreht gegen den er gestoßen war und dann in dunkel-violette Augen blickt. Kalte Augen. Verflucht, er hatte den Drink des Mannes verschüttet, den er gerade von seinem Sitzplatz aus, noch beobachtet hatte. Ohne hinzusehen zückte Lieven eine Serviette vom Tisch und hielt sie dem Fremden hin. Von nahem betrachtet, sahen seine Züge noch perfekter aus. Fast schon unheimlich wie weich seine Haut auch nur aussah. »'Tschuldigung. «, mit diesem Wort hielt er ihm die Serviette hin. »Kann dir ja behilflich sein, wenn du willst?«, einer seiner Mundwinkel war leicht nach oben gezogen, während er seinem Gegenüber immer noch direkt in die Augen sah. Lieven hatte seinen Blick nur kurz von diesen abgewendet und bemerkt das sich der Vodka - wie er annahm - des dunkelhaarigen Mannes, über seinen Schoß verteilt hatte. Nein, selbst jetzt hatte er den Spruch nicht lassen können, was wohl auch sein typisches, etwas schiefes Grinsen verriet. Was sollte schon groß passieren? Das er doch noch eine auf die Fresse bekam, oder sich der Typ lauthals beschwerte, was für ein Trottel Lieven war. Oder ob dieser eine Vorstellung hatte wie teuer diese Designersachen waren, die er trug? So oder so, konnte man seinen Satz auch schlichtweg als Provokation sehen. Auch wenn er nicht unbedingt ein Hehl daraus machte, das er was gewisse Dinge anging, eben eher sein eigenes Geschlecht bevorzugte.
Der junge Mann der drei Tische weiter saß hatte Danes Blick wohl doch bemerkt, oder es war eher ein Zufall das er genau im selben Moment ebenfalls in seine Richtung sah. Er würde es ihm auch nicht verübeln können, denn Dane fand ebenfalls das er doch einen Anblick wert war. Egal ob bei Mann oder Frau, das war ihm schon immer recht egal gewesen. Der junge Mann hatte tatsächlich ein blaues und auch grünes Auge. Diese Asymetrie hatte einen unperfekten Reiz. Doch dieser kurze Gedanke des Interesses war nichtmal im Ansatz in seinen Zügen zu erkennen. Dann hatte er sich bereits wieder abgewand und Iwanov sowie der Kellnerin zugewand. Die Frau verschwand gerade und der Russe verzog seinen Mund. "Natürlich bin ein ein Feinschmecker.", sagte dieser gerade in klarem russischen Akzent. "Das Beste ist gerade gut genug." Dane schätze die Meinung dieses Menschen und nickte knapp. »Ich bin ebenso ein ... Feinschmecker.« Sein Lächeln war frostig aber charmant auf eine Weise wie man wohl einem Raubtier ein Lächeln zugeschrieben hätte.
Dane lehnte sich erneut zurück und blickte prüfend zu dem Russen der nun wieder von Geschäftlichem anfing. Er schätze die Art seines neuen Kontaktes und befand, das Iwanov für einen Menschen wirklich einen annehmbar falschen Charakter hatte. Eben genau das, was man in diesem Millieu benötigte um Erfolg zu haben. Und der Kleidergeschmack war schließlich auch nicht der Schlechteste. Doch nun wurde Danes Aufmerksamkeit von einer wortlosen Auseinandersetzung im Gang abgelenkt, als gerade ein sonnenstudiogebräuntes Möchtegern-Muskelpaket mit seiner Begleitung das Steakhouse betrat. Jetzt bemerkte Dane auch, das der Mann mit den Schrammen und dem Tribal-Dragon Tattoo aufgestanden war und anscheinend legte er es auf eine Auseinandersetzung an. Doch was Dane noch bemerkte war der süßliche Geruch nach Schmerz der von dem jungen Mann ausging. Auch wenn er ihn nicht zeigte so konnte er nicht verhindern das sein Körper ihn empfand - und Dane ihn roch.
Mit nun wieder dessinteressiertem Blick -wirklich, menschluche 'Hahnenkämpfe' musste er sich nicht antun- wand er sich wieder seinem Geschäftsessen zu. »Der Gewinn wird sich womöglich verdoppeln, doch dasbedeutet nicht das ich die Zahlen ihres Anteils erhöhen werde.«, antwortete er gerade auf eine der Aussagen des Russen, denn er hatte ihm mit einem Ohr eben doch weiterhin zugehört. Der Mann scheint unzufrieden mit Danes Aussage. »Mr Iwanov, ich würde mir an ihrer Stelle jetzt wirkllich überlegen, was sie darauf antworten ...«, durchschnitt seine Stimme eisig-arrogant die geladene Stille zwischen ihnen. Dane wollte gerade nach seinem Wodkaglas greifen als der junge Mann von eben, durch den Bobybuilder gegen seinen Tisch gestoßen wurde und dabei den Drink mit umgerissen hat. Und Dane hatte darauf eben nicht aufgepasst denn ansonsten hätte er das Glas am Kippen gehindert. Sein Kiefer verspannte sich als er auf seinen Schoß hinunter sah, wo die Anzughose nun durchtränkt von Wodka war. Er hatte das Scheiße wahrgenommen doch nun schien der Mensch mit ihm zu reden. Dane hob seinen Blick und ein angesäuertes Funkeln lag in seinen dunkelvioletten Augen als er den Kerl taxierte der ihm nun eine Servierte reichte. Erst dann bemerkte Dane das schiefe Lächeln und hörte was der Mann gesagt hatte. Kann dir ja behilflich sein, wenn du willst?
»Ihnen.«, korregierte er den jungen Mann. Danes Miene war eisig und in einer eleganten Bewegung stand er auf. Die Servierte beachtete er garnicht weiter. »Ich glaube dir sogar, das du das gerne tun würdest.« Dadurch das Dane aufgestanden war, befand er sich nur Zentimeter von dem Kerl entfernt und bemerkte das sie doch ungefair gleich groß waren. Jetzt konnte er auch das etwas ältere Blut des Mannes riechen und sein Blick glitt kurz zu den Schrammen auf dessen Wange. Und ja, er hatte den Man gesuzt denn er befand nicht das dieser 'Junge' seinen Rspekt verdiente. Dane hingegen, sollte der Kerl schon Umgangsformen an den Tag legen. Er befand sich weiterhin so nah vor dem Jungen und sein Blick glitt nun von den Schrammen zu Iwanov. »Entschuldigen Sie mich kurz ... ich habe etwas zu klären.« Damit trat er einen Schritt vo und drängte den Jungen somit nach hinten. »Hast du eine Ahnung wie teuer die Hose war?« Seine Miene war arrogant wie eisig. »Dein Name. Und Telefonnummer.«, verlangte er nun. »Du wirst mir die Reinigung bezahlen.« Und der Junge sollte erst garnicht daran denken ihm zu wiedersprechen. Danes Blick ruhte unablässlich auf den vershcrammten und tattowierten Zügen des Jungen.
Diese violetten Augen waren, seinem Blick nicht ausgewichen. Irgendwie hätte ihm das auch sehr verwundert. Denn Mr. Arroganz wirkte auf ihn jemand der immer genau dort hin sah, wo er auch hinsehen wollte. Und was immer ihn dazu reizte es anzusehen, würde er so lange betrachten, bis es ihm doch langweilig wird. Oder etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Selbstsicherheit war etwas das Lieven anzog.
Da er selbst dann aber seinen Drink bekommen hatte und auch der Mann von drei Tischen weiter, sich wieder abgewandt hatte, zog er es vor sein Glas zu leeren. Überhaupt war er niemand der beginnen würde jemand anderen anzustarren. Selbst dann nicht, wenn er derbes Interesse an ihn haben sollte. Wenn man wirklich etwas wollte, dann musste man es dazu bringen von allein zu einem zu kommen. Hin und wieder hieß das eben jemanden mit Missachtung zu 'strafen'. Aber auch dies kam immer auf die Person und die Situation an. Zudem ... je schwieriger etwas zu bekommen war, desto mehr Reiz übte es doch aus, oder nicht?
Am Ende dieser Gedankengänge hatte er sich dazu entschlossen dieses Steakhaus wieder zu verlassen. Sein anscheinend unvermeitliches Date hatte er erfolgreich vergrault und sonst winkte ihm hier auch nichts weiter, außer guter Whiskey. Leider war er derzeit nur eben nicht so gut bei Kasse. Es dauerte stets seine Zeit bis man in den Städten einen gewissen Ruf hatte und als zuverlässig weiter empfohlen wurde. Lieven war es reichlich egal für wen er Lieferungen austrug. Wer besser zahlte, hatte bei ihm schon immer den Vortritt gehabt. Dafür das er erst drei Monate in Dover war, hatte er sich durchaus schon einen Namen gemacht - als Caden, sollte er hier wohl erwähnen. Er benutzte sie seinen Erstnamen. Vermutlich wäre es sogar klüger er hätte sich gleich einen komplett anderen Namen ausgesucht. Aber Lieven fuhr bisher gut mit der Schiene die er gewählt hatte, also würde er auch bei dieser bleiben. Das erklärt gerade allerdings nicht weshalb er so knapp bei Kasse war. DAS lag schlichtweg daran, das so einiges für die Kaution seiner Wohnung hier drauf gegangen war.
Auf dem Weg zum Ausgang war er mit jemanden zusammengestoßen. Ein Zusammenstoß den er durchaus provoziert hatte. Und es am Ende nur soweit bereute, das sein rechter Arm - zusätzlich zu seiner Rippe - auch noch mehr zu schmerzen begann. Nun und er hatte dem Kerl mit den dunklen und unergründlichen violetten Augen den Drink über dessen Schoß gegossen. Wie man sich denken kann, war das nicht unbedingt etwas das ihn erfreute und Lieven bemerkte das säuerliche Funkeln in seinen Augen, als er zu ihm hochsaß. Von seinem Gespräch mit dem blonden Mann hatte er nur so viel mitbekommen, das es sich um ein Geschäftsessen handeln musste. Ganz entsprechend ihrer Kleidung.
Doch das alles war ihm schlicht weg egal und er machte keinerlei Anstalten den Typen - mit der jetzt nassen Anzughose - auszuweichen, als er sich aufrichtete. Die beiden Körper beider Männer trennten nur noch Zentimerter. In eine Anflug von 'der will mich wohl verarschen' zog Lieven eine Augenbraue nach oben, als der Fremde ihn korrigiert hatte. Er war höchstens drei Jahre älter als er selbst. Wenn überhaupt. Und sollte ihn siezen? Das kam für Lieven nun so gar nicht in Frage. Somit würde er dieser 'netten' - und dies war sarkastisch gemeint - Aufforderung nicht nachkommen. Sein Grinsen jedoch wurde einen Augenblick lang etwas breiter, als dieser dunkelhaarige Mann auch noch meinte das er ihm glaubte.
Schade nur das er ihn offensichtlich für seine direkte Hilfe nach hinten drängte. Was Lieven nur mit sich machen lies, da er doch etwas neugierig war was nun folgen würde. Am Ende stellte es sich jedoch als die übliche Nummer heraus: Hast du eine Ahnung wie Teuer die Hose war? gefolgt von der Aussage das er die Reinigung für ihn übernehmen sollte.
Lievens Blick glitt von den perfekten Zügen seines Gegenübers über sein Hemd und dann hinuter zu der befleckten Hose. Erneut hielt er ihm die Serviette hin. »Ich schätze mal etwas über 500 $«, er zuckte mit den Schultern. Nur weil er selbst solche überteuerten Klamotten nicht trug, hieß es ja nicht das er sich nicht damit auskannte. Er sah wieder hoch und erneut in das Gesicht ihm gegenüber. Ja, Lieven musste zugeben, das man sich diesen Kerl durchaus gern ansah. Doch davon gab er nicht viel preis. Zudem er von seiner Auffoderung nach seinem Namen abgelenkt wurde. »Sry, ist mir gerade Beides irgendwie entfallen. Bin wohl etwas zu hart auf dem Pflaster gelandet.«, er deutete mit dem Mittelfinger, auf seine verschrammte Wange. Das es sich bei der Geste um den Mittelfinger handelte war Absicht. Eine Absicht die er natürlich abstreiten würde, wenn es darauf ankam. Denn auf seinen Zügen war gerade nicht zu sehen, das diese beiläufige Geste eben nicht so beiläufig war. »Also wie wäre es, wenn du mir einfach deinen Namen und Nummer nennst?«, schlug er kurz darauf bereits vor. Er blieb bei dem 'du' egal, wie oft ihn dieser Kerl hinweisen würde, das ihm das nicht passte.
Das er nicht so wirkte als würde er Widerreden durchgehen lassen, hielt Lieven nicht davon ab, dennoch welche zu geben. Er war nicht einer dieser Typen die freiwillig klein Bein gaben oder sich unterkriegen liesen. »Nett, he?«, hakte er nach einigen Sekunden nach, da der Mann, der sich mit seinem Körper immer noch verdammt dicht an seinem befand, nicht aufhörte seine Zügen zu betrachten. Auch Lieven war jemand der durch sein Äußeres Aufmerksamkeit auf sich zog. Nicht zuletzt wegen seiner Tätuwierung und den verschiedenfarbenen Augen. Aber auch sonst konnte er sich über sein Aussehen keineswegs beschweren. Nur die mehren kleinen Kratzer passten gerade sicher nicht so zum Gesamtbild. Oder doch?
Dane gefiel die Ausstrahlung nicht die der Junge ihm gegenüber an den Tag legte. Nicht das er etwas gegen starke Charaktäre hatte. Sie waren leider nun aber auch diejenigen, die am ungernsten klein bei gaben und gerade hatte er nicht sonderlich viel Gedult. Er wollte dieses Geschäftsessen hinter sich bringen und mit mehr als gutem Gewinn dabei raus kommen. Wie eigentlich immer. Und dann würde er sich womöglich diese Kellnerin schnappen, oder eben eine andere Ader, und seinen eigentlich Hunger stillen. So gesehen hatte er wirklich keine Zeit und auch keine Lust auf wiederrede.
Als Dane nun aufgestanden war nachdem der Junge mit den verschieden farbigen Augen seine Anzughose versaut hatte, und er nun so nahe vor diesem stand zog dieser seine Brauen hoch als könne er nicht glauben was er nun vor haben würde. Seiner Meinung nach wohl, denn Dane hegte keine Absichten außer eben das der Kerl für den Schaden aufkommen sollte. Ihm war es dabei gleich ob der Junge nun gut bei Kasse war oder nicht. Selbst wenn er für die Reinigungskosten sein sprichwörtlich letztes Hemd opfern müsste, wäre Dane dies mehr als nur egal. Mit dem Korregieren scheint er auch nicht zufrieden. Das Grinsen des Jungen wurde kurz etwas breiter als würde ihm Danes Antwort gefallen. Er hatte dabei nicht daran gedacht das der Typ eben nur auf Männer stand, sondern war einfach wie immer der Meinung das er so oder so anziehend auf andere wirkt. Ob nun Mann oder Frau. Für diese 'These' hatte er auch schon genügend Belege! Mit Betten oder Ohne. Nun glitt der Blick des JUngen über seinen Körper zud er Hose und der Kerl schätzte doch schon relativ gut, womit Dane nun wirklich nicht gerechnet hatte. Ein frostiges Lächeln breitete sich nun auf seinen Zügen aus, die doch etwas seine adlige Abstammung verrieten. »Mehr als nur 'etwas'.«, fügte Dane hinzu nachdem der Kerl mit den Schultern gezuckt hatte als würde es ihn nicht interessieren. Tat es wohl auch nicht, nur würde Dane das schon ändern. Er würde sich dafür interessieren, denn schließlich würde er diei Reinigung zahlen. Nun hatte Dane nach Namen und Telefonnummer verlangt doch der Kerl schien nicht bereit mit ihm zu kooperieren. Danes glatte Züge wurden von Missbilligung gezeichnet und er sah den Kerl frostig an. Der Name und die Nummer seien ihm entfallen als er dem Asphalt Hallo gesagt hatte. Und was sollte das nun? Dane folgte seinem MIttelfinger mit dem Blick zu den Schrammen. Sollte ihn das jetzt interessieren? Er verstand die Geste und das 'Erkennen' zeigte er auch in seinem Blick doch er ließ sich nicht dazu herab etwas dazu zu sagen. Der Kerl wollte seine Nummer und Namen. Zudem beließ er es bei dem 'du'.
Sie standen immer noch recht nach gegenüber und Dane sprach nicht laut während er den Kerl direkt ansah. Ihn mit seinen dunkelvioletten Augen an Ort und Stelle 'fixierte' eher er sich an sein Ohr vorbeugte. »Deine kleinen Wehwechen sind mir mehr als egal. Und wärst du gerade von einem Güterzug umgehauen worden und lägest im Sterben. Du wirst mit mir kooperieren und nun sag mir besser deinen Namen und deine Nummer, ansonsten könnte da hier wirklich ungemütlich werden.« Auf Danes glatten, perfekten Zügen breitete sich nun ein arrogantes Lächeln aus. Es war eine unterschwellige Drohung und er hätte bei Weitem nicht das Problem sie wahr werden zu lassen. »Ich habe wirklich keine Zeit für so einen Kindergarten.«
Der Kerl hatte anscheinend seinen Blick auf das Tattoo bemerkt und insgesammt auf dessen Züge und scheint ebenfalls recht von sich übverzeugt zu sein. Dane verzog seinen Mund spöttisch. »Lächerlich.«, waren seine glatten Worte. Er musste zugeben, die Augen hatten was ... aber er hatte gerade wirklich keinen Nerv dazu.
Irgendwie kam es Lieven so vor, als ob dieser genauso hochgewachsene Mann wir er, immer schlechtere Laune bekam. Auch wenn man auf dessen Züge nicht viel erkannte. So sah er doch in seinen Augen, das Lieven ihm gerade gehörig auf die Nerven ging. Vermutlich lag das daran, das er ihn bei seinem Geschäftsessen störte. Nichts was Lieven irgendetwas ausmachte. Den Wodka hatte er nicht mit Absicht verschüttet. Allerdings war er der Meinung das der Typ seine Reinigung gut und gern selber zahlen konnte. Vermutlich wäre eine neue Hose sogar billiger, als die jetztige reinigen zu lassen.
Mit seiner Schätzung was deren Preis anbelangte lag er zumindest nicht ganz so verkehrt. Über 500$ und das mehr als 'etwas', wie er dunkelhaarige im Gegenüber nun mitteilte. Lieven betrachtete das kühle Lächeln, das sich auf den vollen geschwungenen Lippen des anderen Mannes gebildet hatte. Er lies sich nach hinten sinken und stieß wie erwartet auf Widerstand - die Wand. Wie konnte ein derart selbstverliebtes - und nun ja auch irgendwie vornehmes - Lächeln eigentlich so anziehend aussehen? »Dann ist es für dich sicher auch ein leichtes dir einfach eine neue zu kaufen. Oder ist das etwas ausgerechent deine Lieblingshose?«, Lieven spottete etwas. Er bezweifelte das Leute wie dieser - unter garantie - reiche Kerl so etwas wie ein Lieblingskleidungsstück besaßen. Eher noch eine Lieblingsstoffart. Seide oder reine und feinste Baumwolle. Aber eine Hose oder ein Hemd, das sie lieber und öfters trugen, als ihre anderen Sachen? Nein, das konnte sich Lieven wirklich schwer vorstellen.
Und dann bewegte sich auf den feinen Zügen erneut etwas. Allerdings zeigte diese gerade nur das er womöglich bald die Geduld verlieren würde. Lievens Widerrede und Nichtbereitschaft zu Kooperation missfielen seinem Gegenüber eindeutig. In dessen violetten Blick - und er fragte sich schon die halbe Zeit, wie es eigentlich möglich war eine derartige Augenfarbe zu haben, denn Lieven konnte nicht erkennen das er Kontaktlinsen trug - spiegelte sich sogar Erkenntnis, das ihm seine Geste mit dem Mittelfinger nicht entgangen war. Kurz bevor er sich zu ihm vor beugte. Zu seinem Ohr und sich Lieven noch mehr näherte. Er hatte keine Probleme mit Körperkontakt, weshalb er nicht zurück schreckte oder eingeschüchtert wirkte, auch wenn ihm gerade gedroht wurde.
Den Blick des Anderen war er erneut nicht ausgewichen und auch wenn er das Gefühl hatte, allein von dessen Augen 'bewegungsunfähig' gemacht zu werden, zeigte sich in seinem grünen und blauen Augen nur wiedereinmal Neugierde.Die Stimme des Mannes war leise und wenig später hatte er sogar dessen warmen Atem über die empfindliche Haut seines Hales spüren können. Warum genau weiß er selber nicht. Doch in diesem Augenblick fiel ihm schlagartig wieder ein, das er ein Shirt trug das er gestern bereits an hatte ... »Wäre ich von einem Güterzug erwischt wurden, wäre ich mit Sicherheit tot und was das im Sterben liegen angeht ... nun in beiden Fällen wäre ich wohl nicht mehr fähig gewesen deinen Drink zu verschütten«, entgegnete er ihm ruhig. Sich bewusst das dies vermutlich nur noch mehr provozieren würde. »Dann gib mir einfach DEINE Nummer und du kannst wieder gehen.«, so einfach war das für Lieven. Er hatte nicht unbedingt vor diesen Kerl auch nur irgendetwas von sich zu nennen. Selbst wenn, war er wirklich so blöd und glaubte Lieven würde richtige Angaben machen? Er konnte sich mit Leichtigkeit einfach irgendetwas aus den Fingern ziehen. Das es nicht der Wahrheit entsprach würde er erst bemerken, wenn es zu spät war.
Wenig später wurde er doch etwas enttäuscht, oder auch nicht. Nicht, wenn man bedenkte das er mit genau so einer Reaktion von den Mann - mit dem makellosen Zügen und in einen Bann ziehend Augen - gerechnet hatte. »Lächerlich das du nett finden könntes was du siehst?«, hakte Lieven erneut nach. Nein dieses 'Spiel' konnte er nicht wirklich lassen. Weshalb sich um seine Mundwinkel ein Grinsen bildete, das unterstreichen wollte, das sich seine unfreiwillige Begleitung anscheinend nicht eingestehen möchte, das er mag was er gerade sieht. Wobei .. im Grunde war er gerade die unfreiwillige Begleitung. Denn er war nach hinten gedrängt wurden.
Er sollte sich laut der Aussage des Jungen tatsächlich eine neue Hose kaufen anstelle das dieser ihm seine Reinigung bezahlen würde. »Ich merke schon. Du hast anscheinend keine Umgangsformen gelernt, was mich wohl nicht wundern sollte wenn man bedenkt das dein ... Date über dich gemurmelt hat.« Dane sah keineswegs ein wieso er eine neue Hose bezahlen sollte. Entsprach es nicht den menschlichen Höflichkeitsformen, etwas was man dreckig gemacht hat zu ersetzen? Oder eben zu reinigen? Dane wusste ganz genau, wieso er Menschen verachtete. Nun, nichtmal seiner Verachtung war diese primitive Spezies eigentlich wert. Gleichgültigkeit der Homo Sapiens gegenüber war das, was diese Rasse verdiente. Und wirklich nicht mehr. Er hatte den Spott in der Stimme des Mannes bemerkt als dieser gefragt hatte ob dies seine Lieblingshose war. Und langsam zeigte sich nicht nur Genervtheit sondern auch wirklich Abscheu diesem primitiven menschlichen Verhalten gegenüber.
So machte er sich keine sonderlichen Gedanken darum als er dem Jungen unterschwellig drohte. Das dieser seinen warmen Atem als angenehm empfunden könnte oder es auch tat war Dane einerlei. Seinen Argumenten, wie egal es ihm doch sei und das der Junge so oder so bezahlen müsste, wiedersprach dieser abenfalls. »Ich wollte damit nur anschaulich verdeutlichen wie egal mir deine Verletzungen sind. Und habe versucht es auf einem Nivau zu tun, das auch du verstehen wirst.« Seine Stimme war nun mehr als eisig. War es denn so schwer das dieser Mann nun die Reinigung der Anzughose bezahlen würde? Und wieder sollte Dane dem Jungen seine Nummer geben doch er hatte wirklich keine Lust darauf irgendwelche Anrufe von einem zweitklassigen Studenten in der Pupertät zu bekommen. Auch wenn besagter Student auffallende Augen hatte.
Nun auch sein Kommentar, das er es eher lächerlich statt nett fand verdrehte der Junge. »Und nochmal: Ich denke wirklich das du gerne glaubst das ich so denke würde.« Nun glättete sich Danes Miene und das desinteresse kehrte in seine Züge zurecht. Er wand sich wieder Iwanov zu. »Entschuligen sie mich.« MIt den Worten ging er an dem jungen Mann vorbei und zwischen den Tischen hindurch zu den Herrentoiletten.
»Wenn man einen Scheißtag hatte, kommen einmal schon die Umgangsformen abhanden.«, verteidigte er sich halbherzig. Zudem war ihm mit zehn Jahren seine Mutter abhanden gekommen - um das ganze mal banal zu umschreiben - und seit dem waren bei ihm Höflichkeiten eher Nebensache. Vielleicht konnte man diesen Zug an ihm, als eine Art Trotzreaktion, gegen die 'Welt' ansehen. Bei der Erwähnung seines 'Dates' hatte er aufgehorcht. Woher wusste der Typ augenscheinlich so offensichtlich das es ein Date gewesen ist? Diese Überlegung führte auch dazu das er sich fragte, was der blonde Student denn so verräterrisches gemurmelt hatte. Dieses Stutzen, über die Worte des dunkelhaarigen Mannes war auch kurz deutlich in seinen Augen zu erkennen. Welcher jedoch wich, als er die Veränderung in den Zügen des Kerls ihn gegenüber sah. Konnte er gerade so etwas wie Verachtung erkennen? Gegen ihn? Wegen seines Verhaltens? Weil er sich anscheinend sturr stellte? Gut, ja das tat er wohl auch. Aber teilweise war es eben einfach seine Art nicht sofort ja zu sagen. Vielleicht ärgerte er gerade doch den falschen ...
Die nächsten Sätze verdeutlichten dies nur noch. Auf welche er jedoch nicht mehr reagierte. Einfach weil ihm gerade nichts gescheites dazu einfiel. Nicht was ihn vermutlich nicht noch mehr provozieren würde. »Nein, ich seh nur gern wie die Leute reagieren.«, erklärte Lieven seine Worte sicher unnötiger Weise. Er glaubte wirklich nicht das seinem Gegenüber auch nur noch ein einziger Satz von Lieven interessiere. Er war angepisst da Lieven ihn gereizt hatte und sich bei etwas wohl selbstverständlichen Quer stellte. Würde man ihn fragen hätte Lieven sicher gesagt das, er nur 'spielen' wollte.
Kurz darauf wand sich der Mann, mit der nun versauten Hose, ab und verschwand einen Augenblick danach in der Männertoilette. Lieven sah ihm nach und holte dann einen Stift und ein Notizblock aus der seinen Jackentaschen. Beides hatte er meist wegen der Arbeit bei sich. Auf einer Ecke des Blocks notierte er seinen Namen und seine Nummer. Dann folgte er ihm in die Männertoilette und hielt ihm wenig später einen kleinen Notizzettel hin. Jenen auf dem jeben seine richtige Nummer und auch sein Namen notiert waren. »Hab nie gesagt, das ich nicht zahl«, mit diesen knappen Satz legte er den Zettel einfach auf eine freie Fläche bei den Waschbecken und drehte sich bereits wieder herum. Ohne jegliche weiteren Worte verlies er dann die Männertoilette und ebenso hatte er vor nun auch dieses Lokal zu verlassen.
Ja, er hatte es anscheinend mal wieder übertrieben, aber ... nun ja Lieven war nicht gerade auf Freundschaften aus. Davon einmal abgesehen, das er unterbewusst einfach versucht hat den Kerl soweit zu reizen, das er sich doch noch hätte mit jemanden Prügeln können. Oh man, er gehörte eindeutig wieder ins Bett und dann sollte dieser Tag einfach nur zu Ende gehen ...
Er hatte also einen Scheißtag. Und dachte ehrlich das Dane sich dafür interessierte? »Hör mal Dornröschen. Mein Tag war auch nicht der Beste, also zieht die Ausrede nicht.«, war somit seine Antwort. Warum Dornröschen? Ihm war einfach danach und en Mädchenname klingt abwertend - und eben das hatte Dane erreichen wollen. Wenn man ihn reizte konnte er ungemtlich und auch beleidigend werden. Er hatte nie behauptet den perfekten Charakter zu besitzen. Und Danes Tag war nun wahrlich nicht der Beste gewesen. Er hatte kaum geschlafen weil er nicht einschlafen konnte. Also war er irgendwann gegen Mittags wieder aus dem Bett gestiegen und in sein Büro gegangen um Papierkam zu erledigen. Dane überlegte sowieso mal weniger Zeit in seiner Wohnung im Dunklen Hafen von Dover, und mehr Zeit in seinem Appartment in der City von Dover zu verbringen. Egal, das es für ihn dort womöglich unsicherer war. Schließlich war er letzten Endes keine Stammesgefährtin die umsorgen werden musste. Er mochte den Dunklen Hafen nicht. Im Allgemeinen hegte er eher eine Abneigung gegen dieses orgnaisierte 'Beieinanderwohnen'. Immer wenn er für längere Zeit in einem der Dunklen Häfen gewohnt hat die über die Welt verteilt sind, war er irgendwann viel zu leicht reizbar. Und ist man leicht reizbar, so bietet man auch viel mehr Angriffsfläche. Deshalb besitzt er auch mehrere Immobilien über den Globus verteilt. Im Grunde fast in jeder größeren bekannten Stadt.
Dane hatte dem Jungen garnicht mehr zugehört als dieser sich wohl erklären wollte und hatte kurz darauf die Herrentoilette betreten. Dort hatte er sich dann den Papierhandtüchern zugewand und begann den Versuch, den größten Schaden irgendwie -und so gut es geht- unsichtbar zu machen. Auch spürte er schon seid geraumer Zeit die Schatten an ihn zerren so als würden sie ihn zu sich rufen. Er musste dringend Blut zu sich nehmen um seine verfluchte Gabe unter Kontrolle zu halten. Es gab nichts Schlimmeres als nicht Herr über seine eigenen Sinne zu sein. Dane tupfte gerade das Gröbste ins einem Schoß weg als die Tür zur Herrentoilette aufging und allein am Geruch -ohne hinzusehen- wusste er um welche Person es sich da handelte, die gerade den raum betreten hatte. Er hielt inne und feuerte das Papierhandtuch in den Mülleimer und wand sich dann dem jungen Mann zu als dieser gerade zu sprechen begann. Danes Miene war unergrndlich und abwartend und als er dann einen Zettel gereicht bekam -mit Vornamen und Handynummer- bildete sich ganz kurz ein zufriedenes -vlt auch 'triumphierendes' Lächeln auf seinen Zügen. »Es klang aber ganz schön dannach.« Doch mehr sagte er nicht und steckte den Zettel mit einem Nicken in seine Gesäßtasche. »Ich werd dich anrufen.« Diese 4 Worte hatten in so vielen verschiedenen Situationen immer ganz andere Bedeutungen. Wenn man sich das erste Mal zufällig kennen lernt und gefallen aneinander findet bedeuten diese Worte 'Hoffnung'. Wenn man sich nach einem Date diese Worte verspricht bedeutet es, das vlt mehr draus werden könnte. Und handelt es sich eben um ein Geschäft -wie auch dise Situation nun- dann waren die Woret nur eine versicherung dafür, das das Geschäft zumindest von einer Seite her eingehalten wird.
Der Mann hatte sich schon wieder abgewand und war nach draußen. Dabei war Dane erneut der Geruch nach altem getrocknetem Blut in die Nase gestiegen und hatte ihn daran erinnert, das er noch nichts zu sich genommen hatte. Und verdammt, dieser Junge riecht vielleicht köstlich! Er sollte das Geschäft mit Iwanov rasch zum Abschluss bekommen. Mit einem genervten Blick auf seine versaute Anzughose beließ es Dane dabei und betrat wieder das Restaurant wo er gerade sah wie der Kerl mit dem Tattoo und den Schrammen -und diesem wirklich ätzenden Geruch!- gerade das Silverside verließ. Dane ging zum Tisch von Iwanov und setzte sich. Nun konnten die Verhandlungen weiter gehen ... Im Übrigen: Lieven, hieß der Kerl.
Dornröschen? »Ob du es glauben magst oder nicht, aber man merkt es dir durchaus an.«, das er ebenfalls einen miesen Tag gehabt hatte. Obwohl Lieven ihm eins lassen musste. Er hatte sich erstaunlich gut unter Kontrolle, trotzdem man ihm anmerkte das er gereizt war. Den Grund dafür kannte er gut, denn das offensichtliche I-Tüpfelchen seines Tages trug nun wohl Lievens Namen. Im übrigen hatte er im ersten Moment eher etwas auf den Lippen gehabt, wie das sie damit wohl etwas gemeinsam hatten. Nur glaubte er das dies im Augenblick vielleicht nicht so gut ankam. Vielleicht hätte er auch ganz die Klappe halten und diesen Fremden nicht einmal darauf aufmerksam machen sollen, das Lieven ihm sein Gemütszustand anmerkte. Allerdings befand er sich auch direkt vor ihm und hatte eine verdammt gute Sicht auf diese wahnsinn Augen, die einem wohl nie wirklich ganz die Wahrheit zeigten.
Auf Lievens nächsten Worte hatte der Mann schon nicht mehr reagiert, sondern war dann in die Toilletten der Herren gegangen. Wohin er ihn wenig später folgte um ihm eben doch noch seine Nummer zu geben. Er fand den Geschäftsman in dem Raum dabei vor, wie er mit einem der Papierhandtücher versuchte seinen Schritt halbwegs trocken zu bekommen. Wobei Lieven auffiel, das dieser seine angebotete Serviette nicht genommen hatte. Also ganz ohne manieren war er dann eigentlich doch nicht, oder? Aber dies ging ihn nur kurz durch den Kopf und die Frage - die ihm normal in so einer Situation so lockend auf den Lippen gelegen hätte - ob er ihm nicht vielleicht doch helfen sollte, lies er lieber stecken. »Kam wohl so bei dir an schätze ich.«, gestand er doch ehrlich ein. Was gerade wohl daran lag das er allmählich müde wurde und die schmerzenden Knochen an ihm zehrten. »Aber direkt gesagt habe ich es nie.«,nun diesen Hinweis musste er noch hinzufügen. Seine Nummer und seinen Namen hatte er ihm am Ende aber eben doch noch geben. Warum er kurz daran gedacht hatte ihm falsche Daten anzugeben, konnte er sich selber nur damit erklären, das er verflucht knapp bei Kasse war und ihn die Reinigungskosten sicher ins fette Minus seines Bankkontos reißen würden. Und das er ihn in seinen Gedanken als blöd bezeichnet hatte? Im Augenblick würde er alles und jeden als blöd bezeichnen. Selbst Leute auf denen er Große Stücke hielt. Nur gab es solche Personen in Lievens leben nicht mehr.
Während der andere Mann mit dem Rumgetupfe auf seiner Hose aufgehört hatte als Lieven den Raum betrat, war dessen Blick kurz an ihm vorbei geglitten. So das er sich selbst einen winzigen Moment im Spiegel betrachtete. Er sah echt fertig aus! »Erwarte ich nicht anders«, antwortete Lieven, als ihm gesagt wurde, das er angerufen werden würde. Und nein, er erwartete es wirklich nicht anders, denn immerhin wollte dieser Mann ja Geld von ihm haben. Eine Widergutmachung.
Mittlerweile hatte er den Raum für Männer und das Steakhaus bereits verlassen. Als er nach draußen trat bemerkte er den BMW und ebenfalls den schwarzen Royce. Sie fielen ihm allerdings nur auf, weil sie so ziemlich die teuersten Karren waren, die sich auf dem Parkplatz befanden. Einer von diesen musste dem Typen vom eben gehören. Doch welcher von Beiden fragte sich Lieven gerade nicht. Er wollte nur noch in seine neue Wohnung zurück und ins Bett fallen. Also nahm er sich sein Mountainbike - nicht gerade das ideakste Fahrrad für die Stadt, aber er liebte das Teil - und machte sich ohne weitere Gedanken endlich auf den Weg nach Hause.
Man merkte es ihm also an. Dane verzog kurz den Mund. Natürlich merkte man es ihm gerade an. Er fand es zwar nicht so genial das er seinen derzeitigen Gemütszustand gerade so zur Schau gestellt hatte oder immer noch stellte - aber manchmal konnte selbst er nicht immer gleichgültig Allem gegenüber sein. Besonders wenn er sich auf welche Weise auch immer, angegriffen fühlte. Und dieser Junge -dieser Mensch!- hatte es tatsächlich fertig gebracht ihn soweit zu reizen das er dies auch zeigte. Doch Dane hatte es nicht für nötig empfunden darauf noch etwas zu erwiedern, schließlich war die Sachlage klar.
Der junge Mann mit den verschieden farbigen Augen war ihm in die Herrentoilette gefolgt und er bemerkte wie dieser sich kurz selber im Spiegel betrachtete der hinter Dane stand, als dieser sich zu dem Mann gedreht hatte. Sein nächster Satz klang ehrlich und wurde von Dane mit glatter Miene und einem ironischen Tonfall erwiedert. »Ach, ehrlich?« Er erwartete keine Antwort darauf, denn diese lag auf der Hand. Schlielich hatte das auch erst zu einer weiteren 'Auseinandersetzung' geführt. Ihm war es egal wie schwer es dem jungen Mann fallen würde, die Rechnung der Reinigung zu bezahlen und so sah er ihm kurz -nur soweit das er etwas beobachtete was nicht wirklich sein Interesse einzufangen fähig war- gleichgültig nach wie der Mann die Toilette verließ nachdem er gemeint hatte, er erwarte nichts anderes.
Auch Dane war kurz darauf aus der Toilette gekommen und konnte noch durch einen Seitenblick sehen wie der Kerl das Silverside verließ. Dann wand er sich wieder ganz seinen Geschäften mit Iwanov zu und war erpicht darauf diese Sache zu einem schnellen -und für ihn gewinnbringenden- Abschluss zu bringen. Die weiteren Verhandlungen waren ein Spiel des Verstandes zweier Männer, von denen beide unnachgiebige und gewievte Geschäftsmänner waren. Doch der Mann, der von den Menschen wohla ls 'Vampir' bezeichnet werden würde erlangte schon recht bald die Oberhand und 'Macht' über den Anderen sodass das Endergebniss eigentlich klar war.
Dane war letztendlich doch recht zufrieden mit dem Abend -er hatte inen guten neuen Kontakt bekommen und sein Gewinn würde dadurch ansehnlich in die Höhe gehen. Er hatte sich von Iwanov verabschiedet nachdem er das Essen des Russen sowie seinen Wodka -von dem seine Anzughose mehr abbekommen hatte als er- bezahlt und sie waren nach draußen und haben sich steif und distanziert verabschiedet. Der Russe war etwas verstimmt, Dane war dies egal. Er stieg in seinen BMW und würde erst einmal Richtung Innenstadt fahren um Nahrung zu sich zu nehmen.