Dane wurde nicht enttäuscht, denn Lieven verdrehte diei Worte wieder so, das sie ihm passten. Und indirekt eine Erwiederung verlangten. Und Dane war gewillt diese zu geben. Dane blickte in die verschieden farbigen Augen -etwas, was ihn doch wirklich faszinierte, so selten dieses Phänomen doch war. »Wenn ich jemals an jemanden einen Narren fressen würde, würde es mich wirklich freuen wenn es demjenigen auch gefallen würde.« Dane hob leicht einen Mundwinkel zu einem amüsierten schiefen Lächeln an. Hatte Lieven mit einer anderen Antwort gerechnet? Sicherlich nicht. Zurück zur feinen englischen Art, die Dane nur noch dann besaß wenn er es wollte. Lieven war gut darin, sich abzufangen, seinen Worten nach. »Wenn du so oft, wie ich vermute, solche Treffer landest musst du darin auch wirklich gut sein.« Eine kleine Untertsellung das Lieven doch anscheinend manchmal etwas unvorsichtig ist. Und gerne reizt, wie der Stammesvampir schon bemerkt hatte. Alleine das der Mensch bisher zu jeden Treffen zu spät gekommen war.
Nun gingen sie durch den ströhmenden Regen zum Wagen und debbatierten über Kleidung bzw deren 'Gefühle'. Danes Blick glitt seidlich zu Lieven und er sah das schiefe freche und vor allem selbstbewusste Lächeln des Menschen. Den Sinn des Satzes hatte er durchaus verstanden und er spürte auch Lievens Blick dabei auf seinem Körper. »Vielleicht dann ein Hinweis, das sie uns zeigen mit wem wir woöglich kein 'Gefecht' ausfechten sollten.« Innerlich zuckte Dane mit den Schultern. Nein, egal wieviel Fortschritt er in den vergangenen 600 Jahren miterlebt hatte -und es war sehr viel gewesen! Noch konnte er sich nicht vorstellen das es jemals Kleidung mit Gefühlen und Meinung geben würde ... das wäre absurd. Also musste man sich darüber auch nicht wirklich ernsthaft gemeinte Gedanken machen. Lieven hatte sein durchweichtes Hemd bemerkt -es wurde schließlich nicht von einer Lederjacke geschützt- und bot sein Shirt an. Dieses war anscheinend ein schlichtes weißes, wie Dane mit einem kurzen Blick bemerken konnte. »Danke ... vielleicht.« Noch war er sich da etwas uneinig was bei seinem nächsten Termin vlt weniger schlecht ankommen würde ...
Sie befanden sich nun um Wagen und Lieven sprach gleich auf die PS an. Währenddessen scherte Dane aus der Parklücke aus und fuhr auf der Bundesstraße Richtung Stadt bzw Stadtzentrum. Sie befanden sich doch etwas außerhalb, in einem kleineren Vorort oder so ähnlich. Während die Regenfront immer dichter wurde zog auch Nebel bzw eher Gischt auf, aufgewirbelt von den Regenmassen. Dane betätigte gerade den Scheibenwischer bevor er sich kurz zu Lieven umwand. »Ein paar. Nenn es ein Hobby.« So etwas in der Art war es wirklich - ab und an konnte man ihn doch auf einer Rennstrecke für 'Hobbyfahrer' antreffen. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Straße und gerade als er an einer Ampel nach links abbog sah er schon das Meer an roten Rücklichtern und wie auf Kommando schaltete sich das Radio um und der Verkehrsfunk trällerte munter drauf los das es durch den Blitzregen -oder sollte man es schon als Sturm bezeichnen?- zu einigen Staus im Stadtinneren gekommen ist. Witzig, wirklich witzig! Dane trat auf die Bremse und kam hinter einem Pick-Up zum Stehen. Ungeduldig trommelten seine Finger auf das Lederlenkrad herab während sein Blick zu der Uhrzeitanzeige glitt. »Ich würde ja behaupten das ich hier schon weg gewesen wäre, würdest du nicht immer so bequem mit der Zeit umgehen.« Den leicht bissigen Unterton konnte er gerade wirklich nicht verstecken denn der Termin den er hatte, behagte ihm garnicht. Und der Gen Zwei wollte garnicht wissen was wohl passierte wenn er sich verspätete ...
Ehrlichkeit war etwas das er schätze. Ob negativer oder positiver Natur. Allerdings war Danes Antwort nicht verwunderlich. Es lag in der Natur von jedem Lebewesen, das es wenn es jemanden mochte auch wollte das der Andere ebenso empfand. »Ein natürliches und verständliches Empfinden.« Lieven erwiederte das Lächeln das ihm geschenkt wurde offen. Nur die Frage ob den nun einer von ihnen evtl einen Narren an den Anderen gefressen hatte oder dabei war, war damit immer noch nicht beantworten. Sie waren Beide äußert geschickt, genau dieses Thema umgangen. Was Lieven nur noch neugieriger auf den anderen Mann machte, das musste er zumindest sich selbst eingestehen. Kurz darauf wurde ihm unterstellt, das er gern einige Schritte zu weit ging. Dem er nicht wirklich wirdersprechen konnte. »Ich bin der Ansicht, das sich manche einfach zu ... unausgeglichen sind.« Wobei der junge Mann es auch schaffte geduldige Menschen hart auf die Probe zu stellen. Es war immer wieder interessant zusehen, wann genau man bei jemanden den 'kritischen Punkt' überschritt.
Sie diskutierten auf den Weg zu Danes Wagen tatsächlich über sprechende Kleidungsstücke. Lieven war sich sicher das er ein derartiges Gespräch - wenn überhaupt - das letzte mal in einem weniger klaren Zustand geführt hatte. »Dann hoffe ich das meine Klamotten nicht zu der schüchteren Sorte gehören werden und mir gleich sagen, das ich noch mal genauer nachschauen soll wer da unter mir liegt.« oder über ihm. Er war beiden nicht abgeneigt. Im Grunde würde er sogar behaupten er lag ganz gern unten. Nur war er selbst dann nicht der still haltende Typ. Überhaupt war er kein ruhiger Typ, aber das dürfte man schon bemerkt haben. Er war einer von jenen die meist sofort mit dem was ihnen durch den Kopf gingen herausplatzen. Deswegen bot er Dane auch sein trockenes Shirt an, als er bemerkte das dessen Hemd komplett durchnässt war. Dieser schien aber noch überlegen zu müssen, ob er das Angebot annahm oder nicht.
Lieven war praktisch hin und weg, als sich heraustellte das Danes Auto ein BMW Z4 Coupé war. Ein wahnsinns Teil mit Sitzen aus Leder, so dass der ganze Innenraum danach roch. Kaum war Dane aus der Parklücke ausgeschert, sprach er ihn gleich auf die PS's an. Und wie sich heraustellte, hatte seine Mitfahrgelegenheit schon so einige Erfahrungen mit schnellen Wagen. Er sollte es ein Hobby nennen. »Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich wäre nicht neidisch.« Damit das zu zu geben, hatte Lieven gerade keinerlei Probleme. Er stand - wie wohl beinahe jeder Kerl - auf schnelle Fahrzeuge. Ob mit 2 oder 4 Rädern, war Lieven dabei egal. Während sie Dane Richtung Innenstadt fuhr wurde das Wetter immer beschissener und es schien schon mehr ein Sturm zu werden, als ein einfacher heftiger Regenguss zu bleiben. Lieven hatte wirklich Glück gehabt das Dane ihn mitnahm. Nur das sie jetzt auch noch im Stau landeten und die Laune des anderen Mannes etwas zu sinken schien. Denn er sprach er darauf an, das er dies hätte vermutlich umgehen können, wäre Lieven punktlich gewesen. Er sah zu den auf den Lenkrad trommelden Fingern. »Tut mir leid. Aber meine Zeiteinteilung ist nicht immer unbedingt etwas das ich selbst in der Hand habe.«, es war ja nicht so das er beabsichtig zu spät kam. Nur wenn er es tat, sah er auch keinen Grund sich noch unnötig in Hektik zu stürzen oder Ausreden zu flüchten. Zu spät, war zu spät. »Allerdings hätte es dann vielleicht auch einfach eher angefangen zu regnen.« fügte er noch hinzu und bemerkte bei einem Blick zu seiner linken Seite, das Dane ein wenig angespannt wirkte. Aufgrund der Verspätung? Lieven wüsste ja zu gern, was für ein Termin das war den Dane hatte. Doch er fand das ihn das nichts anginge und glaubte auch nicht recht daran, das er eine ausführliche Antwort bekommen würde. Wenn er überhaupt eine bekam.
Ein natürliches Empfinden. Ja, Dane war dazu durchaus noch in der Lage. Auch wenn es so einige Dinge gab die ihn bei der ein oder anderen sache sichtlich -und wahrscheinlich unwiederruflich- abgestumpft hatten. Auch in Bezug von Gefühlen. Wohl eher ganz besonders in dieser Richtung. Trotzdem hatte Dane kein Bock, wenn er jemanden mochte, das dieser jemand ihn nicht einmal mit dem Arsch anschauen wollte. Darauf könnte er dann wirklich geflissen verzichten. Laut dem jungen Mann sind zu viele Leute zu unausgeglichen. Und lassen sich dementsprechend zu leicht reizen. »Wahrscheinlich. Liegt aber an der ganzen heutigen Mentalität.« Ihm war es gerade gleich das so eine Aussage von einem Mann der gerade mal wie anfang mitte 20 aussah -auch wenn er es eben nicht war- seltsam klingen konnte. Es war sein Standpunkt. Er vertrat ihn. So einfach.
Und dann kamen sie tatsächlich auf ein Thema zu sprechen bei dem Dane eher gedacht hatte, er würde es wenn überbhaupt führen wenn er sich ne Dosis von seiner eigenen Ware genemgt hätte. Im Übrigen war er selber kein Junky und sah auf solch Leute auch herab, auch wenn sie seine 'Geldesel' waren. »Das würde zumindest zu mehr spaß führen.« Wenn sie nicht schüchtern wären. Schräges Thema, wirklich.
Sie befanden sich nun in dem Z4 Coupé umhüllt von Leder, einem herrlichen Geruch und abgeschottet von dichten Regenmassen. Aber, wie es sich gleich herausstellen würde, nicht resistent vor Stau. Der junge Mensch gab offen zu, neidisch zu sein. »Wer kann, der kann.« Dane zuckte gleichgültig mit den Schultern, machte aber keinen Hehl daraus -wie eigendlich nie- keine Geldsorgen zu haben. Nun standen sie im Stau und ihre Sicht nach vorn wurde dazu noch von einem Pick-Up verdeckt. Dane würde lügen wenn er behaupten würde, sich keine Sorgen zu machen. Er machte sich um wirklich wenige Dinge sorgen. Aber diese Person mit der er einen Termin hatte - sie zu verärgern war eigendlich nichts, was er vorgehabt hatte. Und auch nichts, was ihm wirklich gut tun würde. Ganz und garnicht. Fuck! Lieven jedoch schien das ganze locker zu nehmen und sich auch keiner Schuld bewusst zu sein. Der Stammesvampir hingegen fand den Menschen sichtlich schuldig! Zumindest zu einem gewissen Teil denn für den Regen konnte der junge Mann nun ja wirklich nichts ... »Dann solltest du wirklich überlegen woran das liegt und dein Leben in den Griff bekommen.« Genauso wie seine Zeit. Das Dane vlt gerade wirklich gemein wurde, war ihm wirklich egal. Im Augenblick und wahrscheinlich auch sonst. Bei Lievens Kommentar das es dann auch hätte früher anfangen können zu regnen sah Dane ihn gereizt und auch etwas gestresst an. »Noch so nen schlauer Spruch und du kannst laufen.«, knurrte er und schaltete bei seiner Anlage auf Radio. Kaum hörte er das Lied stöhnte er genervt auf. Sang Bruno Mars da gerade tatsächlich etwas mit den Worten 'It will rain'!? Gerade hätte es dem Gen Zwei wirklich nichts ausgemacht wenn seine Stirn dem Lenkrand Hallo sagen würde.
Lieven bekam gerade einen Satz zu hören, der eher zu einem Mann mitte 50, als Anfang 20 passen würde. Deshalb war es wohl auch nicht verwunderlich, als er irritiert eine Augenbraue nach oben zog. »Du hörst dich an als wärst du 300 Jahre alt.« Wenn er wüsste das er damit nicht mal all zu fern von Danes wirklichen Alter lag, wäre ihm unter Garantier die Kinnlade herunter geklappt. Doch er ahnte weder wie alt noch was der Andere in Wahrheit war. Deshalb verwunderte ihm die gerade gehörten Worte eben auch durchaus. Vielleicht hatte Dane einfach nur eine Vorliebe für Geschichte. Nichts was Lieven sonderlich interessierte. Aber es sollte Menschen geben, bei denen es doch der Fall war.
»Mehr Spaß?«, er verzog amüsiert die weichen Lippen. »Na, ich weiß ja nicht ob es so geil ist, wenn einem Kleidungsstücke ständig dazwischen quatschen.« Das stellte Lieven sich noch schräger vor, als allein das Gespräch darüber. Stellt man sich mal Socken vor die einem nerven und quängeln, weil sie gewaschen werden wollen. Oder ein Shirt das sich beschwert, weil es von dem jenigen mit dem man auf Tuchfühlung geht, nicht berührt werden will. Grauenvoll.
In dem BMW - und vor den Wassermassen gerettet - sitzend, wurde dem jungen Mann noch einmal deutlich das Dane offensichtlich niemand war der sich Gedanken um Geld machten musste. Jedenfalls nicht darüber zu wenig davon zu haben. »Wo du recht hast ... «, stimmte er ihm schlicht zu, da er nicht fand das es da noch wirklich viel zu sagen gab. Dane konnte sich Wagen wie einem Z4 ohne Probleme - wie Lieven annahm - leisten, er selbst leider nicht. Aber er war der Meinung was nicht war, konnte noch werden. Mittlerweile waren sie ausgerechnet in einem Stau gelandet und ein riesiger Pick up, gab kein Stück davon preis was vor ihnen los war. So das man nicht mal schätzen konnte, wie lang sie hier wohl festsitzen würden. Gerade lag Lievens Aufmerksamkeit aber er auf den Mann neben ihn, als auf der Staße. Danes Züge waren glatt, aber verspannt. Vorallem fiel Lieven - neben den verärgerten Tonfall - auf das eben kein Lächeln mehr das Gesicht des Anderen zierte. »Im Gegensatz zu dir bin ich der Meinung, mein Leben durchaus im Griff zu haben.« Nur die Zeit konnte er sich leider nicht immer so einteilen wie er wollte. Auch wenn er schon so einigen auf der Nase herumtanzte, bei denen er es lieber lassen sollte. Im Grunde wartete er auch immer noch darauf, das jemand versuchen würde ihm den Arsch aufzureißen, weil einer seiner letzten Lieferungen von irgendeinem Zoll einkassiert wurden waren. Lieven hob abwehrend die Hände. »Schon gut, hab nichts gesagt. «, bei dem Wetter laufen wollter er nun wirklich nicht. Er lies seinen Blick nach vorn auf die Rücklichter des Pick ups vor ihnen gleiten. »Ich lehn mich mal so weit aus dem Fenster und behaupte man tritt dir ordentlich in den Hintern, wenn du zu spät kommst, he?« Zwar ahnte er das selbst dieser Satz schon zu viel war, während auch noch 'it will rain' aus dem Radio dröhnte. Aber Lieven war doch ernsthaft am überlegen, wie der den Kerl evtl aus der Klemme helfen konnte. Immerhin - und dessen war er sich sehr wohl bewusst - würde Dane seitetwegen zu spät kommen. Auch wenn er dies nach außen nicht so preis gab.
Kurz hätte Dane fast auflachen können, aber riss sich dann doch zusammen. Sonderliche Gedanken um sein Alter machte er sich nicht. Aus dem einfachen Grund da es für ihn selber nun einmal 'normal' war. So normal wie so etwas für ein Wesen wie ihn denn sein kann. Der Gen Zwei weiß durchaus das andere seiner Art mit diesem 'Lange Leben'-Ding nicht so gut zurecht kommen. Er selber hat aber keine Probleme damit. Statt des Lachens lächelte er nur etwas schief. »Ich hab zu viele Bücher gelesen und Filme gesehen. Wenn man denn mal Freizeit hat.« Ja, er ging nicht gerne feiern. Nicht nur aus dem Grund das er nicht gerne tanzte. Nein, sondern auch da er sowieso während seiner 'Arbeitszeiten' mit der Partyszene zu tun hat. Auch wenn er jetzt nicht ständig in irgendwelchsen Clubs und Bars abhängt. Eher in Restaurants bei Geschäftsessen oder in seinem Büro.
Das Thema mit den lebenden Kleindungsstücken war wirklich schräg. »Ich meinte, es würde mehr spaß versprechen wenn sie eben nicht schüchtern wären. Wenn man denn das kleinere Übel nehmen müsste und sie Emotionen hätten.« ALso nur rein hypothetisch. Oder so ... gott, das Thema war nichts für einen nüchternen Zustand. Deswegen zog Dane auch leicht die Stirn kraus und beließ es dabei lieber.
Lieven sagte zu dem Thema mit der PS Zahl und Danes Hobby nichts mehr. Darüber, das der Drogenboss es sich leisten konnte. Und er hatte keine Gewissensbisse darin, wie genau er sein Geld verdiente. Er war schon zu alt und hatte zu viel gesehen und mitgemacht, befand er, als das er wegen so etwas Gewissensbisse haben sollte. Nun jedoch wurde der sonst recht glatte Stammesvampir sichtlich gereizter und genervter. Und gestresster im Allgemeinen. Eine Reaktion die man wohl nur ganz würde verstehen können wenn man wüsste mit welcher Person er gleich ein Treffen hatte. »Man kann sich in seiner Meinung auch wirklich böse täuschen.«, war Danes prompte -wohl immer noch recht giftige- Antwort. Irgendetwas ging in seinem Geschäft gerade schief, deshalb dieses Treffen. Und es besserte die Sache nicht wirklich auf, wenn er da zu spät kam. Nur, so zeigte ihm die Uhr, würde er daran wohl nichts mehr ändern können und am Ende das Beste daraus machen müssen. Toll musste er es dennoch nicht finden!
Lieven hob auch abwehrend die Hände als er wohl bemerkte wie leicht reizbar Dane gerade war. Der Satz der jedoch folgte zeigte, das der Mensch eben trotzdem gerne Grenzen austestete. Dane hielt bei der Trommellei auf dem Lenkrad inne und drehte seinen Kopf etwas zur Seite sodass er Lieven ansehen konnte. »Sagen wir's mal so. Jeder hat irgendwie immer indirekt einen Boss.« Die Antwort war sicherlich mehr als mit dem Lieven gerechnet hatte. Doch Danes Aufmerksamkeit wurde gerade wieder auf die Straße gelenkt als der Verkehr weiter ging. Er trat die Kupplung und legte den Gang ein. Doch sie kamen nur ungefair 5-10 Meter weit ... Und sehen konnte er immer noch nichts! »Welcher Arsch fährt so ne beschissene Schrotkarre in der Innenstadt...!« Er redete eher mit sich und verlangte so fluchend auch keine Antwort. Wieder nahm er den Gang raus und zog die Handbremse denn ihm war gerade etwas eingefallen .... Im nächsten Moment hatte er sich halb Lieven zugewand. »Tausch mit mir den Platz und geb mir dein Shirt.« Kaum hatte er geendet öffnete er die Fahrertür und stieg aus. Er schloss die Tür und ging vorne um den Wagen herum. Lieven müsste dann innen einfach auf den Fahrersitz klettern. Auf eine Erklärung hatte er gerad keine Lust gehabt...
Anscheinend hatte Lieven mit seiner Vermutung, was Danes Interesse an Geschichte anging, nicht all zu falsch gelegen. Dennoch konnte er sich den anderen Mann aus irgendeinem Grund eher in einer der Discotheken vorstellen, als zu Hause vor dem Fernseher. Auf der anderen Seite, wir machtne doch alle ab und dan gemütliche Filmabende oder? Lieven war sicherlich eine der wenigen Ausnahmen. Er war meist nur zum schlafen in seinem kleinen Apartment. »Klingt für mich nach Lektüre die mir beim einschlafen helfen würde.«, aber jedem das seine. Eines der guten Dinge an den Leuten war, das sie so verschieden sind. Man konnte nie genau sagen was einem als nächstes erwartet und wenn doch ... dann war Lieven der Erste der von der Bildfläche verschwand.
Ihr merkwürdiges Thema über das Eigenleben von Kleidungsstücke, begann so langsam selber ein Eigenleben zu führen. Er wusste nicht mal mehr wirklich wie sie auf das Thema gekommen war. Nur da es irgendwie mit seiner Lederjacke zusammen hing. »Ja, klar würde es theoretisch mehr Spaß bringen.« Stimmte er zu, nachdem er bemerkte da er etwas vielleicht zu genau genommen hatte. Aber praktisch umgesetzt konnte es sicher auch nervig werden.
Nach einem kurzen Gespräch über die PS dieses BMW's Z4 Coupé waren sie in einen Stau geraten. Bzw während dieses Gespräches, das jetzt da keiner von ihnen noch weiter etwas dazu sagte beendet war. Stattdessen bemerkte Lieven das die Laune von Dane immer mehr ins genervte wich. Wie auch seine Antworten zeigten die bissiger wurden. Gut das er mittlerweile ein ziemlich dickes Fell hatte und auch sonst recht schwer aus der Fassung zu bringen war. Dazu kam, das man fast schon behaupten könnte er war Beleidigungen so ewtas wie 'gewöhnt'. »Die Frage ist nur wer sich am Ende täuscht.« und damit meinte er gerade natürlich das Dane der sein könnte, der sich in seiner Meinung irrt, nicht er selbst. Gut mit der Zeitplanung müsste er wirklich noch so einiges in den Griff bekommen. Aber wie schon erwähnt lag das nicht wirklich in seinen Händen. Es gab keine feste Zeiten für seine nebengeschägtlichen Auslieferungen und musste praktisch jedesmal sofort los, wenn er ein Päckchen in die Hand gedrückt bekam. Die Entscheidung das er Dane - oder andere - dann 'lieber' verärgerte als seinen Boss war meist schnell getroffen.
Dane hörte bei seiner Frage mit dem Getrommel seiner Finger auf dem Lenkrad auf und wand sein Gesicht zu Lieven. Wie vermutet, hatte er mit jemanden einen Termin den er offensichtlich ungern verärgern wollte. Aber was genau meinte er mit 'indirekt'? Wie hoch in der Rangliste eines Jobs konnte ein Mann von Anfang 20 denn stehen? Davon einmal abgesehen das der junge Kurier schon bemerkt hatte, das Dane vermutlich trotz seines jungen Alters - wie Lieven nun einmal fälschlicher Weise annahm - in einer Chefetage arbeiten dürfte. »Und die sind meist schlimmer, als direkte Vorgesetzte.« Davon konnte er leider auch schon ein Lied singen. Es gab trifftige Grunde warum er von Massachusetts nach New York war und dann hier in Boston gelandet ist.
In den nächsten Minuten durfte er Dane dabei beobachten wie er mit seinem Wagen gerade einmal höchsten 10 m weiter voranjam und fröhlich vor sich hin fluchte. »Wild drauf los geraten würde ich sagen, Leute die Pick ups toll finden, sich aber kein Outback Urlaub leisten können.« Vermutlich hätte er lieber die Klappe halten sollen, aber das war etwas das Lieven doch recht schwer fiel. Er musste praktisch einfach einen Kommentar dazu abgeben. Dane hielt den Z4 im nächsten Moment wieder an und wollte das Lieven mit ihm den Platz tauschte. So wie sein Shirt. Er kletterte ohne groß nachzufragen, vom Beifahrersitz auf den des Fahrers, nachdem Dane ausgestiegen war. Seine Lederjacke hing er kurz über das Lenkrad und zog sich dann sein Shirt aus. Das er über die Lehne des Fahrersitzes legte, während Dane bereits wieder beim einsteigen war. »Soll ich über den Fußweg weiterfahren?« Man mag es vielleicht nicht glauben, aber dieses Mal machte Lieven keine Scherze, als er seine Lederjacke über seinen nun nackten Oberkörper zog. Bei dem Wetter dürften keine Fußgänger unterwegs sein und über etwas wie Strafzettel machte er sich keinen Kopf.
Lieven war anscheinend kein Geschichtsfan. Ganz offensichtlich nicht. Es war für ihn eine Lektüre zum Einschlafen. »Ich finde sie teils ganz interessant.« Was auch eher damit zu tun hatte das er in der Zeit schon gelebt hat. Größtenteils, denn über das alte Ägypten konnte er jetzt nicht so viel sagen. Eben auch nur das, was man aus den Büchern und Filmen herausfinden kann. Aber wenn es um die anderen Dinge geht: Es ist teils wirklich interessant die Daten und Fakten abzugleichen. Zu sehen, wie andere die Welt gesehen haben -manchmal doch ganz anders, eben weil es für gewöhnlich die Sicht eines Menschen ist. Doch bei ein paar Quellen hatte Dane auch schonmal den Verdacht gehegt das ein Stammesvampir sie geschrieben haben musste. Es gibt einen bestimmten Blickwinkel der sich herauslesen lässt ...
Zurück zur Kleidungsdebatte. Da ist sich nicht einmal Dane wirklich sicher wie sie da eigendlich nochmal drauf gekommen sind und was für eine Meinung er eigendlich gerade vertreten hatte. Deswegen nickte er nur zustimmend. Würde es. Rein Theoretisch eben.
Sie befanden sich nun im Z4 und im Stau. Ersteres war gut, letzters ... weniger! Und der Stammesvampir musste dem Menschen eines lassen. Er hatte ein enorm dickes Fell denn er war sich ziemlich sicher das er gerade jetzt nicht zu der freundlichkeit in Person gehörte. Und das, wo er im allgemeinen nicht gerade der sypmatischste war. Einfach weil er in den Menschen nicht sonderlich viel sah. Zumindest nichts interessantes zumeist. Lieven spielte darauf an, das auch Dane sich täuschen könnte. »Ich täusche mich nicht oft.« Es war keine richtige Antwort aber mehr sagte er dazu nicht.
Ob Lieven sich über den Ausdruck 'indirekt' wunderte? Nun, es musste dem jungen Mann schon klar geworden sein das Dane in dem was er tat nicht allzu schlecht gestellt sein konnte und schon in der Chefetage 'mitspielte'. Oder eben im Grunde doch sein eigener Chef war. Nur eben im Bereich von Boston und weitläufiger Umgebung. Nicht weltweit. Und auch nicht in einem legalen Job. Fakten die den Menschen nicht zu interessieren hatten. Seinen Satz jedoch konnte Dane nicht ganz nachvollziehen. »Meinst du damit, das indirekte Bosse schlimmer sind als 'direkt' Bosse? «, hakte er deshalb offen nach. Einfach weil er es nicht ab konnte wenn er etwas nicht verstand. S/Ein Manko.
Sie kamen ungefair 10 Meter weit, vielleicht auch weniger als Dane fluchend die Schnautze voll hatte. Und um die Zeit sogut es ging zu nutzen, war er auf die Idee gekommen sich eben doch umzuziehen. »Wenn man sich keinen Outbackurlaub leisten kann sollte man sich auch nicht so ne Dreckskarre kaufen. Träume beherrschen immer wieder das logische Denken.« Und wenn dieses Phänomen ihn nervte, dann war es etwas das er im Augenblick als 'armseelig' betiteln würde. Wenn man ein teil eines Ganzen -in dem Fall der Urlaub- nicht kaufen konnte dann brauchte man auch nicht den anderen Teil -den Pick-Up. Ganz einfach! Dann war Dane eingefallen das er hinten im Wagen noch sein Sportsakko hatte. Es würde mit einem schlichten weißen Shirt harmonieren. Und wohl ein besseres Erscheinungsbild abgeben als ein durchnässtes Hemd. Und Lieven hatte es schließlich angeboten. So wies Dane den Mensch an sein Shirt auszuziehen und auf den Fahrersitz zu wechseln. Mit Wiederrede hatte er nicht wirklich gerchnet, schließlich dürfte Lieven so, wenn es mal weiter gehen würde, den Wagen fahren. Fairer Tausch ... Er war wieder eingestiegen als Lieven gerade das Shirt abgestreift hatte. Kurz erhaschte er einen Blick auf die Tattoowierung des Mannes ehe er sie seinen Hemdknöpfen zuwand und sich das Teil von den Schultern steifte. Er hielt jedoch inne als er diesen Vorschlag vernahm. »Was?« Zugegeben, er dachte gerade das Lieven scherzte. Er schmiss das nasse Hemd einfach hinter seinen Sitz auf die Ablage und nahm Lievens Shirt von der Sitzlehne. »Ich hab keine Lust das du meinen Wagen zu schrott fährst.«, warnte er ihn mit wirklich warnender Stimme und fixierte den Mann. Das Teil war ihm heilig denn klar, er verdiente gut aber hey, so nen Auto ist nicht billig und man könnte Dane schon irgendwo als geizig bezeichnen. Gerade weil er die nächsten Monate keinen Gewinn verzeichnen wird ... Irgendetwas oder irgendwer scheint ihn gerade nicht sonderlich zu mögen oder sein Geschäft sabotieren zu wollen. Mit einer raschen Bewegung steifte er sich das Shirt über den Kopf und drehte sich dann auf dem Sitz so weit das er nach hinten in den Wagen sehen konnte und dort die Plastikschutzhülle mit dem Sportsakko drin vorfand. Mit dem Teil in der Hand drehte er sich wieder nach vorne, gerade als der Pick-Up sich wieder langsam in Gang setzte.
Von dem jungen Fahrradkurier war ein Schulterzucken zu sehen. »Vielleicht hatte ich bisher auch stets die falschen Lehrer.«, wand er ein, obwohl er nicht glaubte, das man sein Interesse für Geschichte wirklich steigern könnte. Er sah diese Dinge schlichtweg als Vergangenheit an. Noch dazu als eine in der er nicht einmal gelebt hatte. Das hieß natürlich nicht, das er so gar nicht Bescheid wusste. Er war nur nicht so bewandert in die Geschichte einiger und seines eigenes 'Volkes' wie vielleicht manch andere.
Normalerweise stand er ja auf so schräge Depatten wie sie, sie gerade über Kleidung hatte. Aber gerade war selbst er froh, das dieses Thema abgehakt war. Einfach weil er den Faden verloren hatte und da viel schon das nachvollziehen schwer, geschweige denn etwas 'vernünftiges' erwiedern zu können.
In Dane's Z4 Coupé zeite sich wieder die Bissigkeit die dieser durchaus besitzen konnte. Lieven hatte sie bei ihrer ersten Begegnung schon zu spüren bekommen. Aber lies sich auch heute - bis jetzt - nichts anmerken. Mit mieser Laune andere musste man lernen umgehen zu können. Nur leider war es umgekehrt zu selten der Fall. »Nicht oft, heißt ja nicht 'nie'.«, also war Dane durchaus in der Lage sich zu täuschen. Aber viel mehr würde auch er selbst nicht mehr dazu sagen. Es sei denn natürlich von dem Anderen käme eine Antwort die dazu 'reizte' etwas zu entgegnen.
Auf seine Frage, wie Lieven seine Satz gemeint hatte nickte er. »Genauso. Indirekte Bosse hocken im Hintergrund und zeigen sich einem nur dann, wenn man richtig in der Scheiße sitz.« führte er das was er dachte noch genauer aus. Vor direkten Vorgesetzten musste man sich nie so in Acht nehmen, wie vor jenen die hinter diesen saßen. Zumindest in dem Milieu in dem er nebenbei noch arbeitete und er konnte sich gut vorstellen das, dass auch auf legalere Bereiche zutraf.
In dem Stau kamen sie - wie man sich denken kann - nur schleppend voran. Dane fluchte weiterhin und Lieven nahm auch nicht an das, dass so schnell aufhören würde. »Für manche sind Träume das, was sie aufrecht hält.« Dies gab er in einem Tonfall von sich der ein wenig ungewöhnlich für ihn Klang. 'Ernster', wenn man so wollte. Nur das Lieven das in diesem Augenblick gar nicht recht mit bekam, als er einem Moment in den Anblick des herunter fallenden Wasser, das gegen die Windschutzscheibe fiel, versank. Dane's Worte jedoch holten ihn wieder zurück und verhinderten das er am Ende noch in irgendwelchen selbstbemitleidenden Gedanken versinken würde. Also war er auf den Fahrersitz gewechselt, als er dazu aufgefordert wurde und zog auch sein Shirt aus. Genau in dem Augenblick, war Dane wieder zu ihm in den Wagen gestiegen und begann sich kurz darauf selber auszuziehen. Lieven warf bewusst einen Blick nach rechts und betrachtete den mit feinen schwarzen Linien tatuwierten - da er es nun einmal für ein Tattoo hielt - Körper. Seine Augen fanden allerdings wieder den Weg nach oben in Danes Gesicht, als er das verwunderte Was? hörte. »Und du bist dir sicher, das ich das im Stau nicht schaffe?« Seinen Wagen zu Schrott zu fahren. Lievens Grinsen war neckend, während er das Misstrauen seines Sitznachbarns wohl noch schürte. Denn Lieven erkannte an dessen warnenden Ton das mit Dane nicht zu scherzen war, wenn es um seinen BMW ging. »Du unterschätzt mich.«, fügte er nach einer kleinen Pause an. Zwar hatte er nicht oft die Gelegenheit zum fahren, aber er war dennoch ziemlich gut darin. Besonderst wenn es um unortodoxe Wege ging. Während Dane dann damit beschäftig war, sich umzuziehen und ein Sportsakko vom hinteren Sitz zu holen, fuhr der Pick up vor ihnen wieder ein Stück weiter. Doch auch wenn es jetzt wenigstens ein paar Meter mehr vorwärts ging - und Lieven begann den Z4 gerade nur noch mehr zu lieben - kamen sie nicht wirklich voran. Er wünschte sich ehrlich er könnte den Coupé einmal ordentlich ausfahren. Aber das hier dennoch schon ein Tick besser als nur mitfahren zu dürfen.
»Vielleicht.«, meinte der Stammesvampir innerlich mit den Schultern zuckend. Dane wusste das der Großteil der Gesellschaft Geschichte trocken und dementsprechend langweilig fand. Eben 'tot'. Doch es ist eben etwas anderes wenn man zu der Zeit gelebt hatte. Wenn man Zeitzeuge ist, dann sieht man die Dinge aus einem anderen Blickwinkel. Und Dane war auch niemand der jetzt andere davon überzeugen musste das Geschichte spannend war.
Die Schräge Kleiderdebatte war auch vorbei und sie befanden sich nun in seinem Z4. Und Danes Laune sank immer weiter und er konnte es nicht einmal wirklich verhindern das er bissig wurde. Es war seine Art darauf zu reagieren. War doch zumindest besser als cholerisch durch die gegend zu schreien, oder? Und LIeven erinnerte ihn nun, das er sich also durchaus noch täuschen kann da 'nicht oft' nicht 'nie' heißt. »Und ich wiederhole mich. Schlaues Kerlchen.« Nur diesmal mit einem sarkastischen Unterton.
Es wäre wohl nicht nötig gewesen das Dane nachgefragt hatte aber er war lieber auf Nummer Sicher gegangen. Doch was Lieven sagte ließ Danes Laune nur sinken und er dachte bei sich: Danke! Ach ne ... Denn wer hörte es denn gern nochmal bestätigt das er wohl so richtig in der Scheiße sitzen musste wenn der Boss ihn sprechen wollte? Nun standen sie im Stau und ihre Sicht nach vorne wurde verstellt. Vielleicht ganz gut wenn man vorne nur noch mehr rote Rücklichter sehen würde. So sieht man zumindest nicht, wie lange man noch warten muss. Hat auch seine Vorteile. Dane jedoch störte es gerade! Der Drogenboss wurde jedoch von Lievens nun kurzzeitig ernsterem Tonfall abgelenkt als dieser über die Träume sprach über die Dane gerade geflucht hatte. »Aber ist es nicht eher entmutigend wenn man weiß das man sich seine TRäume wohl nie erfüllen kann?« Seine Meinung. Keinem Hirngespinst hinterherjagen. Es ist zweitverschwendung etwas zu wollen was man eh nicht haben kann. Ganz davon abgesehen das Dane der Meinung ist sogut wie alles haben zu können was er auch haben will.
Sie hatten die Plätze getauscht und Dane streifte sich gerade das Shirt über als ihn der Vorschlag des jungen Mannes etwas aus dem Konzept brachte. Und er fragte sich ehrlich ob der Kerl das tatsächlich ernst meinte ... Die nächsten Worte des Menschen waren nicht gerade hilfreich dafür, Danes Bedenken zu beseitigen. »Ich würde sagen wenn du diesen Wagen zu Schrott fährst wird der Rest deines Lebens eine höllische Sklaverei bei mir sein.«, erwiederte der Stamemsvampir grimmig und warnend. Trotz das er das schiefe und freche Grinsen gesehen hatte. »Also überlegs dir lieber zweimal.« Du unterschätzt mich. Dane musterte den Kerl prüfend. Tat er das? Während er darüber nachdachte beschaffte er sich das Sportsakko und befreite es aus der Plastikschutzhülle. Die Hülle deponirte er wieder hinter seinem Sitz und streifte sich dann das Sakko über. Erst dann wand er sich wieder Lieven zu der in der zwischenzeit gerade einmal wieder ein paar Meter vorwärts gekommen war. Er sah diesen typischen 'glücklichen' Ausdruck auf dem Gesicht des Menschen den jemand hat wenn er nen besonderen Leckerbissen vor die Füße geworfen bekommen hat. In diesem Fall das Gaspedal des Z4. Und Dane konnte sich denken wie liebend gern Lieven die PS austesten würde. Mit einem leichten Seufzen ließ er sich in den Sitz zurück fallen und wischte sich mit einer Hand übers Gesicht. Oh, das nächste wird er bereuen! Ganz sicher! »Ich muss Richtung Boston Common. Klar?« Er sah den Mann prüfend an. Es war die indirekte aufforderung das er sie hier nach seinen Methoden raus bringen durfte. Doch die unterschwellige Warnung lag nachdrücklich in seinem Blick.
Es kam nur noch ein kurzers 'vielleicht', aber was sollte Dane dazu auch großartig noch sagen. Zumindest war er nicht einen von diesen Leute die ihn unbedingt vom Gegenteil überzeugen wollten. Auf Vorträge jeglicher Art stand Lieven nicht sonderlich.
Nun da sie sich allerdings mittem im Stau - mit Danes BMW - befanden, wurde das nette Plaudern ein wenig zu einem Drahtseilakt. Denn der andere Mann reagierte auf einiges was Lieven von sich gab gereizt. Und gerade mit Sarkasmus. Er verzog seine Lippen trotzdem zu einem Grinsen, als auch er sich wiederholte. »Ich weiß.« Vielleicht auch, weil er sich eben wiederholte und Dane das 'schlaues Kerlchen' gerade eben nicht anerkennend gemeint hatte. Dem jungen Kurier war bewusst, das es manchen Leuten auf die Nerven ging, das ihm wirklich jede Kleinigkeit aufzufallen schien. Für ihn selbst, war es meist von Vorteil, das seine Auffassungsgabe höher war, als die Anderer.
Da auf seinen nächsten Satz Stille folgte, wusste Lieven das er voll ins Schwarz getroffen hatte. Dane saß somit also tatsächlich in der - vermutlich bis zum Hals - in der Scheiße. Ok, da kam das sich verspäten wirklich nicht sonderlich gut an. Sollte er so etwas wie ein schlechtes Gewissen bekommen? Lieven fand 'nein', denn ändern konnte er an der Situation nichts mehr, also warum ein mieses Gefühl deswegen haben? Bereitet nur unnötige Kopfschmerzen. »Keine Ahnung. Weiß man so etwas denn je sicher?« Er hatte leicht mit den Schultern gezuckt. Auf der Straße ging es gerade eh nicht weiter. Einen wirklichen Kopf hatte er sich über Träume noch nie gemacht. Der junge Mann war eher einer jener die sich Ziele steckte und sie Punkt für Punkt ab arbeiteten. Konnte man das mit 'Träume verwirklichen' gleichsetzten? Na, ich weiß nicht ...
Nach einigen Minuten - die einem wie Stunden vorkommen konnten - im Stau, hatte Dane beschlossen das sie Zwei die Plätze tauschen sollten. So war er jetzt dabei sich über Lievens Shirt, das er ihn angeboten hatte, ein Sportsakko zu ziehen. »So verlockend das auch klingt ... « setzte Lieven mit einem Seitenblick zu Dane zu einer Antwort an. »Denke ich, ich pass dann doch lieber auf den Schnuckelchen ordentlich auf.« Es würde ihn ja schon selber das Herz zerreißen, wenn der Wagen auch nur einen Kratzer abbekommen würde. Und das es obwohl es nicht seiner war. Etwas später, waren sie wieder nur einige Meter weiter gekommen und hatten somit weiterhin diesen riesigen Pick up vor ihnen der ihnen die Sicht versperrte. Das Wetter wurde ebenfalls nicht besser, eher im Gegenteil. Vermutlich würde man jetzt schon nach 2 Minuten an der frischen Luft, klitschnass sein. Es konnte noch ewig dauern er sich der Stau wieder löste und genau als Lieven dies dachte, vernahm er das Seufzen vom Beifahersitz. War das die Erlaubnis, einen schnelleren Weg zu nehmen? Er warf einen kurzen Blick nach rechts. Dane sah keineswegs begeistert aus und sah ihn an, als würde er Lieven inStücke reißen, wenn später auch nur ein Kratzer an seinem Z4 zu sehen war. »Welch ein Glück, das ich in genau die gleiche Richtung muss.« Nein, der warndende Ton und Blick würden ihn nicht abhalten.
Er scherte elegang und mit einem kurzen Blick in die Spiegel aus der Lücke zwischen der Schlange der Auromassen und steuerte vorerst im Schritttempo auf den Fußweg zu. »Wieviel Zeit hast du noch?« Erkundigte er sich, als er den Wagen zwischen einer Laterne und einen Mülleimer durchschlängelte und ihn dann wirklich direkt auf den Fußweg positionierte. Im nächsten Augenblick schaltete er in einen höheren Gang und achtete nicht einmal da drauf, das er gar nicht angeschnallt war. Hallooo? Er durfte dieses Baby ausfahren. Auch wenn ihm eine andere Strecke lieber gewesen wäre. Doch Lieven war schon dabei mit Vollgas über den gepflasterten Weg zu preschen, vorbei an dem Stau, wo man hin und wieder ein Hupen vernehmen konnte. An der nächsten Kreuzung bog er scharf ab und wich dann nur um Milimeter einem Mann mit Regenschirm aus, der ihm nun so gar nichts mehr nützen würde ...
Lieven schien den Sarkasmuss einfach überhört zu haben. Oder er hatte ihn wirklich nicht mitbekommen doch das empfand Dane als eher unwahrscheinlich, so viel wie der Mensch ansonsten bemerkte. Und seien es nur solche Kleinigkeiten... Der Kerl grinste zumindest immer noch und schien Danes immer mieser werdende Laune recht locker zu nehmen. Ob er solche Leute einfach gewohnt ist?
Mit den nächsten Worten hatte Lieven ins schwarze getroffen weswegen Dane sich auch jedes weitere Kommentar dazu sparte. Denn seine Laune würde das sicherlich nicht anheben. Und ob der andere ein schlechtes Gewissen hatte? Der Gen Zwei war sich nicht sicher warum, aber er hatte das Gefühl das Lieven sich nicht wirklich schuldig fühlte. Oder, wenn es so wäre, es nicht so schwer nimmt. »Wenn man sich als ungelernte Hilfskraft einen Porsche wünscht dann kann man sich eigendlich schon denken das dies auch immer ein unerfüllter Traum bleiben wird. Außer der Trottel hätte so viel Glück und würde im Lotto gewinnen.« Wobei Dane annahm das er dieses Geld auch rasch verpulvern würde. Manche Menschen konnten nicht mit Geld umgehen.
Und nun hatte er Lieven doch tatsächlich erlaubt den Stau zu umrunden indem dieser seinen BMW über den Fußweg lenken würde ... oh, das werde ich sicherlich noch bereuen! Doch Lieven wollte nicht den modernen Sklaven spielen sondern lieber auf den BMW aufpassen. Etwas, das Dane wirklich lieber war! Nun nur hoffen, das der Mensch auch so gut autofahren kann wie er Dane hat glaube lassen. Mit etwas angespannter Miene beobachtete Dane wie er ausscherte und erst langsam später schneller, auf dem Fußweg an dem Stau vorbei zog. Mit wachsamen dunkelvioletten Augen und geschärften Stammessinnen bemerkte Dane jede Regung und Bewegung von Lieven im Wagen und von den Dingen die außerhalb des Wagens geschehen. »Ungefair 10 Minuten.« Und das war schon gut ausgedehnt. Aber eigendlich war der Weg vom Crema Cafe zum Boston Common auch nicht soo weit. Wie gesagt, eigendlich! Denn jede Straße schien irgendwie versopft ... hoffentlich lichtete sich das im Stadtzentrum. Lieven bog scharf rechts ab und Danes Miene verspannte sich nur noch mehr als er fast einen Mann umfuhr. Zum glück nur fast. »Am Park hälst du an, daneben ist auch gleich eine Busstation.« Falls der Mensch noch einen vlt etwas weiteren Fußweg haben müsste. »Einen Parkplatz werd ich schon alleine finden.« In der Hoffnung das das Auto bis dahin noch heil ist xD
Ja, er war miesgelaunte Menschen gewohnt. Vorallem von dem Schlag die ihn gern herum kommandieren wollten. Lieven hatte gelernt damit geschickt umzugehen und nicht jeden Scheiß zu nah an sich rankommen zu lassen. In einigen Dingen war er vielleicht einfach schon so etwas wie 'abgestumpft'. Sonst würde er vermutlich auch nicht lange über Wasser bleiben, bei seinem Nebenjob als Drogenkurier.
Mittlerweile unterhielten sich die beiden Männer über Träume. Erst die schräge Debatte über sprechende Kleidung und jetzt das? Es war irgendwie seltsam wie sich ihr Gespräch die ganze Zeit praktisch von allein fortsetzte und sie immer wieder ein neues Thema zu finden schienen. Würde Lieven genauer darüber nachdenken, würde er vermutlich bemerken, wie selten das im Grunde bei Anderen vorkam. »Wenn man für immer eine ungelernte Hilfskraft bleibt vielleicht. Wenn man sich den Arsch aufreißt und hoch arbeiter, sieht das schon wieder anders aus.« Das war zumindest seine Meinung. Wenn man etwas dafür tat, dann konnte man gewisse Dinge durchaus erreichen. Ansonsten würde er Dane zustimmen, das man das Träumen lieber auch bleiben lassen sollte. Aber ... nun ja, das hielt Menschen nicht davon ab zu träumen.
Zwar war Lieven kein Vampir und ahnte wenn nur ganz dunkel in seinem Unterbewusstsein das es sie gab - das er sogar schon einmal einem begenet war - aber dennoch bildete er sich ein die Anspannung seines Beifahrer beinahe spüren zu können. Er war sich sicher, das Dane sich genauso wenig erklären konnte, warum er zugesagt hatte, wie Lieven. Doch mittlerweile konzentrierte er sich auf den Weg - Fußweg - vor sich, als auf seine Begleitung zu achten. Schließlich wollte er den BMW Z4 Coupé sicher und ohne Beulen oder ähnliches zum Boston Common bringen. Als er hörte das Dane noch gerade mal 10 Minuten blieben. schaltete er fast sofort in den 5. Gang und preschte über den - wegen dem heftigen Regenguss - leeren Fußgänger weg. So als befände er sich auf einer Rennstrecke. Auf der sich ab und an doch Hindernisse befanden. Wie ab und an eine Bank oder ein Fahrrad das irgendein Trottel hatte draußen stehen lassen. Lieven war sichtlich in einen seiner Elemente und würde den Z4 am liebsten noch durch die ganze Stadt fahren. Aber mittlerweile war der Park schon in Sicht. Es war nur noch die Frage wie sie wieder auf die Straße kamen. Und gerade kurz nachdem Dane ihn gesagt hatte, er solle direkt vor dem Park halten, entdeckte er eine Parklücke, wie für ihn gemacht. »Ich schätze heute is mein Glückstag.« Er bremste ab und schlitterte mit einer waghalsigen Drehung genau in die einzige freie Lüclke, nahe des Boston Common's. Als er den Motor ausstellte, blickte er zur rechten Seite. So als wollte er überprüfen, das Dane keinen Herzinfakt erlitten hatte.
Man sollte lieber nicht so genau darüber nachdenken über welche Themen die beiden sich unterhielten. Dane tat dies auch nicht. Was auch damit zu tun hatte das er sich garkeine großen Gedanken darüber machte was genau er denn sagte. Er antwortete und reagierte einfach immer so wie es ihm gerade passte und einfiel. Es war lächerlich sich erst einmal stundenlang eine passende Antwort zu überlegen. Und in gewisser Weise armseelig wie er fand. Vielleicht auch unehrlich aber das würde nun zu weit philosophiert sein. »Wenn man denn das Zeug dazu hat sich hochzuarbeiten ... Nur sind es meist die zurecht ungebildeten die am meisten träumen.« Er hätte auch 'die Dummen' sagen können, umschrieb es aber freundlich. Aber dem Stammesvampir war wirklich aufgefallen das die, sie einen vernünftigen Verstand und somit auch Chancen hatten sich hoch zu arbeiten nicht so viel träumten ... zumindest eben nicht zu viel unsinniges sondern wenn eher realisierbares. Weil deren Verstand eben funktionierte ... ja, Menschen waren nicht gerade sein liebstes Gesprächsthema bzw er dachte nicht sonderlich gut über sie. Im Allgemeinen.
Nun benutzte Lieven den Fußweg als Rennstrecke und Dane war sichtlich angespannt und skeptisch. Zurecht, wie er empfand, schließlich hatte der Mensch nichtmal andeutungsweise so gute Sinne wie der Gen Zwei. Es hätte nur noch gefehlt das Dane sich irgendwo fest gehalten hätte. Doch so weit würde es niemals kommen ... dazu war er sich zu sehr sicher das er einen vermeindlichen Unfall schon überleben würde. Und wenn nicht .. okay, Dane hang an seinem Leben, egal wieviele Jahre er schon hinter sich hatte. Sie näherten sich immer mehr dem Boston Common und Dane konnte schon die Bäume sehen. Aber auch weiterhin ein Meer von roten Rücklichtern. Verdammt, wie sollten sie hier einen Parkplatz finden? Vielleicht würde er das Auto tatsächlich am Common stehen lassen und zu Fuß zu dem Restaurant gehen in dem er seinen Termin hatte. In der Hoffnung es würde irgendwie dann weniger regnen. Oder er würde Lieven zuerst weg schicken und sich dann seiner Stammesgfähigkeiten bedienen ... und einfach 'schneller sein als der Regen' um es mal salopp zu sagen.
Kaum hatte Dane die einzige freie Parklücke entdeckte bremse Lieven scharf ab und schlitterte in einer fast schon verrückten Rennfahrerdrehung in die Lücke. WAS ZUM-!? Der Kerl hatte mehr Glück als Verstand und kaum das sie standen starrte Dane den jungen Mann sichtlich geschockt an. Einfach der Tatsache wegen das er SOLCH ein Manöver überhaupt gewagt hatte. Lievens Kommentar überhörte er und setzte, kaum hatte sich der Mensch zu ihm herum drehet zu seinem »Sag mal hast du sie noch alle!?« an während er ihn entgeistert und sichtlich wütend anstarrte. Dane beugte sich zum Fahrersitz rüber und zog die Schlüssel von der Zündung. »Das hätte verdammt schief gehen können. Und komm mir jetzt nicht mit 'Ist es aber nicht'!«
Über die umschreibende Formulierung stolperte er zwar, doch Gedanken darüber warum Dane es nicht einfach in den Mund nahm und 'die Dummen' sagte, machte er sich nicht. »Liegt wohl daran das sie wissen, das sie gewisse Dinge nie haben werden. Also erlauben sie sich wenigstens davon zu träumen.« Mutmaßte er zumindest, denn wirklich beurteilen konnte er es nicht. Wüsste er über die Gedankengänge von Dane bescheid, würde er sich zu der ersten Kategie zählen. Jene die fähig waren sich hoch zu arbeiten und deswegen nicht so viel träumten. Auch wenn er ehrlich zu geben musste, das er im Augenblick keinen Plan hatte, wie sein Leben weiter gehen sollte. Ewig den Kurier spielen würde er auf jeden Fall nicht. Zur überbrückung reichte es vorerst aus und brachte vorallem Geld ein.
Dane hatte ihm dann erlaubt den schwarzen Coupé der Marke BMW an den Stau, über den Fußweg, vorbei zu schleusen. Was er prompt tat ohne weiter nachzuhaken. Oder er sollte wohl sagen, ohne den Wagenbesitzer die Chance zu geben seine Meinung noch einmal zu ändern. Lieven war sich bewusst das er so schnell nicht wieder in einem derartigen Auto - und schon gar nicht an dessen Steuer - landen würde. Von dem Motor war selbst in den höheren Gängen kaum mehr als ein angenehmes 'Schnurren' zu hören. Er lies sich wahnsinnig leicht lenken und lag fantastisch in den knappen Kurven die Lieven um die Häuserecken herum schnitt. Dieses kleine schwarze Baby war definitiv sein Geschmack und reagierte bei jeder Bewegung seiner Hände sofort. Er konnte den Adrenalinstoß den er bekam als er noch einmal höher geschalten hatte nur all zu gut in seinem Körper spüren. Vermutlich würde er noch eine kleine Weile einen 'Höhnenflug' haben. Das hier war besser als jede Droge die er bisher getestet hatte.
Deshalb lies es sich Lieven auch nicht nehmen, selbst in den Parkplatz einzuscheren, den er vor dem Boston Common entdeckte. Dane hatte ihm zuvor zwar hingewiesen das er selbst einen freien Platz suchen wollte, aber da sich selbst hier der Stau nicht gelöst hatte, über nahm der selbstbewusste junge Mann das einfach selbst. Nur das sein Einparkmanöver sicher nicht dazu bei tragen würde, das Dane's Laune sich wieder hob. Aus diesem Grund verwunderte es ihn nicht, das er 'angeschnauzt' wurde, kaum das der Z4 geparkt und der Motor ausgestellt wurden war. Lieven besah sich das entgeisterte Gesicht seines sichtlich aufgebrachten Gegenübers und bemühte sich seine eigenen Züge zu glätten. Hey, er war 21 und bei solch einem 'Spielzeug' mutierte er gern mal wieder zum Kind. »Wie wäres dann mit: Ich sagte doch du unterschätz mich?« Vermutlich der falsche Spruch. Dane hatte mittlerweile sogar schon den Schlüssel aus den Zündschloss gezogen. Er traute ihm anscheinend kein Meter mehr über den Weg, wenn es um sein Auto ging. Lieven hätte wahrscheinlich an seiner Stelle nicht mal wirklich anders reagiert. »Wäre ich mir nicht sicher gewesen, das ich es schaffe, ohne das deinem Schlitten etwas passiert, hätte ich es sein lassen.« Wobei man heraus hörte, das er solch ein Manöver nicht zum ersten Mal machte. Nur würde das unter Garantie auch nicht zur Beruhigung von Dane beitragen. Nun, zumindest Lieven hatte seinen Spaß.
Lieven mag ja recht haben aber Dane konnte dieses Verhalten der Menschen schlichtweg einfach nicht nachvollziehen. Es kam ihm so vergeudet vor. Ja, vergeudete Zeit. Zeit in der man sich mit etwas beschäftigte was man nicht hat anstatt das weiter aufzubauen an dem man gerade ist. Es zu verbessern um etwas zu erreichen. Der über 600 Jahre alte Stammesvampir fand das genau dieses Verhalten die Menschen so ... 'dumm' machte. Man merkte wohl auch an seiner Miene an das er sich mit dem Verhalten das Lieven beschrieb nicht arrangieren konnte aber er versuchte auch garnicht seine Miene glatt zu halten. Wieso seine Meinung verstecken? Doch statt wirklich etwas zu antworten zuckte er nur mit den Schultern. »Zeitverschwendung.«, war das einzige was er daraufhin sagte. Und das, wo er selber um einiges mehr Zeit hatte als die Menschen. Vielleicht auch gerade deswegen.
Kaum hatte Lieven gehört das Dane nur noch 10 Minuten hatte schaltete er einen Gang höher was nicht gerade dazu führte das sich Dane mehr entspannte. Und um es noch einmal zu erwähnen: Er machte sich um das Auto einiges mehr an Sorgen als um seine körperliche Verfassung nach einem vermeindlichen Unfall! Lieven nahm die Kurven scharf aber er fuhr für einen Menschen wirklich präziese und aufmerksam. Wich den Hindernissen in Form von Bänken, Farrädern oder Laternenfeilern geschickt aus und rammte zum Glück auch keines der anderen Autos die sich links neben ihnen befanden. Der junge Mensch hatte sichtlich spaß an dem wendigen BMW. Wendig und verdammt teuer! Danes Miene wurde noch verspannter und beinahe geschockt als Lieven dieses Einparkmanöver vollzog. Er hatte seinen Kiefer fest aufeinander gepresst und blickte Lieven nun an als wolle er ihm gleich an die Gurgel gehen. Und wirklich, er hatte tatsächlich kurz darüber nachgedacht! Falscher Spruch. Missbillig knirschte der Gen Zwei mit den Zähnen während sein Blick immer 'tödlicher' wurde. »Ich unterschätze dich nicht. Ich vertrau dir schlichtweg nicht und wenn du noch einmal so einen selten dämlichen Spruch raus haust bekommst du ernst zunehmende Probleme.« Bei weitem keine leere Drohung. Der Stammesvampir und Drogenbaron sprach niemals leere Drohungen aus. Er hatte den Schlüssel aus der Zündung gezogen und ihn an sich genommen als Lieven ihm eröffnete das er sich sicher gewesen war dieses Manöver zu schaffen. »Sicher kannst du dir bei so etwas nie sein.« Er war schlielich nur ein Mensch. Und Menschen, egal wie gut sie etwas beherrschen, sind so geschaffen das sie selbst dann Fehler machen können. Knapp nickte Dane zur Fahrertür. »Raus.«, war seine knappe Anweisung und sonderlich freundlicher wird er jetzt auch nicht mehr werden.