Es ist kur vor 19 Uhr und die Sonne ist heute recht früh verschwunden. Laut Wetterbericht in der Zeitung die Dane vor sich liegen hat, soll es heute abend oder in der Nacht noch ein Unwetter geben. Die immer düsterer werdenden Wolken sind wohl die Vorboten. Dane blätterte zum Aufmacher der Zeitung und hob kurz seinen Blick als er bemerkte wie der Wind auffrischte. Und dennoch hatte er sich dafür entschieden sich nach draußen, vor das Crema Cafe zu setzen. Die hölzernen Stühle sind mit recht bequemen Sitzkissen ausgestattet und allzu schnell fror er auch nicht. Wie seine 'Verabredung' das finden würde war ihm recht einerlei. Nun senkte der Stammesvampir seinen Blick wieder auf sie Zeitung. Lächerliche 80 Dollar plus Zinsen waren es, die er heute bekommen würde. Er verzog seinen Mund. Normalerweise war sein Tagesgewinn um ein Mehrfaches höher. Um ein sehr hohes Mehrfaches. Der Aufmacher regte seine Aufmerksamkeit an während sein Blackberry still vor sich auf dem Tisch lag. Kampf gegen Drogen - Polizei nimmt Brasiliens größte Favela ein. Rasch überflog er den Artikel und seine Miene verfinsterte sich zusehends. Das war nich gut .. das war ganz und garnicht gut! Gebannt von dem Artikel vergas Dane, das es bereits nach 19 Uhr war ...
Mit ruhigen Schritten ging Lieven auf das Café zu, vor dem bereits seine Verabredung wartete. Seine Jeans hing nur locker auf seinen Hüften, während sein weißes, weit ausgeschnittenens Shirt, von der Lederjacke überdeckt wurde, die er trug. Er war sich bewusst das er abermals zu spät zu einem ihrer Treffen kam. Irgendwie schien ihn die Zeit nicht sehr zu mögen, denn sie lief ihn dauern davon. Nur wenn man es darauf anlegte, tat sie es nicht ... Bevor der junge Mann allerdings auch nur annähernd mit seinem Gedanken in diesen melancholischen Quatsch abtriften würde - der ihm so gar nicht stand - entschloss er sich noch einen letzten Zug von seiner Zigarette, der Marke Black Death, zu nehmen. Lies den Stummel dann zu Boden fallen und drückte sie beim weitergehen mit dem Fuß auf dem Asphalt aus.
Noch wenige Schritte und er nahm ohn weiteren Umschweife auf den freien Platz gegenüber von Dane platz. »Also ... ich muss sagen dein Gesicht ist um einiges hübsches, wenn du entspannt bist.« Er spielte beabsichtig auf ihr letztes, sehr intim endendes, Treffen an. Vorallem um ihm zu zeigen, das sich nicht von Dane würde ärgern lassen. Das er über den Dingen stand. Auch wenn Dane ihn bezahlt hatte als wäre er eine Hure. Oder vielleicht genau des wegen. Lieven warf einen genauern Blick auf sein gutaussehenden Gesprächspartner und überflog dann - auf dem Kopf lesend - die Überschrift des Artikels den Dane sich gerade zu Gemüte führte.
Dane unnatürlich scharfen Sinne nahmen Schritte war während sein Blick immer noch auf den Zeitungsartikel gerichtet ist. Denn dieser versprach wirklich ganz miese nächste Wochen ... In dieser Favela, Rocinah hieß sie, hatte er einige Kontakte. Er war der Handelsmann er den Stoff direkt von der Produktion bekam. Er war kein Zwischenhändler hier. Nein, er spielte ganz oben mit. Und eine Quelle wurde ihm gerade unliebsam abgeschnitten. Wirklich ätzend! Innerlicht kirschte er mit den Zähnen während seine Miene angespannt war aber keineswegs so etwas wie Unwohlsein preis gab. Im Grunde hatter auch keine Angst erwischt zu werden. Nein, die Spuren zu ihm würde man nicht verfolgen können. Es war eben einfach nur unpraktisch denn es würde heißen das er in den nächsten Wochen vom Gewinn her in die Miese gehen könnte ... Was dem Stammesvampir, wie man es vielleicht denken konnte, nicht sonderlich gefiel.
Dane hob seinen Blick noch nicht als er bemerkte wie Lieven sich ihm gegenüber setzte und auch nicht als dieser ihn ansprach. Und der Drogenbaron war nicht dumm. Nein, er wusste ganz genau worauf das Kommentar seines Gegenübers anzielte. Er ließ die Zeitung sinken und strich sie mit einer Seelenruhe glatt. Erst dann sah er Lieven direkt an. Nun war seine Miene wieder aalglatt und man konnte nicht mehr auch nur eine Regung aufgrund des Artikels erahnen. Sein Gegenüber hatte lockere Jeans, ein schlichtes weißes Shirt, wie er erkennen konnt und ne Lederjacke drüber an. Er würde mutmaßen das die Kleidung zusammen weniger gekostte hat als Danes graues Designerhemd das etwas offen war und das weiße Shirt zeigte . Dazu hatte er schlichte ausgewaschene Jeans an. Ebenfalls eine Marke. Danes Blick glitt kurz zu seinem Blackberry. »Du bist zu spät.« Sein Tonfall sagte aus das er mit garnichts anderem gerechnet hatte und war glatt, selbstverliebt und abwertend. Er blickte Lieven wieder an und ging nicht auf dessen Spruch ein. Überhörte ihn schlichtweg. »Ich hab nachher noch einen Termin. Ich würde sagen das Kaffetrinken fällt flach und wir kommen gleich zum Teil mit den Schulden.« Während er redete faltete er die Zeitung zusammen, denn er hatte Lievens Blick auf dieser durchaus bemerkt. »Nun solltest du schließlich genug Geld zusammen haben.« Der Stammesvampir zeigte einen schiefen unehrlichen Abklatsch eines Lächeln.
Ignoranz. Das war durchaus etwas das Lieven als 'neu für ihn' bezeichnen würde. Zu Anfang nahm er an das Dane schlichtweg zu vertieft in einen der Artikel war. Was offensichtlich für diesen Mann ein sehr interessanter Artikel sein musste. Er selbst las selten bis nie Zeitung oder sah oder hörte Nachrichten. Warum sollte ihm interessieren, was in der Welt los war? Zu ihm würde sicher keiner kommen und ihm helfen, wenn er eines Tages doch in der Gosse landete. Da ihm bewusst war, das dies leider durchaus eine Option in seinem Leben sein könnte, war er sehr darauf bedacht, das seine Nebenbeschäftigungen unentdeckt blieben.
Als Dane aber noch nicht einmal aufsah als er sich setzte, wurde ihm bewusst das ihm seine Aufmerksamkeit beabsichtig 'verwehrt' wurde. Nicht das es Lieven sonderlich störte. Es war einmal etwas anderes und viel ihm deshalb sofort auf. »Scheint so.« Eine schlichte Antwort auf eine schlichte Festtstellung. Er konnte durchaus pünktlich sein. Wenn er wollte und ihm nichts dazwischen kam. Sein Gegenüber hatte also - wie er gerade erwähnte - heute noch einen Termin. Deshalb anscheinend die 'Ungeduld'. Denn Dane kam gleich zum eigentlichen Thema, wobei er Lievens Satz vollkommen überging. »Ich steh sowieso nicht sonderlich auf Kaffee.« Sein Blick glitt kurz zu dem leicht geöffneten grauen Hemd das der Mann, mit den merkwürdig amethyst farbenen Augen, trug. Man sah ein Stück der Tätowierungen die seine Haut zierten. Gerade schenkte er ihnen aber nicht mehr Aufmerksamkeit als diesen flüchten Blick, als er seinen Hinten auf seine Seite anhob, um sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche zu holen.
Wenige Augenblick - während Dane seine Zeitung fertig zusammengefalten hatte - zog er die gesamte Summe aus der Geldbörse die er Dane schuldete plus den 100 Dollar die er ihm auf dem Nachtisch zurück gelassen hatte. »Weißt du ... ich erinnere mich da dunkel an eine Abmachung von einer anderen Art der Schuldentilgung.« Lieven hielt das Geld noch in der Hand und schob Dane nur die 100 Dollar über den Tisch. »Ich weiß das ich durchaus einiges drauf habe. Aber so viel Dank ist wirklich nicht nötig.« Woran er sein Gegenüber erinnern wollte, war das er Lieven angeboten mit Sex die Schulden zu begleichen. Und nun ja Dane hatte seinen Sex bekommen. Damit waren die Schulden eigentlich beglichen, nicht? Und das Geld restliche Geld von ihm als Bonus zu sehen? Wenn man es wortlich nehmen wollte. Nur konnte sich Lieven sehr gut denken, das Dane noch immer das gesamte Geld wollte. Weswegen sie zwei ja auch hier waren.
Es kam keine Entschuldigung von seinem Gegenüber. Etwas, das Dane durchaus ärgerte. Dieses Empfinden gab er jedoch kein Stück weit preis. Es wäre nur unnötige Angriffsfläche. Lieven musterte ihn kurz. Nur flüchtig so wie es jeder tut. Dann hob dieser seinen Hintern leicht an und beförderte ein Portemonai zutage. »Wie praktisch«, erwiederte der Stammesvampir auf den Kommentar zum Kaffe. Wenn sich heute tatsächlich noch ein Unwetter zurammen braute, wollte er dies hier draußen so schnell wie möglich beenden. Klatschnass wollte er zu seinem nächsten Termin wirklich nicht ankommen. Die Luftfeuchtigkeit erhöhte sich mit jeder verstrichenen Minute und die dunklen Wolken sahen immer unfreundlicher aus. Es würde wohl wirklich nicht mehr lange dauern und es würde wie aus Kübeln gießen.
Danes Blick lag auf seinem Gegenüber während er die Zeitung zusammen faltete. Lieven zog einen 100ter aus dem Portemonai udn erinnert ihn an die 'Abmachung' die sie getroffen hatten während er ihm das Geld rüber schob. Mit einem nun süffisanten Gesichtausdruck nahm Dane das Geld an. »Oh Lieven, du solltest nicht alles für Wahr nehmen, was ich sage.« Wie zuckersüß ... naiv und leichtgläubig? Dane nahm das Geld entgegen und holte ebenfalls sein Portemonai heraus. »Ich schätze dann hast du jetzt grob die 80 Dollar plus Zinsen abgezahlt.« Mit diesen Worten steckte er die 100 Dollar weg während sein Tonfall eher feststellend als fragend war. Dane war sich ziemlich sicher das Lieven ihm nur den 100er zurück geben wollte mit dem er ihn bezahlt hatte doch das war dem Stammesvampir nun wirklich egal. »Nicht? Nun, dann nenn es eine großzügige Spende wo ich doch sehe wie sehr du an 80 Dollar zu knabbern hattest.« Danes Miene war einfach nur arrogant und er behandelte Lieven tatsächlich wie einen armen Schlucker unter seiner Würde. So falsch war dies in der Vorstellung des Gen Zwei auch nicht ... egal wie gut der Sex war.
An eine Entschuldigung hatte er so gar nicht gedacht. Ebenso wenige wie an eine Begrüßung. Jetzt war es dafür eh zu spät und Lieven lies sie höfflichen Umgangsformen hin und wieder etwas schleifen. Meist zum 'nicht erfreuen' Anderer. Indessen hatte er sein Portemonnaie hervor geholt und neben Dane auch einen Blick zum Himmel gewand. Es sah stark nach Regen aus und wurde bereits spürbar kühler. Normalerweise machte es ihm nichts aus nass zu werden. Doch bitte nicht, wenn er gerade seine Lederjacke trug. Das wohl einzige Stück in seiner Kleidersammlung das deutlich über 200 $ hinaus wert war.
Auf Danes knappe Bemerkung das es praktisch war, das er keinen Kaffee mochte, ging er nur mit einem kurzen zustimmenden Lächeln ein. Mehr - fand er - bedarfte es dem gerade nicht. »Wäre ich hier, wenn ich das würde?« Er konnte nicht leugnen das er es vielleicht ein winziges bisschen gehofft hatte. Aber so oder so saß Lieven ungern auf Schulden. Auch auf jene die dem Anderen irgendwann plötzlich wieder einfallen könnten, sie doch auf die übliche Weise einfordern zu wollen. Sein Gegenüber nahm das Geld das er ihm reichte und drehte den Spieß promt herum. Lieven grinste schief. Schlauer Schachzug. Das musste er Dane anerkennen. Die indirekte Beleidigung war weniger nett. Doch da Lieven sich schon hatte schlimmeres anhören müssen, hatte er gelernt nicht mehr annähernd so schnell auszurasten wie früher. »Danke, aber die die Betonung liegt eben auf HATTE.« Er steckte sein eigenes Portemonnaie wieder in seine Gesäßtasche und die anderen 100 $ die er noch in der Hand hielt, zwischen die Seiten von Danes Zeitung. »Vielleicht spendest du sie einfach jemanden der sie nötiger hat.« Lieven lehnte sie wieder zurück und schwor sich den Dollarschein einfach liegen zu lassen, sollte ihn Dane diesen wieder zurück schieben.
Auch Lieven sah kurz zum Himmel hoch und hatte wohl bemerkt das es bald zu regnen anfangen würde. Wirklich lästig, diese Natur. Lievens Frage konnte Dane nicht den süffisanten Ausdruck weg wischen. »Natürlich.«, war seine Antwort. Schließlich gab es noch etliche Gründe wieso Lieven ihn hätte treffen wollen auch wenn Danes einiger Grund das Geld gewesen war. Okay, wohl eher das Prinzip, denn um 80 Euro kratze es ihn nicht- Der Stammesvampir musste in seiner Überlegung inne halten. Oh nein! Er musste sich korregieren. In den kommenden Monaten wird es ihn wahrscheinlich doch anfangen zu kratzen. Nicht, weil er zu wenig auf den Konten hatte die er über die ganze Welt verteilt besaß, ebenso wie eine beträchtliche Menge von Immobilien. Nein, es würde ihn kratzen da er kein Plus mehr machen würde. Egal wieviel Grundstock er auch hatte! Aber zurück zu Lievens noch möglichen Gründen: Da wäre zb der, das er ihn einfach hatte sehen wollen. Das enorme Ego des Drogenbosses schloss diese Möglichkeit mit als oberste ein.
Kurz nachdem Lieven ihm 100 Dollar gegeben hatte drehte Dane -wissentlich- den Spieß einfach um und erntete ein schiefes Grinsen. Auf hatte lag sie also. Dane beobachtete wie sein Gegenüber das Portemonaie weg steckte und die anderen 100 Dollar in die Zeitung klemmte. Er solle sie jemandem spenden der sie nötiger hatte. Innerlich mit den Schultern zuckend sah sich Dane um und spielte Lievens Spiel mit. Denn mehr war es für den Gen Zwei nicht. Nachdem er seinen Blick über zwei Studenten, eine alte Frau und eine wohl alleinerziehnen Mutter -dem etwas liegen gebliebenen äußeren Erscheinunsgbil dzu Urteilen- hatte wandern lassen sah er wieder zu dem jungen Mann. »Tut mir leid. Ich kann einfach niemanden entdecken.« Der es nötiger hat als er. Danes Miene war glatt aber das selbstzufriedene, ja fast höhnische Lächeln verschwand nicht.
Gerade als Dane geendet hatte platschte der erste fette Regentropfen zwischen ihnen auf den Tisch. Danes Miene verfinsterte sich und schon im nächsten Moment schüttete es wie aus Kübeln. Der Stamesvampir erhob sich in einer raschen eleganten Bewegung. »Klasse!«, fluchte er grimmig und achtete garnicht auf Lieven als er unter die Markiese des Cafes vor dem Regen in 'Sicherheit' brachte
Das Selbstbewustsein des Mannes ihm gegenüber schien enorm zu sein. Beinahe unzerrüttelbar. Und Lieven würde sogar behaupten das es weit über sein eigenes noch hinaus ging. Mit einem kurzen, nachdenklichen Kopfnicken, lehnte er sich mehr auf dem Stuhl des Cafés zurück. Setzte dich dabei leicht schräg und legte seinen Ellenbogen auf der Rückenlehne ab. »Natürlich.«, wiederholte der Fahrradkurier in einem sarkastisch angehauchten Tonfall. »Teils du mir auch deine weiteren Gedankengänge mit?« Ihn interressierte doch sehr warum genau sein Gegenüber der Meinung war, Lieven würde auch hier mit ihm sitzen, wenn er nicht noch Schulden abzuzahlen hätte.
Und wie er jetzt feststellte spielte Dane wirklich gern mal Spielchen ... oder dauernd? Denn nachdem er ihm den anderen 100 Dollarschein auch noch gegeben hatte bzw zwischen die Seiten seiner Zeitung gesteckt hatte, sah er sich um. Suchend und Lieven folgte seinem Blick über die noch hier anwesenden Leute. Zwei Studenten - zu denen Lieven unter anderen Umständen noch gehören könnte - und zwei Frauen, davon eine Ältere. Seine verschieden farbenen Augen, trafen auf die Amethysten Danes, als dieser ihn wieder an sah. Ein höhnisches Grinsen lag auf dessen Lippen. Er machte sich eindeutig lustig über ihn. »Ich bin sicher wenn du dich ein wenig mehr anstrengst.« und er nicht nur in der unmittelbaren Umgebung sucht. »dann findest du früher oder später sicher noch jemanden.« Beabsichtigt zwinkerte Lieven ihm aufmunternt zu. Er hatte kein Problem damit sich und andere auch einmal auf die Schippe zu nehmen. Solang man es nicht übertrieb.
Kurze Zeit später fiel dann schon der erste Tropfen vom Himmel. Mitten auf den Tisch der die beiden Männer von einander trennte. Es dauerte kaum eine Minute da folgten die nächsten in Unmassen. Mit minimaler Verzögerung folgte der junge Kurier Dane unter die Markise. Und betrachtete kurz die Arme seiner Lederjacke. Zu viel hatte sie noch nicht abgekommen. Sie dürfte das Disaster also überleben. Wenn er einen Weg fand einigermaßen trocken nach Hause zu kommen. »Ich schätze ich habe nicht das Glück das du in die Gleiche Richung musst wie ich, mh?«, damit überging er das sarkastische fluchen von Dane. Und selbst wenn dieser mit einem Wagen hier sein sollte und dann auch noch in gleiche Richtung muss, würde er Lieven sicher nicht mitnehmen.
Es war eigendlich klar gewesen das Lieven Danes Gedankengänge gerne hören würde. Doch dieser zuckte nur leicht mit den Schultern -eine elegante und geschmeidige Bewegung. »Nur das Offentsichtliche.« Und das, das Dane ihn wohl doch etwas gereizt hatte, mit dem Geld. Und er schätze den Menschen so ein, das er auf dieses 'Spiel' durchaus eingehen würde. Was er ja nun auch getan hatte - indem er dieses Treffen vereinbart hatte. Kurz darauf nahm Dane das nächste kleine Spielchen auf -spielen tat er wirklich gerne, schließlich musste es doch etwas amüsantes daran geben, ewig bzw lange zu leben. Doch Lieven war der Meinung das, wenn Dane sich etwas anstrengen würde, er noch jemanden finden wird. »Nur ob ich mir wirklich die Mühe machen sollte, so lange zu suchen?«, hakte er eher rhetorisch gemeint nach und verzog leicht amüsiert seinen Mund. Ja doch, dieser Kerl hier vor ihm besaß Humor, das konnte Dane nicht anders beschreiben. Und ein gutes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Schätzungsweise. Er wirkte auf die kleine Beleidigung die der Stammesvampir zuvor ausgesprochen hatte zumindest nicht sauer oder beleidigt.
Kurz darauf fielen dann schon erst die Tropfen und Lieven flüchtete ihm nach, unter die Markise. Danes Blick glitt zu der Lederjacke des Mannes. »Sie wird es überleben.« Interesse an der Jacke an sich schwang jedoch nicht in dieser Floskel mit. Der Gen Zwei horchte auf als seine 'Verabredung' ihn indirekt, und indem er um den heißen Brei herum redete, fragte, ob Dane ihn nicht würde mitnehmen können. Beiehungsweise wollen war hier wohl viel mehr die Frage. Danes dunkelviolette Augen fixierten den Menschen. »Wenn du ebenfalls in die Stadt rein musst, dann schon.«, sagte er schließlich. Und war sich ziemlich sicher das sein Gegenüber mit dieser Antwort sicherlich nicht gerechnet hat.
Das Offensichtliche? Lieven neigte seinen Kopf etwas links und betrachtete seinen Gegenüber genau. Einen ganzen Moment lang ehe er den Mund zu seinem so typischen schiefen Grinsen verzog. »Du meinst ich bin auch hier, weil ich dich wiedersehen wollte?« Es war weniger wirklich eine Frage, als eine Feststellung. Er konnte sich gut vorstellen das Dane dies - bei seinem Ego - dachte. Oder vielleicht schlichtweg annahm. Irgendwie 'vorraussetzte'. Die eigtl Frage war, ob dem denn wirklich so war? Nun, Lieven konnte nicht leugnen das der Anblick den er hatte, durchaus anziehend war. Was ihn im Moment jedoch mehr beeindruckte war die Tatsache das Dane wohl äußert gern spielte und sei es nur ein wörtlicher Schlagabtausch wie sie Zwei ihn gerade führten. Lieven stand auf Herausforderungen jeder Art und mochte derartige Unterhaltungen ganz gern. Nur fand man so schwer Leute die vernünftig darauf eingingen. »Da höre ich ja glatt ein 'ich will gar nicht mehr Suchen' heraus. Hast du jetzt schon so einen Narren an mir gefressen? Ich fühle mich geschmeichelt.« Der junge Mann grinste schon wieder. Natürlich hätte man Danes Worte auch anders deuten können. Und er war sich sicher, das sie sogar anders gemeint waren. Eher auf die Weise, das er das Beste 'armer Schlucker - Exemplar' schon vor sich hatte. Oder etwas in der Art. Innerlich zuckte er mit den Schultern.
Kaum hatten sie das Geschäftliche erlerdigt, begann es auch schon wie aus Eimern zu schüttern. Weshalb Lieven seiner Verabredung unter die Markise des Cafés gefolgt war. Er hob seinen Blick von den Ärmeln seiner Lederjacke und sah zu Dane neben sich. »Versprochen?« Als er dies sagte, hatte er einen Mundwinkel leicht nach oben gezogen. Und gerade fiel ihm wieder auf, was für eine seltene Farbe die Augen von Dane hatten. Ob das eine Art Gendefekt war? Ähnlich wie bei ihm selbst? Irgendwann würde er ihn mal darauf ansprechen. Jetzt wurde seine Aufmerksamkeit allerdings wieder ein eine andere Richtung gelenkt, denn Dane musste in die selbe Richtung wie er. War nur noch die Frage ob er ihn mitnehmen würde. »Wenn du hier nicht zu Fuß her gekommen bist, würde ich mich breit schlagen lassen, in deinem Wagen mit zu fahren.«setzte Lieven rotzfrech an. Allerdings - auch wenn diese Aussage das vermuten lies - war er nicht der Typ der sich einfach irgendwo uneingeladen hinbegab. Deshalb fügte er noch ein: »Wenn es dir nichts ausmacht.«, hinzu. Warum auch immer rechnete er jedoch weniger mit einem ja.
Dane beobachtete sein Gegenüber. Dieser neigte seinen Kopf etwas zur Seite und sah ihn so -etwas schief- an. Und dachte anscheinend über die Bedeutung seiner Worte nach. Der Stammesvampir sah das schiefe Grinsen und zog anerkennend seine Brauen hoch. »Schlaues Kerlchen.« Seine Mundwinkel zuckten und verrieten das diese zwei Worte eher neckend als beleidigend gemeint waren. Der Gen Zwei bekam immer mehr den Eindruck das Lieven ungefair genauso gerne diese Art von Spiel spielte, wie er selber. Zumindest ging er immer wieder auf diese kleinen herausfordernden Unterhaltungen ein. Etwas, bei dem Dane sagen musste, das ihm das durchaus gefiel.
Und erneut verdrehte der Mann ihm die Worte im Mund. Nun, Mann, oder Junge? Hatte er gerade Mann gedacht? Auch egal. »Süß wie es dich freuen würde, wenn es nur der Fall wäre.« Er musterte die Züge seines Gegenübers und war der Meinung das dieser es mit voller Absicht falsch verstanden hatte. Aber gerade hatte er dagegen nichts einzuwenden.
Nun standen sie unter der Markise vor dem kleinen Café Crema und es schüttete wie aus Kübeln. Lieven hob seinen Blick von seiner Lederjacke während Dane sich gerade die Ärmel seines Hemdes gerade nach unten strich. Der Stammesvampir sah das leichte Lächeln. »Ich verspreche nie etwas. So hab ich nichts Falsches getan wenn ich es brechen müsste.« Was wirklich, wirklich oft vor kam. Nun, aber die Menschen waren auch so unglaublich naiv und leichtgläubig! Sie wollen nur das glauben was sie sehen ... und sie sehen wahrhaft wenig. Danes Miene verfinsterte sich etwas als er den rotzfrechen Kommentar hörte. Diese 'Selbst-Einladung'. Als wäre es ein Privileg für Dane, würde er Lieven mitnehmen. Doch es folgte ein Wenn es dir nichts ausmacht. Dane neigte seinen Kofp etwas zur Seite. »Du hast dich gerade noch so gerettet.« Er blickte kurz auf seinen Blackberry der ihm mit einem unaufdringlichen Leuchten mitteilte das er bald einen Termin hatte. Dane steckte das Gerät wieder in seine Hosentasche und sah zu Lieven. »Deine Lederjacke hat glück.« Das war die Aufforderung ihm zu folgen und mit einem etwas missmutigen Gesichtausdruck trat Dane in den Regen hinaus.
Etwas weiter rechts, auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich ein schwarzer BMW Z4 Coupe auf den Dane nun zusteuerte während er seine Schlüssel zog und sich die Sicherungen des Wagen mit einem aufleuchten der Scheinwerfer und einem leichten Piepen, entriegelten.
Lieven musste doch tatsächlich leicht lachen, als Dane ihn ein schlaues Kerlchen nannte. »Danke, ich weiß.« Auch wenn er es sehr gern zu seinem Vorteil nutze, das ihn so einige gern unterschätzten. Einfach weil er eher an einem Straßenjungen erinnern würde, als an einem Studenten. Nur gab es doch ein paar Jungs von der Straßen, die mehr auf den Kasten hatten, als jene die noch brav weiter die Schulbank drückten.
Tja und das sie beide Spielchen mochten, wurde in ihrem Gespräch immer deutlicher. Denn Dane schien wirklich immer eine passende Antwort parat zu haben. »Wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt.« Darauf das er als süß betitelt wurde - bzw seine evtl vorhanden Freude - ging er nicht weiter ein. Er sah darin keinerlei Beleidigung. Unangenehm wird es nur wenn der jenige es ausspricht, als würde er über ein Baby reden, dem er am liebsten in die Wangen kneifen möchte. Darauf konnte auch Lieven gut verzichten.
Während sie dann nun Schutz vor dem Regen gesucht hatten, erklärte Dane ihm, das er nie Versprechen gab. Wobei er sich gerade die Ärmel seines Hemdes herunter strich und die Linien seines Tattoo's verbarg. »Kluge Einstellung.«, musste Lieven anerkennend feststellen. Es war wirklich das beste wenn man keine Versprechen gab. Schon allein deswegen, weil man sich nie hundert prozentig sicher sein kann, das man es wirklich hält. Vielleicht sollte er selbst es ab sofort auch so halten. Nicht das er sonderlich oft Versprechen gab, aber dennoch ... Etwas später konnte er beobachten wie das Gesicht seines Gegenübers sich verfinsterte, als er sich praktisch selbst einlud. Sein Lächeln bekam kurz etwas entschuldigendes, aber es haftete ihm noch immer eine gewisse 'Frechheit' an. »Hin und wieder weiß ich wann ich den Bogen nicht überspannen sollte.« Manchmal überspannte er ihn allerdings auch gern mit Absicht. Und sei es nur um zu sehen was denn dabei herauskommt.
Nachdem er Dane noch dabei zugesehen hatte, wie dieser einen Blick auf sein Blackberry geworfen hatte, kam die indirekte Aufforderung ihm zu folgen. »Welch ein Glück für mich, das sie ohne mich nicht weit kommt.« Womit der junge Mann meinte, das er Glück hatte, dank seiner Jacke ebenfalls mitfahren zu dürfen. Den Scherz sollte man wohl von allein erkennen. Bei seinen Worten war er Dane bereits nach in den Regen und dann zu dessen Wagen. Der sich als ein BMW Z4 Coupe herausstellte. Ein schwarzer Traumschlitten, bei dessen Anblick Lieven ja fast einen Ständer in der Hose bekommen könnte. Er wartete bis Dane ihn geöffent und eingestiegen war und folgte abermals, dem anderem Mann. Dieses Mal eben in dessen Wagen. »Hast du die 343 PS schon mal ordentlich ausgetestet?« Hakte der Fahradkurier sofort nach, als er sich in den Beifahrersitz hat fallen lassen. Aber er war sich sicher die Antwort würde ein klares ja sein. Der Wagen war der Wahnsinn.
Lieven lachte leicht und meinte, das er es wüsste. Na, also lachen konnte der Kerl also auch. Dane lachte selbst eher selten und wenn war es eher ein spottendes oder kaltes Lachen. Wirklich ehrlich meinte er es fast nie. Nein, das er es mal ehrlich gemeint hatte, war wirklich schon ziemlich lange her, wenn er so darüber nachdachte. Nun gab das 'schlaue Kerlchen' eine typische Floskel von sich und Dane zuckte mit den Schultern. Doch im nächsten Augenblick fixierte er den jungen Menschen. »Das heißt also, du hoffst das ich einen Narren an dir fresse?« Der Stammesvampir neigte, ganz wie seine eher raubtierhaften Züge es ihm vorgeben, leicht seinen Kopf zur Seite. Es war wieder nur ein kleiner verbaler Schlagabtausch und er war sich ziemlich sicher das Lieven ihm wieder genauso das Wort im Mund verdrehen wird, wie Dane es selbst gerade getan hatte.
Nun standen sie unter der Markise und der über 600 Jahre alte Stammesvampir bekam von einem jungen Menschen -den er auf ca anfang 20 schätze- anerkennende Worte. An sich war die Situation schon wirklich amüsant. Besonders wenn man 'etwas' von sich selbst eingenommen ist. »Ich weiß.«, waren deshalb nur Danes Worte darauf. Während Danes Züge sich kurz darauf verfinsterten trat etwas entschuldigendes in Lievens Miene. Er weiß ab und zu, wenn er den Bogen überspannt. »Ist auch besser so, sonst fliegst du öfter auf die Schnautze als dir vielleicht lieb ist.« Was? Durfte er als Engländer der er war, etwa keine Worte wie 'Schnautze' benutzen? Also wirklich ... kindergarten. Amerika färbt nuneinmal ab ...
Lieven hatte Glück, denn Dane musste ebenfalls wie er in die Stadt. Und es folgte ein kleiner Scherz nachdem der Gen Zwei den Menschen aufgefordert hatte ihm zu seinem Auto zu folgen. »Ich schätze es sollte dann wohl nie Kleidung mit einem Eigenleben entwickelt werden.« Wie ernst er das meinte, das durfte Lieven selber entscheiden. Als sie beim BMW angekommen waren, war Danes Hemd leider nasser als er gehofft hatte. Etwas was ihm nicht gerade gefiel, man es wohl aber nicht ändern konnte. Und als wäre das nicht noch genug, wurde der Regenguss nur noch stärker! Dane stieg in den Z4, Lieven folge und die Tür ging mit einem angenehmen Geräusch zu. Es folgte gleich ein Kommentar von Lieven während Dane an seinem wirklich ziemlich nassem Hemd zupfte. So würde er also zu seinem nächsten Termin kommen ... Wunderbar!
Dane blickte zur Seite. »Unter anderem auch die 343, ja.« Obwohl auch schonmal 500 PS dabei waren ... Er steckte den Schlüssel in die Zündung und der Wagen sprang mit einem herrlichen Schnurren an. Ebenso wie das Radio -auf MP3 geschaltet- ansprang und ein Dubstep Remix von Requiem for a Dream bei Minute 2:10 anfing ... da, wo Dane den Wagen ausgestelt hatte. Er blickte in den Rückspiegel und scherte dann aus der Parklücke aus. Oh ja, er liebte diesen Wagen. Das Baby war einfach herrlich. Und die arschteure Lederausstattung war nicht nur bequem sondern verströhmte auch diesen herrlichen Ledergeruch.
Doch dieser Typ war amüsant und er meinte das nicht auf die lächerliche Weise, sondern auf eine interessante Art. Eine von diesen, die einen dazu bringen konnten, immer mehr sagen zu wollen, nur um die Reaktion des Anderen auf die eigenen Worte zu sehen. Lieven war zudem jemand der durchaus viel lachte, wenn es etwas zu lachen gab. Er wäre ein Lügner wenn er behaupten würde, das er nicht auch ab und an über andere lachte. Wenn er allerdings gedacht hatte, das er mit seinem Lachen evtl von seinen Worten ablenkte, dann lag er damit falsch. Nicht das er es vorgehabt hätte, doch Dane fixierte ihn bereits wieder und dieses Mal war er der jenige der die Worte seines Gegenübers verdrehte. »Heißt das du würdest dich freuen, falls es mir gefallen würde, wenn du einen Narren an mir gefressen hättest?« Stellte Lieven eine Gegenfrage und ... wollte er denn das Dane einen Narren an ihm frisst? Das war etwas das er jetzt noch nicht beantworten konnte, während er die anmutig wirkende 'Geste' seines Gesprächspartners bertachtete. Die Art und Weise wie er seinen Kopf leicht zur Seite geneigt hatte.
Überhaupt - fiel es Lieven gerade auf - wirkten viele von Danes Bewegungen eleganter und gemscheidiger? als die von Anderen. Und er hatte schon eine eine handvoll Menschen gesehen, bei denen einfach jede Bewegunge etwas fließendes hatte. Aber bei ihm hier ... da war noch irgendetwas anderes. Von dessen Selbstbewusstsein abgesehen, das er als sie unter der Markise standen, wieder einen kleinen Moment lang unterstrich, als er nur ein knappes 'ich weiß' von sich gab. »Ich bin ziemlich gut darin mich abzufangen.«, waren Lievens nächsten Worte. Der nicht ahnen konnte das Dane genauso wie er ursprünglich aus England stammte. Er selbst hatte sich den etwas 'feineren' Umgangston aus London hier in den USA schnell abgewöhnt. Ein Aktzent war bei ihm kaum noch vorhanden.
Als er dem Mann mit den amethystfarbenen Augen zu seinem BMW folgte, machte dieser ebenfalls einen Scherz. Zumindest hielt Lieven dessen Bemerkung für einen. »Wenn würde ich gewiss keine von denen kaufen, am Ende beschweren sie sich die Klamotten noch, wenn sie im 'Eifer des Gefechts' auf dem Boden landen.« Und da war es wieder. Sein typisches freches, schiefes und selbstbewusstes Lächeln. Er war sich sicher das Dane sich gut denken konnte, was Lieven mit 'im Eifer des Gefechts' meinte. Sein Blick glitt dabei rüber zu Dane. Das Hemd von dem Kerl war praktisch komplett durchgeweicht, wie er jetzt feststellte. Die blau und grün farbene Augen betrachteten den nassen Stoff, bevor Lieven Danes Gesicht ansah. »Ich könnte dir mein Shirt leihen.«, bot ihm einfach an. Vielleicht als 'Dankeschön' das Dane ihm vor dem Regen gerettet hatte. Es war ein schlichtes weißes Shirt und besser als ein nasses Hemd, wie Lieven fand. Dane konnte das natürlich anders sehen, denn er selbst hatte keine Ahnung was für eine Art von Termin dieser wohl noch hatte.
Soblad der andere Mann den Schlüssel in die Zündung seines Z4 steckte, sprang nicht nur der Motor an. Sondern auch etwas das von Dubstep sein musste. Einen ordentlichen Musikgeschmack hatte er also auch. Verdammt Lieven könnte ewig in dieser Karre sitzen. Allein schon wegen dem herrlichen Ledergeruch der von den Sitzen ausging. »Ich schätze das heißt, du hattes auch schon 'Babies' mit mehr PS, mh?« Bisher konnte er nur davon träumen so einen Wagen eines Tages selbst zu besitzen oder überhaupt ein Auto und das obwohl er einen Führerschein besaß.