Das Wetter hatte sich die letzten Tage nicht wirklich aufgebessert. Die Wolken hingen trüb und grau am Himmel und liesen darauf deuten das es jederzeit wieder zu regnen beginnen könnte. Noch tat es dies nicht. Den ganzen Tag schon nicht. Vielleicht würde der Himmel sich nachts ausschütten. Lieven war das reichlich egal. Er hatte den halben Tag - wie jeden Tag - auf seinem Bike verbracht und sich um die anfallenden Auslieferungen gekümmert. Heute zu seinem Glück ohne klatschnass dabei zu werden. Dennoch konnte er leider fühlen wie sich wohl zumindest eine Erkältung anschlich, weil den gestrigen Vormittag beinahe pausenlos im Regen hatte verbringen dürfen. Aber was solche Dinge anging, war sein Motto dann doch eher 'was ihn nicht umbrachte ... ' Also er lies er sich auch nicht sein wöchentliches Training nehmen. Dazu liebte er das Kickboxen zu sehr. Er brauchte es hin und wieder einfach sich ordentlich auspowern zu können.
Auch Danes Anruf, ob sie sich heute Abend treffen könnten, da er noch sein Shirt hatte, lies ihn von diesem Vorhaben nicht abbringen. Das der Mann mit dem faszinierenden, fast kompletten Körpertattoo, allerdings wirklich zusagt hatte ihn zum Training zu belgleiten, war doch ein wenig verwunderlich gewesen. Nicht das er sich nicht vorstellen konnte, das Dane solchen Sportarten evtl selber gern nachging. Nein, es lag mehr daran, das Lieven - trotz seines Selbstbewusstseins - nicht davon ausgegangen war, das dieser einen ganzen Abend mit ihm verbringen wollte. Nicht nach seiner letzten Aktion, bei der er den fremden BMW Z4 Coupé zu Schrott hätte fahren können.
Jetzt stand er, all diesen Gedanken ungeachtet, an der Wand des Hauses in dem sich Bostons Boxing Club: The Ring befand. Seine Sporttasche vor den Füßen. Eine seiner Black Death Zigaretten zwischen den weichen, geschwungenen Lippen. Das Haar war nicht wirklich gesytlt wie sonst, so das seine natürlichen Locken zum Vorschein kamen und leicht zerwühlt aussahen. Fast als wäre er erst aus den warmen Laken seines Bettes gestiegen. Nur seine angespannte Körperhaltung verriet das dem nicht der Fall war. Er brauchte dieses Training gerade wirklich. Das Auspowern, bis man kaum noch stehen konnte und sich wirklich jeder Muskeln herrlich angewärmt hatte und beinahe schon in den Gliedern brannte. Das war genau das, was Lievens Kopf frei machte und ihn jeden anderen Scheiß vergessen lies. Mit seiner freien Hand griff er in die Hosentasche seiner zerrissenen Jeans und zog sein Pearl Flip heraus und warf einen Blick auf die Anzeige. Dane hatte noch Zeit, doch Lieven wurde allmählich 'nervös'. Es kribbelte förmlich in jeder Faser seines Körpers ...
Zwei Tage ist es her seid dieses verdammte Unwetter war. Und der Himmel sah immer noch nicht nach fröhlichem Sonnenschein aus. Wäre aber auch vrwunderlich gewesen. Und im Allgemeinen passte das Wetter doch prächtig zu Danes Laune. Das Gespräch mit seinem Boss war alles andere als glänzend verlaufen. Okay, das ist übertrieben. Es war ganz okay gelaufen was daran lag das Dane wusste wie man sich auszudrücken hatte. Und auch daran, das er eben nicht ganz unbekannt und auch nicht ganz unbedeutend war. Doch im Allgemeinen hatte er an dem Abend trotzdem sein Fett weg bekommen. Und es war -nach dem Brasiliendebakel- noch eine miese Nachricht auf ihn zugekommen. Igrend ein Kurier, einer, der ganz weit unten an der Nahrungskette stand, ein Niemand, ein Nichts, nur irgend so nen Arbeitssklave, hatte eine Ladung hochgehen lassen. Etwas, was Dane im Augenblick garnicht brauchen konnte. Doch ändern konnte er es auch nicht mehr, was geschehen ist, ist geschehen. Aber es würde Konsequenzen mit sich ziehen. Besonders für den Kurier ... wenn denn ausfindig gemacht wurde, welcher arme Esel das 'große Los' gezogen hat. Und Dane würde mit verknügen auf der armen Sau herum trampeln wenn sie schon auf dem Boden liegt ...!
Er hatte heute Vormittag Lieven angerufen und gefragt ob sie sich heute abend treffen konnten. Weil er schließlich noch das Shirt des Menschen hatte. Als dieser ihm eröffnet hatte das er zum Training ginge hatte Dane, nach kurzem Überlegen tatsächlich zugesagt das er ihn begleiten würde. Und wenn er sich nicht ganz getäuscht hatte, würde er sagen das er so etwas wie Verwunderung in der Stimme des Mannes gehört hatte. Und es gab mehrere mögliche Gründe dafür ... welcher es am Ende war konnte Dane nur mutmaßen. Nun, warum er zugesagt hatte? Boxen ... im Grunde war es dumm, denn er war stärker als ein Mensch. Aber vielleicht würde es ihm ja etwas Genugtuung verschaffen auf irgend einen armen Tropf einzuprügeln ... na mal sehen.
Dane fuhr mit seinem Z4 vor. Einfach weil dieses Baby sein Standartwagen war. Er war mit der 'Normalste' wenn man es so will. Wobei, er hatte auch einen Landrover ... Er würde heute nicht untätig zuschauen, nein, so jemand war er nicht. Auch hatte er sich heute wirklich 'legere' abgezogen. Chino, Muskelshirt und Hemd. In seiner Sporttasche befanden sich noch Lievens weißes Shirt, schwarze Chucks und eine graue Sporthose. Unter Anderem. Er parkte den Z4 am Straßenrand und stellte den Motor ab. Als er suasstieg und den wagen mit einem Piepen und Aufblinken der Scheinwerfer verriegelte entdeckte er Lieven schon. Der Mensch wirkte unausgeglichen. Dane schulterte seine Sporttasche. Die Ärmel des Hemdes waren halb hochgektempelt sodass man Teile seiner Dermaglyphen sehen konnte. Er würde es nachher ganz aussziehen. Sein violettfarbener Blick glitt über Lievens Gesicht welches gerade nach unten blickte und so etwas im Schatten lag. Der Mann sah auf sein Handy. »Ich bin rechtzeitig.«, meldete der Stammesvampir sich zu Wort. Er bemerkte die Locken von Lievens Haar und verzog seinen Mund zu einem angedeuteten schiefen Grinsen. »Niedlich.«
Von einer ihm bekannten Stimme aus den Gedanken gerissen, hob Lieven seinen Kopf. Wobei er in einer nebensächlichen Geste sein Handy wieder zurück in die rechte vordere Tasche seiner Jeans steckte. »Sonst wäre ich schon vorgegangen.«, antwortete er Dane ehrlich, während er seinen Kopf wieder ganz hob und zu den anderen Mann sah. Dabei hob er seine rechte Hand an den Mund und nahm einen letzten Zug seiner Kippe, die zw Zeige - und Mittelfinger der Hand 'eingeklemmt' war. Er musste feststellen das sein Gegenüber offenbar einfach alles tragen konnte und dennoch immer einen gewissen Eindruck hinterlies. Ihm fielen wieder die feinen schwarzen Linien, auf dessen Unterarmen auf. Einfach weil sie dadurch das Dane die Ärmel des Hemdes hochgekrämpelt hatte, freilagen. Als er seinen Zigarettenstumpel von sich schnippte, darauf achtend seinen wohl heutigen Trainingspartner nicht zu erwischen, sprach Dane ihn anscheinend auf seine heutige Frisur an. Seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen, wobei er sich mit einer Hand durch die Locken strich. »Ich wusste es würde dir gefallen.« Eigtl hatte er sich darüber so gar keine Gedanken gemacht. Aber der Spruch war typisch er selbst.
Während er sich nach unten beugte um nach seiner Tasche zu greifen, glitt sein Blick an Dane vorbei. Er war mit seinem BMW gekommen. Was ihm auffiel, weil dieser direkt am Straßenrand vor dem Gebäude geparkt war. Das Grinsen, als er an die Fahrt vor zwei Tagen dachte, konnte er nicht verbergen. »Wie ich sehe scheint dein Hintern ja noch heil zu sein.« So von wegen: 'Man hat dir wohl doch nicht den Arsch aufgerissen'. Mit diesen Worten begab sich Lieven bereits zur riesigen Stahltür die in das Haus zum BoxingClub führte. Ohne wirklich darauf zu achten das Dane ihn folgte. Er ging davon aus das dieser das schon tun würde. Sein Shirt konnte er ihm auch später noch wieder geben. Die blaue Tür von der schon etwas die Farbe abblätterte hielt er offen und lies seiner Begleitung am Ende doch den Vortritt. »Wir müssen mit dem Lastaufzug nach oben.« Erklärte er, wobei er mit dem Kopf in besagte Richtung nickte. Das Gebäude sah glich einer alten Lagerhalle. Durchaus möglich das es das auch einmal war. Lieven hatte davon keine Ahnung. Der Club war eher ein Geheimtipp gewesen. »Ist dir Kickboxen vertraut oder bevorzugst du was anderes?«, wenn war es kein Problem hier jemanden zu finden, der genau das beherrschte. Hier konnte man auf wirklich jede Art boxen.
Lieven drehte sich noch ein Stück zu ihm herum als sich Dane zu Wort meldete. Der Blick des Stammesvampir blieb an der Zigarette hängen die Lieven zwischen seinen Lippen hatte bevor er wohl seinen letzten Zug nahm und die Kippe zwischen Zeige- udn Mittelfinger einklemmte. »Ich glaube ich hätte dann auch rein gefunden.« Der Subtext war: Und wäre nicht wie ein kleines Mädchen heulend vor dem Eingang stehen geblieben. Von Lieven Lippen glitt Danes dunkelvioletter Blick zu den feinen Linien des Tattoos ehe er in die zwei verschieden farbigen Augen blickte. Und seinen Kommentar zu den Locken des Mannes nicht verkneifen konnte. Lieven trich sich durch die Locken und grinste schief. Sein Kommentar würde Dane, würde er den Mann schon länger kennen, wohl als typisch bezeichnen. »Ich hoffe du hast nicht zu lange vor dem Spiegel gestanden. Ich komm mir immer so mies vor wenn man sich so einen Aufwand wegen mir macht.« Danes Stimme triefte vor Sarkasmus und er grinste ebenfalls schief und amüsiert.
Dane bemerkte den Blick von Lieven auf seinem BMW und hob seine Brauen fast schon warnend als er das Grinsen sah. So als wollet er sagen: Sag lieber nichts falsches. Den Vorfall von vor zwei Tagen mussten sie nicht unbedingt wiederholen. Genau genommen war es das Letzte, was Dane wollte. »Nur augenscheinlich.« Sein Hintern, meinte er damit und folgte Lieven ohne weitere Worte zur Eisentür. Dieser hielt ihm diese auch ganz galant auf. »Da hat ja jemand Manieren.« Ganz nach dem Motto: 'Na sowas!' Sie traten in die alte Lagerhalle und Danes Blick glitt nach Lievens beschreibung zu dem Lastenaufzug. Dann ging er zu diesem und schob die Türen auf eher rein trat. »Ich war schonmal für ein paar Jahre in Korea und hab mich in Taekwondo ausprobiert. Boxen war ich auch schon aber Kickboxen hab ich mir nur mal angesehen.« Aber schließlich beinhaltete es Elemente des Taekwondo. Dane stellte die Tasche neben sich auf den Boden. »Ich werd schon keine allzu schlechte Figur machen.« Er verzog seinen Mund zu einem angedeuteten Lächeln. »Du brauchst keine Angst haben, das ich dich blamiere.« Natürlich war der Satz neckend gemeint. Wenn Lieven sein Trainingspartner werden würde, wenn auch nur für eine Runde, würde der Stammesvampir wirklich spaß daran haben dem Menschen zu zeigen wie 'schlecht' er wirklich war.
Lieven war froh das Dane keinen dämlichen Kommentar dazu ab gab, das rauchen schädlich wäre. Obwohl er dessen Blick deutlich zu der Zigarette zwischen seinen Lippen hatte wandern sehen. Er hasste diese Sprüche. Es war seine Gesundheit, also konnte er damit machen was er wollte. »Sicher? Ich wäre auch wieder rausgekommen und hätte dich an die Hand genommen« versprach er ihn spielerisch, verkniff sich dieser Mal allerdings das Augenzwinkern. Dafür war sein amüsiertes Lächeln deutlich zu sehen. Das nicht verschwand als Lieven auf seine Locken angesprochen wurde. Er war sich sicher das sich der Andere diesen Kommentar einfach nicht hatte verkneifen können. »Du machst dir unnötig Sorgen. Ich bin praktisch so aus dem Bett gefallen.« Auf irnonische Weise versuchte er damit Dane - in ermamgelung eines anderen Wortes - zu 'trösten'. Heute hatte er schlichtweg keine wirkliche Lust gehabt sich um seine Haare zu kümmern. Bei einem evtl Regenschauer, wäre früher oder später eh alles für die Katz gewesen.
Den Blick der ihm zugeworfen wurde, als er zu dem BMW sah, bemerkte er im Moment nicht, da er damit beschäftigt gewesen war seine Tasche hoch zu heben. Die er dann schulterte und sich auf den Weg zum Eingang machte. »Mh ... ich kann mir ja später noch ein genaueres Urteil bilden.«, über seinen Hintern. Immerhin gab es hier Gemeinschaftsduschen xD. Aber unterschwellig war es auch durchaus möglich das Lieven ihm gerade mehr anbot, als nur das Boxtraining. Darüber war er sich selbst im Moment nicht so einig. Er hielt wenige Minuten später die Stahltür auf und lies Dane vorgehen. »Hin und wieder bin ich für eine Überraschung gut.« Sein Lächeln war vielsagend, als er auf den Hinweis mit den bei ihm überraschender Weise vorhanden Manieren einging. Die Tür knallte mit einem eisernen Klacken ins Schloss, als Beide bereits den Lastenaufzug betraten. Lieven beträtige einen Knopf und das Dinge setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Nach oben. »Das beantwortet meine Frage ausschweifend.« Den beeindruckenden Klang in seiner Stimme, der eben durchaus vorhanden war, konnte Lieven nicht verbergen. Er hatte aber auch nicht vorgehabt dies zu tun.
Der Kurier stand im Aufzug den gegenüber und lies seine Tasche ebenfalls auf den Boden fallen. »Oh, ich kann mich gut erinnern das du hervorragend darin bist keine ' schlechte Figur zu machen'.« Seine Lippen verzogen sich zu einem neckenden und wissenden Grinsen. »Und ich mache mir ehr Gedanken darüber, wen ich dir als angemessenen Trainingspartner zuschiebe.« Lieven war niemand der es sich annahm, wenn sich Leute die er irgendwo mit hin nahm dämlich anstellten. Sie blamierten sich höchstens selbst. Nicht ihn, Aber Dane ging er vollkommen vom Gegenteil aus.
Lieven schnippte seine Kippe weg verpsrach Dane dann das er auch wieder raus gekommen wäre um ihn rein zu holen. Dieser verzog sein Gesicht. »Wirklich reizend von dir. Ich hätte mich alleine sicher nicht rein getraut.« Und gerade klang Danes Stimme todernst. Nur das amüsierte Funkeln in den dunkelvioletten Augen verriet das er diesen Satz alles andere als ernst meinte. Und Dane machte sich anscheinend unnötig 'Sorgen' denn Lieven war praktisch aus dem Bett gefallen. »Dann ist mein Gewissen ja beruhigt.« Fragt sich nur: Welches Gewissen?
Den warnenden Blick hatte der Mensch nicht gesehen und kurz darauf folgte ein Satz den man, auch ohne so denken zu müssen, als Doppeldeutig ansehen konnte. »Ich wette da bist du schon scharf drauf.« Und da war er wieder. Dieser ganz eigene, selbtverliebte und fast schon arrogante Klang des Drogenbosses. Dane trat durch die ihm offen gehaltene Tür hindurch und ihm wurde gesagt das sein Gegenüber immer für Überraschungen gut ist. Eine Standartfloskel. »D abin ich mir noch nicht ganz einig.« Die natürliche skepsis des Gen Zwei und er hatte das vielsagende Lächeln durchaus bemerkt. Die Tür fiel ins Schloss und wenig später traten beide in den Lastenaugzug der mit einem Ruck nach oben fuhr. In besagtem Fahrstuhl bemerkte Dane den beeindruckten Klang in Lievens Stimme doch er war nachvollziehbar. Schließlich schätzte der Mensch Dane auf ungefair mitte 20 ein. Ein Alter, bei dem man vlt mit dem Studium fertig war und in seinem Beruf gerade erst anfängt durchzustarten. Nur war Dane eben ein paar Jährchen älter als Lieven vermutete.
Lieven stand ihm nun gegenüber während der Fahrstuhl nach oben fuhr und ließ ebenfalls seine Tasche zu Boden fallen. Dane neigte seinen Kopf zru Seite als er das neckende und wissende Lächeln auf den Lippen des jungen Mannes sah. Wieder etwas, das an den zweideutigen Kommetar von eben anschloss. Danes Miene wurde ein Tick selbstverliebt. »Ich weiß.« Sein Gegenüber machte sich über einen angenmessenen Trainingspartner sorgen. Gerade als der Lastenaufzug ankam. Dane hatte sich schon seine Tasche geschnappt und trat nun auf Lieven zu. »Wie wäre es mit dir?« Er neigte seinen Kopf etwas schief und fixierte den Mann. Die Türen gingen auf. »Oder hast du angst, Lieven?« Nun war er es, der seinen Mund zu einem neckenden Lächeln verzog ehe er sich abwand und aus dem Aufzug trat und gleich in Logo von 'The Ring' entdeckte. Die 'Kampfgeräusche' kamen von rechts. Waren links also die Umkleiden oder auch rechts? Er blieb stehen und wand sich abwartend Lieven zu.
Würde man nicht in Danes Augen dieses amüsierte Funkeln erkennen, so müsste er sich fragen ob er seinen Satz wirklich ernst meinte. »Ich werd immer in der Nähe bleiben, versprochen.«, sprang er auch auf dieses 'Spiel' an. Allerdings klang er nicht ganz so ernst wie der andere Mann. Seine Stimme war neutraler, aber die Worte genauso scherzhaft gemeint, wie die auf die er reagiert hatte. Und Danes Gewissen war angeblich beruhigt, als er hörte, das Lieven sich nicht extra für ihn zurecht gemacht hatte. Man hörte den leichten Sarkasmus heraus und er bezweifelte das überhaupt irgendjemand wegen solcher Dinge ein schlechtes Gewissen bekommen würde. Weswegen seine Antwort dieses mal auch knapp ausfiel:»Schön«
Lieven zuckte mit den Schultern als dieser selbstverliebte - für Dane wohl charakteristische - Klang zu hören war. »Möglich das dem so ist ... «, vielleicht aber auch nicht, schwang dem Ganzen nach. Allerdings konnte Lieven nicht leugnen, das er einer erneuten nackten Ansicht von Danes Körper nicht abgeneigt war. Während sie kurz darauf die Lagerhalle betraten, zweifelte seine Begleitung daran, das er für Überraschungen gut war. Bzw war er sich noch nicht sicher ob dem so war. »Dabei war ich mir so sicher spätestens beim letzten Mal bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. « Lieven klang beabsichtig etwas niedergeschlagen. So als wünscht er sich nicht mehr, als das Dane ihn mochte. Hatten sie nicht vor zwei Tagen schon ein ähnliches Thema?
Im Lastenaufzug standen sie sich jetzt, nachdem sie ihn betreten hatten, gegenüber. Und der junge Mann lies wieder einen doppeldeutigen Kommentar fallen. Woraufhin Dane seinen Kopf zur Seite neigte und dann nur ein 'ich weiß' folgte. Der Kerl war eindeutig noch selbstbewusster als Lieven. Das nicht gerade zu den Dingen zählen, die Dane für ihn unsympatisch machten. Als der Aufzug hielt, waren sie dabei gewesen sich über mögliche Trainingspartner Gedanken zu machen. Nun zumindest Lieven hatte sich Gedanen gemacht. Er wich dem anderen Mann nicht aus, als dieser näher trat und nach ihm als 'Partner' fragte. Die verschiedenfarbenen Augen fixierte die fremden Amethysten. Seine geschwungenen Lippen bildeten ein selbstbewusstes Lächeln. »Angst? Noch nie von gehört.«Wenn Dane mit ihm trainieren wollte, würde er sicher nicht nein sagen.
Nachdem er seiner Verabredung aus dem Aufzug gefolgt war - seine Tasche ebenfalls wieder geschultert - trat er dicht hinter Dane, der sich in dem Trainingsraum umblickte. »Wenn du mich auf die Matte schickst ... darfst du dir vielleicht ein genaueres Urteil über meinen Hintern bilden.« nahm er das Gesprächsthema von vorhin wieder auf und blieb bei diesem anzüglichen Gesprächsthema. Er würde es darauf schieben, das er sich eben auf jede Art auspowern wollte. Auf der anderen Seite provozierte er gern und das auch vorliebend auf diese Weise. Lieven trat links an Dane vorbei. »Hier lang.« meinte er noch und ging quer nach links durch den Raum. Eben zu den Umkleidekabinen. Er nickte dabei kurz einem blonden Muskelpaket zu, der ihnen entgegen kam und beim laufen seine Hände fürs Boxen verband. Wieder hielt er Dane die Tür auf. Irgendeine schräge Angewohnheit kam da vielleicht durch. Oder seine kurze gute Erziehung. Seine Tasche landete auf einer der Bänke vor den Spinnten. »Ich nehme an, du willst dich wie alle vorher aufwärmen. Bevorzugst du etwas bestimmtes, oder soll ich dich einfach allein machen lassen?«, für einige Dinge - auch außerhalb des Rings - machte es sich eben besser wenn man einen Trainingspartner hatte, deshalb hakte er nach. Dabei zog er sich seinen grauen Pullover über den Kopf und lies ihn auf die Bank fallen, bevor er seine Turnschuhe aufzuschnüren begann, indem er immer einen Fuß auf die Bank stellte und sich dann seiner Hose widmete.
Lieven ging auf das 'Spiel' ein und der Stammesvampir zog seine Brauen hoch. »Danke Papa.« Sarkastischer konnte eine Stimme garnicht werden. Hinzu kommt, das der Beiname 'Papa' stehts einen bitteren Beigeschmackt gehabt hat für Dane. Von klein auf an. Heute gab es schlichtweg keinen 'Vater' für ihn. Höchstens einen Erzeuger...
Anscheinend war sich Lieven noch uneinig ob er Scharf darauf war Danes Hintern zu beurteilen. Beziehungsweise zu 'begutachten'. Dane zuckte lediglich mit den Schultern. Nach dem Motto: Dein Ding. Sie betraten beide die Lagerhalle und Lieven klang gespielt enttäuscht. »Wenn war es nur ein negativer Eindruck. Der, das du nicht hören kannst.« Und im allgemein anscheinend gerne jede Situation ausreizte. Schließlich hatte Dane den Menschen nicht aufgefordert zu parken ... aber das war Vergangenes und Lieven konnte von Glück reden das der Wagen das heil überstanden hatte.
Im Lastenaufzug überlegte Lieven welchen Trainingsparter Dane bekommen könnte. Doch für den Drogenboss war diese Frage schon beantwortet. Zumindest für mindestens eine Runde. Und da der Mensch nicht von allein auf diesen weg gekommen war folgte prompt eine kleine Provokation -ob er denn angst hätte- von Dane. Der Stammesvampir hatte das selbstbewusste Lächeln bemerkt und war mit einem »Sehr gut.« aus dem Lastenaufzug getreten. Jetzt jedoch wusste er nicht mehr wolang er musste. Natürlich hätte er einfach einen der Wege ausprobieren können aber wozu das? Schließlich kannte Lieven sich aus, also wartete Dane bis dieser ebenfalls ausstieg. Und nah hinter ihn trat. Im Augenblick schien jede der Gesten dieses Menschen einen provokanten Subtext zu haben. »Es stehen keine Zweifel daran, das ich dich auf die Matte schicken werde.« Dane verzog seine Lippen zu einem selbstsicheren Lächeln. Natürlich war er den Menschen gnadenlos überlegen. Anderen Stammesvampiren gegenüber musste er hingegen mit Training und Technik glänzen um sie zu besiegen. Wenn sie nicht gerade die untrainiertesten Bürohengste waren. Und einem Ordenskrieger ... Dane schätzte, diese Kerle würden ihn gnadenlos verprügeln könnten. Nun, jeder hat seine Grenzen ... leider auch er. Irgendwo.
Lieven trat nach links und Dane folgte ihm. Richtung der Umkleiden wie er wenig später bemerkte als Lieven ihm abermals die Tür aufhielt. Oh, den Jungen konnte man also erziehen? Dane hatte das blonde Muskelpaket auf dem Hinweg bemerkt ihn aber recht unbeeindruckt angesehen. Schlicht weil ihn Menschen im Allgemeinen wirklich sehr selten beeindruckten. Danes Sporttasche landete ebenfalls auf einer der Bänkte vor den Spinten als Lieven ihn nach seinem Aufwärmtraining fragte. »Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung was man außer Springseilspringen oder auf einen Sandsack einzurpügeln noch unter Aufwärmen versteht.«, gestand er während er sich ebenfalls seinen Turnschuhen entledigte. Gefolgt von dem Hemd welches er einfach in einen der Spinte hing. Das weiße Muskelshirt darunter würde er einfach so anbehalten, schließlich war es bei weitem bequem genug.
Er neigte ja fast dazu sein Gesicht zu verziehen, als Dane ihn 'Papa' nannte. Denn auf seinen eigenen Vater war Lieven genau wie er nicht sonderlich gut zu sprechen. Nicht mehr seit seine Mum damals verstorben ist. Mit einem knappen »Bitte.«, sah er das Ganze als erlerdigt an und sein Grinsen zeigte nichts von den kurzen abschweifenden Gedanken die er gehabt hatte.
Danes folgende gleichgültige Reaktion würde Lieven ja eigtl noch mehr ansporen ihn zu reizen. Aber auch hier belies er es bei dem Schulterzucken des anderen, da er von seinem nächsten Satz eh abgelenkt wurde. Eindruck hinterlassen, war für ihn Eindruck hinterlassen. Egal ob positiv oder negativ. »Ich höre schon. So gar sehr viel. Nur entschließ ich mich gern mal dazu, nicht drauf zu reagieren.«, gab der junge Mann offen und ohne jegliche Umschweife zu. So war er eben. Stets suchte er sich das beste heraus. Das war auch der Grund, warum er so prima darin war anderen die Worte im Mund herum zu drehen. Ab und an, hörte er einfach gern, was er eben hören wollte ...
Im Aufzug - der ursprünglich einmal für schwere Lasten und weniger für Menschen gedacht war - Lieven überlegt, wenn den für Dane ein geeigneter Trainings bzw Kampfpartner wäre. Doch dieser bevorzugte, wie er offen kund tat, Lieven. Wahrscheinlich wollte er ihn gern noch wegen seinem riskanten Parkmanöver in den Hintern treten. Von Taekwondo hatte der Kurier nicht sonderlich viel Ahnung. Im Grunde gar keine, außer das es eine Kampfsportart war die aus Korea kam und vielleicht mit Kickboxen vergleichbar war. Nur ... mh ja ... weniger 'blump'? »Gut« Zumindest die Frage wer gegen wen antreten würde, war damit geklärt. Kurz darauf hielt der Lastenaufzug an und beide Männer betraten den Trainingsraum. Aus der einen Ecke konnte man bereits Kampfgeräusche vernehmen. Doch Lieven achtete darauf nicht, da sie zuerst zu den Umkleiden mussten. »Denk nicht das ich dir das so leicht machen werde« Er ahnte ja nicht, das sein heutiger Trainingspartner einige übermenschliche Kräfte an den Tag legen konnte. Aber selbst wenn, würde er seine Klappe kaum weniger aufreißen. Auch würde er nach keinen anderen zum 'einprügeln' für Dane suchen, sondern sich nur allzugern austesten. Sein Lebensmotto war nicht umsonst: no risk, no fun.
Kaum in den Umkleiden angekommen, begann Lieven sich sofort umziehen. Na ja ersteinmal auszuziehen. Wobei er Dane fragte wie es bei ihm mit dem Aufwärmen aussah. Seine Begleitung hatte da anscheinend nicht so viel Ahnung. Lieven zog seine Jeans aus und nahm dann die graue Jogginghose aus seiner Tasche. »Sit ups oder vorher joggen ist nicht verkehrt. Liegestütze kommen auch in frage, sowie Schattenboxen. Auf jedenfall solltest du dich nach dem Aufwärmen Dehnen. « Nannte er noch ein paar Möglichkeiten, während er sich nach der Hose, bequemere Turnschuhe - aber vorallem welche die ordentlichen Halt gaben - anzog und sich noch ein ärmelloses Shirt über zog. Noch ein Griff in seine Tasche, nach den 'Verbänden' mit denn man eben seine Hände vor dem Kampf abwickelt und die Tasche landet samt seinen Klamotten im Spint. Zwei der Verbandrollen hielt er Dane hin, als er ebenfalls mit umziehen fertig war. »Wirst du später brauchen, es sei denn du willst ohne boxen.«
Dane ahnte nicht das sein gegenüber genauso wenig von der Vaterrolle hielt wie er selber. Und so beließ er es bei dem 'Bitte' und dem Grinsen des Anderen. Nun eröffnete Lieven ihm das er schon hören konnte. Also doch Manieren hatte, wie auch das Türaufhalten zeigte. Nur hatte der junge Mann anscheinend oft nicht sonderliche Lust auf das, was er hört, zu reagieren. »Was nicht immer die klügste Einstellung ist.«, merkte Dane an und besah sich Lieven dabei noch einmal. Er hatte die große Klappe des Menschen ebenfalls schon zu spüren bekommen. Aber eben auch nicht immer total gelassen reagierte. Gut, er musste sich eingestehen das man ihn, wenn man es richtig anstellte, wohl sogar recht schnell in Rage bringen kann. Dane würde behauptet das läge an den Genen der Generation Zwei. Die 'Aliengene' sind noch nicht wirklich stark mit den Menschlichen Genen vermischt ...
Sie verließen den Lastenaufzug und gingen Richtung Umkleiden. Der Mensch würde es ihm nicht leicht machen. »Nichts anderes erwarte ich.« war Danes Antwort. Wenn der Mensch sich nicht anstrengen würde, wäre es schließlich noch leichter ihn auf die Matte zu packen. Und das war nicht gerade nach Danes Geschmack. Zudem wäre der Stammesvampir 'beleidigt' wenn der Mensch denken würde, er müsste sich zurück nehmen und ihn 'gewinnen lassen'. Das würde deren Ehre oder auch Ego mit Füßen treten und war ebenfalls nichts, was bei Dane hoch oben auf der 'I Like'-Liste stand.
In der Umkleide angekommen begann Dane sich ebenfalls umzuziehen. Zog seine Schuhe aus und ebenfalls sein Hemd. Seine Chino folgte wärend er Lievens Schilderungen lauschte. Sit-Ups. Liegestütze. Joggen oder Schattenboxen. Dane griff nach seiner grauen Sporthose aus der Tasche und zog sie sich an. »Das mit dem Dehnen hab ich mir schon gedacht.« Kurz musste er etwas Grinsen. Eher zu sich selber, als ihm einfiel, wie lange es her war das er tatsächlich Sport gemacht hatte ... zu lange, bemerkte der Stammesvampir nun. Innerlich schüttelte Dane den Kopf und zog sich die schwarzen Chucks an. Gerade als er sich aufrichtete hielt Lieven ihm zwei Rollen der Tapes hin. »Würde ich ohne boxen würde ich mir auf lange Sicht hin meine Gelenke kaputt machen. Danke.« Zumindest wenn man von der Tatsache ausgeht das er ein Mensch ist, wäre das der Fall. Dane stopfte die Tasche in den Spint zu seinem Hemd und seinen Schuhen und schloss diesen. Der Stammesvampir neigte seinen Kopf zru Seite. »Ich denke ich fang mit Springseilspringen an.« Erst Ausdauer, dann Kraft in Form von Sit-Ups und Liegestützen. Mal sehen wieviel er sich erlauben darf, davon zu machen ... »Können wir?«
Den amethystfarbenen, aufmerksamen Blick von Dane auf sich spürend, wand er dem Mann sein Gesicht zu. Grinste auf eine Weise, wobei seine etwas längeren Eckzähne zum Vorschein kamen. »Siehst du was, was dir gefällt?« Mit dieser Frage bestätigte er im Grunde nur, was er eben geäußert hatte. Er hörte was andere sagten, aber war auch hervorragend darin zu überhören. Wenn es die Situation wirklich erforderte, dann vermochte er durchaus seine große Klappe auch einmal zu halten. Und sich auch sonst zu benehmen. Allerdings war dies ja immer Ansichtssache, wann dem denn der Fall ist ...
Von ihm wurde erwartet das er es dem Anderen nicht leicht machte. Etwas anderes hatte Lieven auch nie vor gehabt.»Prima, ich hab meine Samthandschuhe nämlich in meiner Wohnung vergessen.« Er konnte sich nicht erinnern das je jemand auf ihn echt Rücksicht genommen hätte. Also würde auch er sich nie zurück halten. Sollte er dabei irgendwelche Gefühle verletzten oder auf, auf Minderwertigkeitskomplexen aufgebauten Ego rumtrampeln, war ihm das meist relativ egal. So sehr das auch nach Arschloch klingen mag. Lieven war auch das hin und wieder.
Beim umziehen, erklärte der junge Kurier dann was für Übungen zum aufwärmen in Frage kommen würde und verstaute am Ende seine Tasche in einen der freien Spinte. »Ich wollte es nur lieber noch mal erwähnen.« Nicht das es am Ende hieß, er hätte ihn nicht 'gewarnt oder doch daran erinnern können. Lieven bemerkte das Grinsen und zog fragend eine Augenbraue nach oben. Würde aber nicht weiter nachhaken, wenn Dane nicht von selbst sagte, was für ein Gedanke ihn zum schmunzeln brachte. Als er und auch Dane mit dem umziehen fertig waren, hielt er ihn zwei Rollen der Tabes für die Hände hin. »Zumindest nicht, wenn du wirklich beginnst regelmäßig zu Boxen. «, denn dann würden seine Gelenke ohne Schutz früher oder später wirklich ordentlich kaputt gehen. »Und kein Ding.« fügte er noch wegen dem 'Danke' hinzu.
»Ich warte nur noch auf dich.«, damit ging Lieven abermals voran, nachdem der andere Mann ihn mitgeteilt hatte das er mit den Springseilen beginnen wollte. Wieder wurde die Tür aufgehalten. »Die Ecke zum Aufwärmen, befindet sich gerade rüber, rechts.« Das hieß einmal an zwei der Boxringe vorbei, sowie zuvor an dem Lastenaufzug. Er durchquerte zusammen mit Dane also die Halle und gelangte in den Bereich wo unter anderem einige der Sandsäcke hingen. Dafür das es Abends war, war heute hier erstaundlich wenig los. Dennoch konnte man sehen das er im 'The Ring' meist buntgemischt zuging. Männer und Frauen, von vermutlich europäischer über eben amerikanischen, bis hin zu afroamerikanischen Herkunft. Zielstrebig ging Lieven auf eine der Wände wo einige Seile hingen zu. Schnappte sich zwei und warf eines der beiden Dane zu. »Hier.« Er wollte noch mehr sagen, als eine rothaarige asiatische Frau, von Anfang 20 auf ihn zusteuerte. »Hey, Großmaul. Lust dir mal wieder von mir den Hintern verdreschen zu lassen?« Aufmerksam sah er die durchtrainierte, kleine Boxerin an, bevor er seine Lippen zu einem Lächeln verzog. »Tut mir leid, Mikio in die ehrenvolle Aufgabe kommt heute er hier.«, er deute auf Dane. »Dane - Mikio, die Kleine hat mehr drauf als man ihr zutraut.« Er bekommt von der jungen Frau einen Schlag gegen die Rippen. »Schleimer.«, bevor sie sich an Dane wendet. »Viel Spaß mit dem Hübschen und lass mir noch was übrig.«, sie zwinkert dem anderen Mann zu und geht dann zu einen der Sandsäcke, wobei Lieven ihr nachsieht. »Sie hasst es auch, wenn man sie mit Samthandschuhen anfässt.«, meint Lieven ohne das er glaubt, das es Dane überhaupt interressiert.
Wieder. Der Kerl hatte ihm tatsächlich wieder nicht zugehört. Beziehungsweise wohl entschieden einfach schlichtweg zu überhören was er gesagt hatte. Dane würde lügen wenn er sagen würde das es ihn nicht ärgerte. Gleichzeitig machte genau dieses Verhalten des jungen Mannes ... nun, seinen Reiz aus. Danes Blick blieb kurz an den etwas spitzeren Eckzähnen hängen und kurz schoss ihm der Gedanke: Meine sind länger, Kleiner. durch den Kopf. »Nur zum Teil.«, beantwortete Dane sogar mehr oder minder wahrheitsgemäß die Frage die wohl eher neckend gemeint war.
Lieven hatte seine Samthandschuhe auch in seiner Wohnung vergessen. »Gut. Von mir aus können die dort auch verschütt gehen. Ich will nen Kampf und keine Streicheleinheit.« Dane verzog auf fast schon etwas angriffslustige aber auch mehr verspielte als bösartige Weise seinen Mund. Der Stammesvampir würde sich natürlich zurück halten. Einfach, weil er aus seinem Gegenüber keinen undefinierbaren Klumpen Fleisch machen wollte.
Wenn er regelmäßig Boxen will. Nun, will er das? Es war gerade hier eher eine Art 'Experiment' und Dane hoffte das es ihn gerade von seinen zig Sorgen ablenken würde. Unerfreuliche Dinge hatten in letzter Zeit entschieden sich vor seinen Füßen ins Unermessliche zu stapeln. Dane folgte Lieven zu dem Teil in dem die Boxringe, Boxsäcke und Matten waren. Zu dem Teil, in dem gekämpft wurde. Sie durchquerten beide die Halle und Dane nahm das ihm dargebotene Seil an. Währnd er sich aufmerksam in dem Raub umsah. Es war abend doch heute anscheinend nicht sonderlich voll. Doch es war eine bunte Mischung hier. Und Dane nahm an, das es normalerweise voller war ... Dieses Klientel war nicht das, mit dem er sich auf normale Weise abgab. Es waren für ihn die Leute, die ganz unten an seiner Nahrungskette standen. Die, die ihm den Stoff letzten Endes abnahmen und konsumierten. Größtenteils, zumindest vermuetete der Drogenboss das gerade während er sich umsah. Die Aufmerksamkeit Danes wurde wieder zu Lieven gelenkt als dieser von einer Frauenstimme angesprochen wurde. Zumindest antwortete Lieven der Frauenstimme und 'Großmaul' befand Dane doch als sehr passende Bezeichnung für den jungen Mann. Danes dunkelvioletter Blick fiel auf die kleine durchtrainierte Frau. Mikio, wie er erfuhr. Laut Lievens Bescheibung hat sie mehr drauf, als man ihr zutraut. »Das glaub ich erst, wenn ich es zu spüren bekomme.«, war sein Kommentar ehe Mikio sich ihm zuwand und ihm am Ende zuzwinkerte. Er sollte von Lieven noch etwas für sie übrig lassen. Und von Lieven erhielt er die Info das Mikio ebenfalls Samthandschuhe hasst. »Umso besser.« Er warf Lieven einen knappen Seitenblick zu und ging dann zu einem Teil der Halle der nicht mit Matten ausgelegt war und begann mit dem Ausdauertraining mit dem Seil. Schnelle kurze Sprünge. Umso anstrengender aber auch effizienter.
Nur zum Teil. Die Worte rauschten klar und deutlich durch Lievens Ohren. Das die Aufmerksamkeit des anderen Mannes dabei auf seinen Zähnen - oder eher den Eckzähnen - lag entging ihm nicht. Genauso wie ihm nicht entgangen war, das Dane auf beißem im gewissen stand. Und er hatte ja keine Ahnung, wie sehr sein Gegenüber beißen gefiel. »Besser wie nichts.«, befand Lieven und verbarg kurz darauf wieder seine Zähne. Lächelte aber immer noch. Auf eine wissende Weise. Wenn er noch mehr wüsste - wüsste das der Andere ein Vampir war -, würde er allerdings vermutlich um Dane einen großen Bogen machen. Doch er wusste es nicht und so neckte der Kurier ihn doch ganz gern, mit diesen Dingen.
Dane wollte einen Kampf und keine Streicheleinheiten. Auch die Lippen des Mannes mit den verschieden farbigen Augen verzogen zu einem verspielt, kampflüsternen Grinsen. »Da muss wohl wer ein paar Frustrationen los werden?« Die Frage war mehr rethorisch gemeint und erforderte nicht wirklich eine Antwort. Weshalb Lieven kurz darauf noch: »Dann bist du bei mir an der richtigen Adresse.« hinzufügte. Denn er selbst wollte sich - wie schon erwähnt - auch gern ordentlich auspowern und dazu gehörte für ihn auch ein Kampf, ohne Rücksicht auf den Anderen.
Zusammen mit seiner Begleitung war er dann nach draußen in den Trainingsbereich gegangen. Er hatte keine Erwiederung mehr darauf bekommen, ob Dane evtl vor hatte doch öfters zu boxen. Vermutlich musste sich der Mann darüber erst noch eine Meinung bilden. Wenn es bei dem heutigen Training bleiben würde, dann war dem auch nicht so. Lieven hatte ihn im Grunde nur eingeladen, weil er das Kickboxen nicht wollte ausfallen lassen, aber auch sein Shirt wieder haben wollte. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Mikio, eine Asiatin mit rotgefärbten Haaren, die verdammt harte Tritte austeilen konnte, war ihnen entgegen gekommen. Doch Lieven hatte sie auf ein anderes Mal vertrösten müssen. »Du kannst es jederzeit austesten, Großer.«, hatte sie noch kurz zu Dane gewand gemeint, bevor sie wieder ihrer Wege ging. Sie war wirklich immer für einen Fight zu haben. Und sonderlich währlerisch war sie auch nicht, solang eben niemand die Samthandschuhe auspackte, weil sie eine Frau war. Der Kurier hörte noch die was der andere Mann zu seiner Information zu Mikio sagte und nickte knapp. »Umso besser.«
Dann suchte er sich ebenfalls einen freien Platz im Raum wo er niemanden störte und widmete sich dem Seilspringen. Er begann im Gegenteil zu Dane - der jetzt schon eine ziemliche präzise 'Arbeitsweise' aufzuweisen schien - vorerst mit 'normalen' Sprüngen. Lies sie allerdings immer kleiner werden und überkreuzte hin und wieder auch das Seil. Er war niemand der zählte, sondern machte so lange wie er es für nötig erachtete und ihm schon gut warm war. Bevor er das Seil zurück an die Wand hang und ein der freien Matten in Beschlag nahm um Sit-ups zu machen. 50 müssten erstmal drin sein. 25 für jede Seite und dann noch die gerade. Dabei legte er sich allerdings falch auf den Rücken. Die Beine waren leicht angehoben, ebenso die Arme und der Kopf wurde auch nicht abgelegt. So war es anstrengender, da man die ganze Zeit auch noch alle Gliedmaßen oben halten musste.
Lieven verbarg seine Eckzähne nachdem er befunden hatte das 'zum teil' besser als 'Nichts' war. Der Stammesvampir nickte und sah das wissende Lächeln. Dieser Mensch hier hatte auch kein kleines Ego. Wirklich nicht. Aber ansonsten wäre Dane auch schon recht schnell langweilig geworden und er wäre sicherlich einfach nur her gekommen um dem Kerl das Shirt in die Hand zu drücken und wieder abzuhauen ehe er durch langweile doch noch sterben konnte. Wo es auf den 'normalen Weg' bei ihm so schwer war.
Die Frage von Lieven hörte Dane, fand aber, das der darauf keine ANtwort geben musste und kurz darauf folgte schließlich auch eine weitere Anmerkung von Lieven dazu. »Will ich doch hoffen. Ansonsten hat sich der Abend nicht gelohnt.« Und er hätte sich dann doch besser mit papierkram rumschlagen sollen statt sinnlos die Zeit zu vergeuden. Also hoffte er natürlich das er genau das nicht tat. Die Zeit vergeuden.
Die rothaarige Asiatin hatte ihm noch angeboten jederzeit auszutesten, wieviel sie wirklich drauf hatte. »Mal sehen. Vielleicht werd ich drauf zurück kommen.« Wenn Lieven nicht reichte. Und er reichte sicherlich nicht ... das war der 'Fluch' wenn man eben kein Mensch war. Aber so tun musste als wäre man einer ... Das man ihn immer nur abends zu Gesicht bekam konnte Dane immer sehr gut mit seinem Job erklären. Er hatte tagsüber einfach viel zu tun. Nun, um ehrlich zu sein ... tagsüber schlief er. Nur braucht das ja niemand zu wissen und mehr als 6 Stunden Schlaf maximal benötigte der Gen Zwei auch nicht. Zumindest bei normaler belastung. Es reichten auch mal weniger...
Dane hatte sich dem Springseil gewidmet und gleich präziese angefangen damit er wneigstens die Erschöpfung spürte. Und er legte nur an Tempo zu. Er brauchte das hier. Sich auspowern .. egal wie unrealistisch das hier vlt aussehen wird. Am Ende schob er es auf angestaute Aggressionen oder dergleichen. Mit dem Seil hantierte er etwas länger als Lieven was schlicht daran lag das er nunmal keine 'menschliche' Ausdauer besaß. Er packte das Seil weg und hockte sich dann auf den Boden und begann mit Liegestützen. Er stütze sich mit den Fußsspitzen auf und sein Rücken und seine Beine bildeten eine Gerade. Es folgten 20 normale dann 20 mit nur dem rechtsen Arm und 20 mit nur dem linken. Am Ende rollte er sich ab und stand auf udn blickte zu Lieven herüber. Noch Sit-Ups? Innerlicht zuckte er mit den Schultern und ging ebenfalls zu einer freien Matte und tat es der Vorgehensweise Lieven nach. Rechts links und gerade jeweils 25. Als Dane mit den Übungen fertig war streckte er sich einmal durch und griff dann nach dem Tape. Und begann dann, dies um seine Händ zu wickeln sodass er seine Knöchel schützte. »Ich kann mir irgend einen Boxsack schnappen?« Ohne auf eine Antwort zu warten trat Dane einfach an einen Freien heran und begann dann auf diesen einzuprügeln. Und der Umstand, das er seinen Boss gerade dabei vor Augen hatte, führte nicht gerade dazu das seine Schläge sanfter wurden. Immer schön auf die Fresse!